
"Aktion Haarschnitt" in Michigan gegen Corona-Regeln

Gegner der Corona-Maßnahmen in den USA haben im Bundesstaat Michigan mit einer "Aktion Haarschnitt" demonstriert. Hunderte Demonstranten standen am Mittwoch in der Stadt Lansing Schlange, um sich unter freiem Himmel die Haare schneiden zu lassen. Einige von ihnen trugen keine Atemschutzmasken und wahrten keinen Abstand zu anderen Demonstranten. Die Friseurstühle wurden aber nach jedem Haarschnitt desinfiziert.
Lansing ist die Hauptstadt von Michigan. Die Protestaktion fand vor dem Kapitol statt, dem Amtssitz von Gouverneurin Gretchen Whitmer und des Regionalparlaments. Es war bereits die vierte größere Demonstration gegen die von Whitmer zur Eindämmung des Coronavirus verhängten Beschränkungen für die Bevölkerung und die Wirtschaft. "Whitmer tötet kleine Unternehmen" stand am Mittwoch auf einem Protestbanner.
Der Haarschnitt-Protest war von örtlichen konservativen Gruppen organisiert worden. Auslöser der Aktion war der Fall eines Friseurs, der seine Lizenz verloren hatte, weil er unter Verstoß gegen die Corona-Auflagen seinen Laden offen gehalten hatte.
US-Präsident Donald Trump hatte sich mit den in Michigan und anderen Bundesstaaten gegen die Corona-Restriktionen demonstrierenden Demonstranten solidarisiert. Er dringt auf ein rasches Wiederhochfahren der US-Wirtschaft, offenbar nicht zuletzt mit Blick auf seine Chancen bei der Präsidentschaftswahl im November.
Whitmer gehört der Demokratischen Partei an, die in Washington in der Opposition ist. Über die Gouverneurin wird spekuliert, dass der voraussichtliche demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden sie als Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin an seine Seite holen könnte.
(U.Beriyev--DTZ)