
Ermittlungen zu Palme-Mord in Schweden stehen kurz vor dem Abschluss

Mehr als 30 Jahre nach der Ermordung des schwedischen Regierungschefs Olof Palme könnten die Ermittlungen in dem Fall endgültig eingestellt werden. Nächsten Mittwoch werde der leitende Staatsanwalt Krister Petersson bekanntgeben, ob er Anklage erhebt oder den Fall zu den Akten legt, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit.
Palme war am Abend des 28. Februar 1986 mit zwei gezielten Schüssen in den Rücken aus nächster Nähe niedergestreckt worden. Der 59-jährige sozialdemokratische Ministerpräsident war mit seiner Frau nach einem Kinobesuch ohne Polizeischutz auf dem Weg nach Hause.
Nach einer umstrittenen Gegenüberstellung fast drei Jahre nach der Tat hatte Palmes Witwe einen drogenabhängigen Kleinkriminellen als Täter identifiziert, der im Juli 1989 verurteilt, in der nächsten Instanz allerdings aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurde.
Seitdem gingen hunderttausende Hinweise bei den Ermittlern ein, immer neue Spekulationen über mögliche Hintermänner machten die Runde. Die Ermittler befragten mehr als 10.000 Menschen, verhaftet wurde bislang aber niemand.
Im Lauf der Jahre verdächtigten die Ermittler unter anderem die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), das schwedische Militär sowie die Polizei und den südafrikanischen Geheimdienst. Petersson übernahm im Jahr 2017 die Ermittlungen.
Schwedische Experten rechnen mit einer Einstellung der Ermittlungen, da die Hauptverdächtigen im Zentrum der Spekulationen inzwischen alle tot sind.
(W.Novokshonov--DTZ)