
Jeder dritte Wohnungssuchende mit Migrationshintergrund sieht sich diskriminiert

Jeder dritte Wohnungssuchende in Deutschland mit Migrationshintergrund sieht sich laut einer Umfrage mit Diskriminierung konfrontiert. In der repräsentativen Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes sagten 35 Prozent der Befragten mit Migrationshintergrund, sie hätten bei der Suche nach einer Wohnung rassistische Diskriminierung erlebt, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe in ihren Mittwochsausgaben berichten.
"Oft reicht schon ein fremd klingender Name aus, um gar nicht erst zur Wohnungsbesichtigung eingeladen zu werden", sagte der kommissarische Leiter der Antidiskriminierungsstelle, Bernhard Franke, diesen Blättern. Auch offen rassistische Wohnungsanzeigen gehörten leider noch immer zum Alltag. Franke forderte gesetzliche Änderungen. Sinnvoll sei etwa ein Verbot diskriminierender Wohnungsanzeigen im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz - genauso wie dies bereits bei Stellenanzeigen der Fall sei.
Für die Erhebung wurden mehr als tausend deutschsprachige Menschen im Alter von über 16 Jahren zu ihren Erfahrungen auf dem Wohnungsmarkt befragt. Die Antidiskriminierungsstelle will die Umfrage am Mittwoch offiziell vorstellen.
(P.Tomczyk--DTZ)