Deutsche Tageszeitung - Auch in USA gewinnt Debatte über Lockerung von Corona-Restriktionen an Fahrt

Auch in USA gewinnt Debatte über Lockerung von Corona-Restriktionen an Fahrt


Auch in USA gewinnt Debatte über Lockerung von Corona-Restriktionen an Fahrt
Auch in USA gewinnt Debatte über Lockerung von Corona-Restriktionen an Fahrt / Foto: ©

Wie auch in Deutschland gewinnt in den USA die Debatte über eine künftige Lockerung der strengen Corona-Schutzmaßnahmen an Fahrt. Der oberste US-Virologe Anthony Fauci sagte am Donnerstag im US-Sender CBS, würden die Maßnahmen den April über strikt durchgezogen, sei anschließend eine schrittweise "Normalisierung" möglich. So gebe es gute Chancen, dass die US-Bürger an ihren Plänen für die Sommerferien festhalten könnten.

Textgröße ändern:

Zugleich warnte der Leiter des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten, eine Rückkehr zur Normalität sei nicht das Gleiche wie einen "Lichtschalter an- und auszuschalten". Die Lockerung von Maßnahmen wie den Ausgangsbeschränkungen müsse sich nach den regionalen Gegebenheiten richten. So sei die Lage in der besonders betroffenen Großstadt New York ganz anders als in vielen Regionen im Landesinneren.

Auch müssten Vorkehrungen getroffen werden, um ein künftiges Wiederaufflammen der Epidemie zu verhindern, betonte Fauci. So müssten "aggressive und effektive" Maßnahmen ergriffen werden, um künftige Infektionsfälle zu erkennen, Patienten zu isolieren und deren Kontaktpersonen zu identifizieren.

Ähnlich äußerte sich der oberste US-Mediziner Jerome Adams im Sender Fox News. Entscheidend sei zunächst die Zeit bis Ende April, um die Infektionskurve abzuflachen. Danach sei eine strikte Überwachung von neuen Infektionsfällen notwendig. Wichtig seien auch Antikörpertests, mit denen geprüft werden kann, ob jemand bereits mit dem Coronavirus infiziert war und nun immun ist.

Die Regierung von Präsident Donald Trump hatte Mitte März Richtlinien für die Dauer von zunächst zwei Wochen aufgestellt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. So wurden alle US-Bürger aufgerufen, wenn möglich von zu Hause aus zu arbeiten, auf nicht notwendige Reisen zu verzichten, strikte Hygiene zu wahren und sich bei Krankheitssymptomen umgehend zu Hause zu isolieren. Ende März wurden die Richtlinien um weitere 30 Tage verlängert.

Trump selbst hatte zwischenzeitlich die Hoffnung geäußert, schon an Ostern eine Rückkehr zur Normalität einleiten zu können, um die Wirtschaftsaktivität wieder anzukurbeln. Experten wiesen dies umgehend als verfrüht zurück.

In den USA sind bereits rund 15.000 Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben. Mehr als 430.000 Infektionsfälle wurden bestätigt.

In Deutschland stellte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Donnerstag erste Lockerungen der strengen Corona-Schutzmaßnahmen nach den Osterferien in Aussicht. Er betonte zugleich, die bisherigen Einschränkungen müssten über die Feiertage eingehalten werden.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Israel: 300 Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen

Nach der Ausweitung der israelischen Angriffe auf die Finanzstruktur der Hisbollah im Libanon hat Israel nach eigenen Angaben rund 300 Ziele der Miliz angegriffen. "Allein in den letzten 24 Stunden wurden circa 300 Ziele getroffen, erklärte das Militär am Montag. Demnach war bei Angriffen auf die Finanzfirma Al-Kard Al-Hassan auch ein Bunker, in dem Bargeld und Gold im Wert von dutzenden Millionen Dollar gelagert wurden.

Putin empfängt zum Brics-Gipfel im russischen Kasan

Rund 20 Staats- und Regierungschefs treffen sich ab Dienstag in Russland zum Gipfel der sogenannten Brics-Gruppe. An dem dreitägigen Treffen in Kasan im Südwesten des Landes werden neben Kreml-Chef Wladimir Putin voraussichtlich unter anderem UN-Generalsekretär António Guterres, Chinas Präsident Xi Jinping und der iranische Präsident Massud Peseschkian teilnehmen. Erwartet werden zudem den indischen Regierungschef Narendra Modi und der türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

Scholz empfängt finnischen Präsidenten Alexander Stubb in Berlin

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) empfängt am Dienstag (16.00 Uhr) den finnischen Präsidenten Alexander Stubb zu einem Arbeitsbesuch im Kanzleramt. In dem Gespräch der beiden Politiker soll es nach Angaben der Bundesregierung um die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Finnland sowie um europapolitische Fragen gehen. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist zudem die euro-atlantische Sicherheit und besonders die Zusammenarbeit in der Nato Gesprächsthema. Anschließend ist eine Pressekonferenz geplant.

CDU in Sachsen startet Sondierungsgespräche mit BSW und SPD

Mehr als sieben Wochen nach der Landtagswahl in Sachsen nimmt die CDU mit dem BSW und der SPD am Dienstag (9.45 Uhr) in Dresden Sondierungsgespräche über eine mögliche Regierungsbildung auf. Die Spitzengremien der drei Parteien hatten in der vergangenen Woche mit entsprechenden Beschlüssen den Weg dafür frei gemacht.

Textgröße ändern: