Deutsche Tageszeitung - Netanjahu zieht Antrag auf Immunität zurück

Netanjahu zieht Antrag auf Immunität zurück


Netanjahu zieht Antrag auf Immunität zurück
Netanjahu zieht Antrag auf Immunität zurück / Foto: ©

Gut einen Monat vor der Parlamentswahl in Israel hat Regierungschef Benjamin Netanjahu seinen Antrag auf Immunität zurückgezogen. Kurz vor einer Sitzung des Parlaments, das am Dienstag über das Thema beraten wollte, erklärte Netanjahu am Dienstag den Verzicht auf seine Forderung. Zugleich kündigte er an, die "lächerlichen" Anschuldigungen der Korruption gegen sich zu entkräften.

Textgröße ändern:

Netanjahu hält sich derzeit in Washington auf, wo US-Präsident Donald Trump am Dienstag seinen umstrittenen Plan für eine Lösung des Nahost-Konflikts präsentieren will. Er werde nicht zulassen, dass seine politischen Gegner das Thema nutzen, um diesen "historischen Schritt" zu stören, sagte Netanjahu.

Netanjahu steht seit Ende November wegen Korruption als erster amtierender Regierungschef in der Geschichte Israels unter Anklage. Ihm werden Betrug, Bestechlichkeit und Untreue vorgeworfen. Netanjahu bezeichnet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe als politisch motiviert. Anfang Januar hatte er beim Parlament einen Antrag auf Immunität gestellt.

Der geschäftsführende Regierungschef hat derzeit allerdings keine Mehrheit im Parlament. Die Opposition wollte eine schnelle Entscheidung über Netanjahus Antrag noch vor der Parlamentswahl am 2. März erreichen und brachte bereits die Einsetzung der zuständigen Ausschüsse auf den Weg.

Netanjahu war trotz der Korruptionsvorwürfe Ende Dezember klar als Vorsitzender der rechtsgerichteten Likud-Partei bestätigt worden. Er führt seine Partei damit in den Wahlkampf für den Urnengang im März. Die Parlamentswahl ist bereits die dritte innerhalb von zwölf Monaten.

Netanjahu war es nach den beiden vergangenen Abstimmungen im April und September vergangenen Jahres nicht gelungen, eine neue Regierungsmehrheit zu schmieden. Auch Oppositionsführer Benny Gantz schaffte dies nicht, weshalb nun der nächste Urnengang ansteht.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Merz: Israel macht für uns im Iran die "Drecksarbeit"

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat Israel Respekt für den Angriff auf den Iran gezollt und sieht darin einen Dienst für die westlichen Verbündeten. "Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle", sagte Merz am Dienstag am Rande des G7-Gipfels in Kanada in einem Interview mit dem ZDF. "Wir sind von diesem Regime auch betroffen."

Merz: "Mullah-Regime" im Iran kehrt wahrscheinlich nicht zu alter Stärke zurück

Nach den israelischen Angriffen auf den Iran geht Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) davon aus, dass die Führung in Teheran in erheblicher Bedrängnis ist. "Ich gehe davon aus, dass die Angriffe der letzten Tage bereits dazu geführt haben, dass dieses Mullah-Regime sehr geschwächt ist", sagte Merz am Dienstag im kanadischen Kananaskis im Gespräch mitdem Sender Welt TV. Ferner sei davon auszugehen, "dass es wahrscheinlich nicht mehr zurückkehrt zur alten Stärke".

Messerangriff auf Behördenmitarbeiter in Apolda: Verdächtiger in Untersuchungshaft

Nach einem Messerangriff auf einen Behördenmitarbeiter im thüringischen Apolda ist der 21-jährige Verdächtige am Dienstag in Untersuchungshaft genommen worden. Dem Mann werde unter anderem versuchter Totschlag zur Last gelegt, teilte die Staatsanwaltschaft Erfurt mit. Am Montag soll er einen Mitarbeiter des Landratsamts Apolda vor einer Gemeinschaftsunterkunft attackiert und lebensgefährlich verletzt haben.

Wadephul sichert Deutschen in Israel mögliche Ausreise zu

Angesichts der neuerlichen Eskalation in Nahost hat Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) allen Deutschen in Israel eine mögliche Ausreise aus dem Land zugesichert. "Wir wollen dafür Sorge tragen, dass in der Tat alle, die sich dazu entschließen, auf dem Landwege Israel jetzt zu verlassen und (...) nach Deutschland zurückzukommen, dass das ermöglicht wird", sagte Wadephul dem Sender Welt TV am Dienstag. "Die Lage ist gefährlich", fügte er hinzu, aber "für viele wird es sinnvoller sein, zu Hause zu bleiben".

Textgröße ändern: