Deutsche Tageszeitung - Menschenrechtsgericht: Griechenland muss Flüchtlinge vor Coronavirus schützen

Menschenrechtsgericht: Griechenland muss Flüchtlinge vor Coronavirus schützen


Menschenrechtsgericht: Griechenland muss Flüchtlinge vor Coronavirus schützen
Menschenrechtsgericht: Griechenland muss Flüchtlinge vor Coronavirus schützen / Foto: ©

Griechenland muss Flüchtlinge in seinen Lagern vor dem Coronavirus schützen: Zu diesem Urteil kam am Donnerstag der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte. Die Straßburger Richter gaben damit einer Eilbeschwerde von drei Migranten statt.

Textgröße ändern:

Die drei Geflüchteten - zwei unbegleitete Minderjährige und ein 80-jähriger Mann - hatten die Beschwerde wegen der Überbelegung ihrer Lager in Griechenland und wegen der verheerenden Hygiene-Bedingungen eingelegt.

Das Menschenrechtsgericht verurteilte das Land, die drei Migranten zu verlegen oder ihnen durch anderweitige Maßnahmen eine Unterbringung in Übereinstimmung mit der Europäischen Menschenrechtskonvention zu gewährleisten, die "eine unmenschliche oder entwürdigende Behandlung" ausschließt.

In Griechenland halten sich derzeit rund 100.000 Asylbewerber auf, davon drängen sich 70.000 in 38 Lagern. In zwei Lagern wurde vergangene Woche eine Quarantäne ausgerufen, nachdem Dutzende Fälle der Lungenkrankheit Covid-19 aufgetreten waren.

Deutschland will wegen der verheerenden Zustände in den Lagern eine erste Gruppe von 50 unbegleiteten Kindern aus Griechenland aufnehmen. Die ersten sollen kommende Woche eintreffen. Sie sollen zunächst für 14 Tage in Quarantäne.

(S.A.Dudajev--DTZ)

Empfohlen

Pride-Parade in Budapest: Europaabgeordneter Glucksmann fordert mehr Druck auf Orban

Im Vorfeld der von den Behörden verbotenen Pride-Parade in Budapest hat der französische Europaabgeordnete Raphaël Glucksmann die Europäische Kommission und die Staats- und Regierungschefs der EU aufgefordert, den Druck auf den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban zu erhöhen. Orban "hat verstanden, dass er sich alles erlauben kann", sagte Glucksmann am Samstag in Budapest der Nachrichtenagentur AFP. Am Mittag versammelten sich tausende Menschen zu der Parade in der ungarischen Haupstadt.

Hoffnung für die gesamte Region nach Friedensabkommen zwischen Ruanda und Kongo

Nach der Unterzeichnung eines Friedensabkommen zwischen Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo wächst die Hoffnung auf mehr Stabilität in der gesamten Region. US-Präsident Donald Trump, dessen Land das Abkommen vermittelt hatte, sprach von einem "neuen Kapitel der Hoffnung". UN-Generalsekretär António Guterres begrüßte den "wichtigen Schritt hin zur Deeskalation, Frieden und Stabilität" in der Region. Die Afrikanische Union äußerte am Samstag die Hoffnung auf "Versöhnung" im Osten des Kontinents.

Iran ehrt von Israel getötete Militärs und Wissenschaftler mit Staatsbegräbnis

Mit einem großen Staatsbegräbnis hat der Iran rund 60 beim Krieg gegen Israel getötete Militärvertreter und Atomwissenschaftler geehrt. In der Hauptstadt Teheran versammelten sich am Samstag tausende in Schwarz gekleidete Trauernde, die iranische Fahnen schwenkten und Fotos der Getöteten hielten, wie Bilder des Staatsfernsehens zeigten. Sie riefen außerdem "Tod den USA" und "Tod Israel" und trampelten auf Fahnen der beiden Länder herum.

Berichte über Nazi-Vergangenheit ihres Opas: Künftige MI6-Chefin kannte ihn nicht

Medienberichte über die mutmaßliche Nazi-Vergangenheit des Großvaters der künftigen Chefin des britischen Auslandsgeheimdiensts MI6 haben die Regierung in London auf den Plan gerufen. "Blaise Metreweli hat ihren Großvater väterlicherseits weder gekannt noch getroffen", betonte ein Sprecher des britischen Außenministeriums. "Blaises Abstammung ist von Konflikt und Teilung geprägt und ist, wie bei vielen Menschen mit osteuropäischem Erbe, nur teilweise bekannt", fügte er hinzu.

Textgröße ändern: