Deutsche Tageszeitung - Prognosen: Biden gewinnt an "Super Tuesday" mindestens sieben Bundesstaaten

Prognosen: Biden gewinnt an "Super Tuesday" mindestens sieben Bundesstaaten


Prognosen: Biden gewinnt an "Super Tuesday" mindestens sieben Bundesstaaten
Prognosen: Biden gewinnt an "Super Tuesday" mindestens sieben Bundesstaaten / Foto: ©

Bei den Präsidentschaftsvorwahlen der oppositionellen US-Demokraten hat Ex-Vizepräsident Joe Biden am sogenannten Super Tuesday laut Prognosen in mindestens sieben von 14 Bundesstaaten gewonnen. US-Medien sahen den 77-Jährigen am Dienstag (Ortszeit) in Alabama, Arkansas, Minnesota, North Carolina, Oklahoma, Tennessee und Virginia als Sieger. Sein linksgerichteter Konkurrent Bernie Sanders gewann demnach mindestens in Colorado und Vermont.

Textgröße ändern:

Ergebnisse aus den wichtigsten Bundesstaaten Kalifornien und Texas standen zunächst aus. In mehreren weiteren Staaten gab es so enge Rennen, dass US-Medien vorerst keinen Sieger ausriefen.

Der Super-Dienstag ist im Präsidentschaftsrennen der Demokraten von zentraler Bedeutung. Vergeben werden rund ein Drittel der Delegierten, die bei einem Parteitag im Juli über den Herausforderer von Präsident Donald Trump entscheiden - 1357 von insgesamt 3979.

Die Wahlbüros schlossen je nach Bundesstaat zu unterschiedlichen Uhrzeiten. Die letzten Ergebnisse wurden aus Kalifornien an der Westküste erwartet. Dort werden 415 Delegierte vergeben, mehr als in jedem anderen Bundesstaat.

Biden zeigte sich am Wahlabend glücklich über die ersten Ergebnisse: "Sie haben mich noch nicht beerdigt, ich bin nicht tot. Ich bin zurück." Der 77-jährige Mitte-Politiker hatte bei den ersten beiden Vorwahlen im Februar in Iowa und New Hampshire miserabel abgeschnitten, sich dann aber gefangen.

Der einstige Stellvertreter von Präsident Barack Obama war zuletzt klar im Aufwind: Er erhielt vor dem Super-Dienstag die Unterstützung der ausgeschiedenen Bewerber Pete Buttigieg, Amy Klobuchar und Beto O’Rourke. Damit vereinte sich das moderate Demokraten-Lager zunehmend hinter Biden.

Das interne Rennen der Demokraten hat sich damit zu einem Wettbewerb zwischen dem moderaten und dem linken Flügel zugespitzt. Viele Demokraten halten den 78-jährigen Sanders für zu links und fürchten, er hätte als Präsidentschaftskandidat keine Chance gegen Trump.

Der selbsternannte demokratische Sozialist zeigte sich am Wahlabend siegessicher: Er habe "absolutes Vertrauen" in seinen Sieg, sagte der Senator vor jubelnden Anhängern.

Im Rennen sind neben Sanders und Biden noch der frühere New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg, die linksgerichtete Senatorin Elizabeth Warren und - ohne jede Aussicht auf Erfolg - die Abgeordnete Tulsi Gabbard.

Der Medienmilliardär Bloomberg, der die ersten vier Vorwahlen ausließ, stieg erst zum "Super Tuesday" in die Vorwahlen ein. Er hat hunderte Millionen Dollar in den Wahlkampf gesteckt. Prognosen sahen ihn aber zunächst nur im US-Außengebiet Amerikanisch-Samoa als Sieger, in dem am Dienstag ebenfalls gewählt wurde.

Die Vorwahlen der Demokraten gehen noch bis Anfang Juni. Ihren Präsidentschaftskandidaten wird die Partei dann bei einem Parteitag im Juli offiziell nominieren. Für einen Sieg im ersten Wahlgang sind die Stimmen von 1991 Delegierten nötig. Die Präsidentschaftswahl findet am 3. November statt.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Trump eröffnet Militärparade in Washington - Landesweite Proteste gegen US-Präsidenten

US-Präsident Donald Trump hat am Samstag die von ihm gewünschte Militärparade zum 250. Jahrestag der Gründung der US-Armee eröffnet. Trump betrat in Begleitung seiner Frau Melania eine riesige Bühne vor dem Weißen Haus. Anschließend wurden Salutschüsse abgefeuert und die US-Nationalhymne erklang. Rund 6000 Soldaten, 50 Hubschrauber und 150 Panzer sollen an dem in den USA unüblichen Spektakel teilnehmen. Zehntausende Menschen versammelten sich derweil zu landesweiten Protesten gegen Trump unter dem Motto "No Kings" ("Keine Könige").

Iran startet weiteren Raketenangriff auf Israel - Rettungsdienst meldet Verletzte

Der Iran hat am Samstagabend einen weiteren Raketenangriff auf Israel gestartet. Die israelische Armee erklärte, sie habe erneut Raketen identifiziert, "die aus dem Iran auf israelisches Staatsgebiet abgefeuert wurden". Die Luftabwehr sei aktiv, "um die Bedrohung abzufangen". Der israelische Heimatschutz rief die Bevölkerung auf, sich in Schutzräume zu begeben. Später konnten die Menschen die Schutzräume wieder verlassen, sollten aber "bis auf weiteres" noch in deren Nähe bleiben.

Iran startet weiteren Raketenangriff auf Israel

Der Iran hat am Samstagabend einen weiteren Raketenangriff auf Israel gestartet. Die israelische Armee erklärte, sie habe erneut Raketen identifiziert, "die aus dem Iran auf israelisches Staatsgebiet abgefeuert wurden". Die Luftabwehr sei aktiv, "um die Bedrohung abzufangen". Der israelische Heimatschutz rief die Bevölkerung auf, sich in Schutzräume zu begeben und dort "bis auf weiteres" zu bleiben.

Tausende Teilnehmer bei Protesten gegen Trump in zahlreichen US-Städten

In mehreren US-Städten haben am Samstag die angekündigten Proteste gegen Präsident Donald Trump begonnen. In der US-Hauptstadt Washington versammelten sich rund 1000 Menschen, mehrere tausend Menschen strömten in der Ostküstenmetropole Philadelphia zusammen. Insgesamt waren nach Angaben der Organisatoren in mehr als 1500 Städten Demonstrationen unter dem Motto "No Kings" ("Keine Könige") geplant, darunter in Los Angeles, New York, Houston, Seattle, Atlanta und Palm Beach.

Textgröße ändern: