Deutsche Tageszeitung - Von der Leyen: EU-Kommission gibt eine Milliarde für Kampf gegen Coronavirus

Von der Leyen: EU-Kommission gibt eine Milliarde für Kampf gegen Coronavirus


Von der Leyen: EU-Kommission gibt eine Milliarde für Kampf gegen Coronavirus
Von der Leyen: EU-Kommission gibt eine Milliarde für Kampf gegen Coronavirus / Foto: ©

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die internationale Geberkonferenz für die Erforschung des neuartigen Coronavirus eröffnet. Die EU-Kommission werde eine Milliarde Euro für den Kampf gegen das Virus beisteuern, sagte die Chefin der Brüsseler Behörde am Montag zum Start der Videokonferenz. Sie hatte Länder, Organisationen und Unternehmen zu Spenden aufgerufen.

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Erklärtes Ziel sind Zusagen in Höhe von 7,5 Milliarden Euro. Nach Angaben der EU-Kommission sollen vier Milliarden davon in die Entwicklung eines Impfstoffs fließen, mit zwei Milliarden sollen die Behandlungsmöglichkeiten und mit 1,5 Milliarden die Testkapazitäten weltweit ausgeweitet werden.

Schirmherrschaft für die "Global Response" betitelte Initiative hatten zunächst neben den Brüsseler Institutionen die Staaten Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Norwegen und Saudi-Arabien übernommen. Italien, Spanien, Japan und Kanada kamen hinzu. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist beteiligt. Unterstützt wird das Vorhaben zudem von der Weltbank und privaten Stiftungen wie dem Wellcome Trust und der Bill and Melinda Gates Foundation.

Aus der Liste der G7-Staaten fehlen lediglich die USA. US-Präsident Donald Trump hatte am Wochenende verkündet, die USA würden selbst bis Ende des Jahres einen Impfstoff entwickeln. Auch weitere große Staaten wie Russland, Brasilien und Indien blieben der Konferenz fern.

EU-Ratspräsident Charles Michel warnte, die Kosten nicht zu handeln, wären "weit größer". Es müsse sichergestellt werden, dass Heilmittel überall auf der Welt zu erschwinglichen Preisen verfügbar seien, auch etwa in Afrika.

Sollten die angestrebten 7,5 Milliarden Euro erreicht werden, könne dies "nur den anfänglichen Bedarf decken", hatten die Schirmherren der Konferenz in einem gemeinsamen Aufruf zuvor erklärt. "Die Herstellung und weltweite Bereitstellung von Arzneimitteln wird weit höhere Ressourcen erfordern", hieß es in dem Schreiben, das neben von der Leyen und Michel auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und andere unterzeichneten.

(S.A.Dudajev--DTZ)

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