Deutsche Tageszeitung - Angebot von "Scharlatanen": Ayatollah Chamenei weist US-Hilfe in Corona-Krise zurück

Angebot von "Scharlatanen": Ayatollah Chamenei weist US-Hilfe in Corona-Krise zurück


Angebot von "Scharlatanen": Ayatollah Chamenei weist US-Hilfe in Corona-Krise zurück
Angebot von "Scharlatanen": Ayatollah Chamenei weist US-Hilfe in Corona-Krise zurück / Foto: ©

Irans geistliches Oberhaupt, Ayatollah Ali Chamenei, hat ein Hilfsangebot von US-Präsident Donald Trump in der Coronavirus-Krise brüsk zurückgewiesen. Der Iran werde von den "Scharlatanen" in den USA keine Hilfe annehmen, sagte Chamenei am Sonntag in einer Fernsehansprache. "Niemand vertraut Euch", sagte der Ayatollah an die US-Regierung gewandt. "Ihr seid imstande, ein Medikament in unser Land zu bringen, das das Virus am Leben hält und seine Ausrottung verhindert."

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US-Präsident Donald Trump hatte vor gut drei Wochen erklärt, er sei bereit, dem Iran im Kampf gegen die Epidemie zu helfen, wenn das Land darum bitte. Vor Chamenei hatte bereits Irans Präsident Hassan Ruhani das Hilfsangebot abgelehnt. Chamenei sagte, die USA seien weiterhin der "grausamste und bösartigste Feind" des Iran. Er bezeichnete die US-Regierung als unverschämte und skrupellose "Lügner, Manipulatoren" und "Terroristen". Das Angebot, dem Iran mit Medikamenten und medizinischer Ausrüstung zu helfen, bezeichnete Chamenei mit Blick auf den "schrecklichen Mangel" an diesen Dingen in den USA zudem als "merkwürdig".

Die USA hatten im Mai 2018 das internationale Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt und wieder Sanktionen gegen Teheran verhängt. Humanitäre Hilfsgüter wie Medikamente und medizinische Ausrüstung sind von diesen Sanktionen ausgenommen. Jedoch kann der Iran praktisch keine medizinischen Güter auf dem internationalen Markt kaufen, weil die Banken aus Furcht vor den US-Sanktionen keine Geschäfte mit Teheran absichern wollen.

Der Iran gehört neben Italien und China zu den am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Ländern weltweit. Nach Angaben der Regierung haben sich mittlerweile mehr als 21.600 Menschen infiziert, mehr als 1680 Menschen starben. Die Dunkelziffer dürfte aber erheblich höher liegen.

(S.A.Dudajev--DTZ)

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