
Kemmerich als Chef der FDP-Mittelstandsvereinigung zurückgetreten

Nach seinem einstweiligen Rückzug aus dem FDP-Bundesvorstand ist Thüringens FDP-Landeschef Thomas Kemmerich auch von seinem Amt als Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung seiner Partei zurückgetreten. Das berichtete die "Thüringer Allgemeine" am Donnerstag vorab unter Berufung auf einen Sprecher des thüringischen FDP-Landesverbands und den Vizechef der Parteivereinigung.
Kemmerich wolle sich "voll auf die Landespolitik konzentrieren", sagte Landesparteisprecher Thomas Reiter der Zeitung. Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Mittelstandsvereinigung, Andreas Keck, bestätigte den Vorgang ebenfalls. Kemmerich habe am Mittwoch seinen Rücktritt erklärt, sagte er der "Thüringer Allgemeinen". Er führe die Parteigliederung derzeit kommissarisch.
Kemmerich hatte am Wochenende an einem sogenannten Spaziergang gegen übermäßige Corona-Auflagen teilgenommen, bei dem auch AfD-Vertreter dabei waren. Danach wurde bei den FDP auch über einen Ausschluss Kemmerichs aus der Partei diskutiert. Nach der heftigen internen Kritik gab er am Mittwoch bekannt, sein Mandat im Bundesvorstand vorläufig ruhen zu lassen.
Es war nicht das erste Mal, dass Kemmerich für viel Aufsehen und Diskussionen sorgte. Anfang Februar hatte er sich im Thüringer Landtag auch mit den Stimmen von CDU und AfD überraschend zum Ministerpräsidenten wählen lassen, was eine Welle der Empörung auslöste. Als Regierungschef trat kurz darauf wieder zurück.
(U.Beriyev--DTZ)