Deutsche Tageszeitung - IAEA fordert im Atomstreit vom Iran "sofortigen Zugang" zu zwei Anlagen

IAEA fordert im Atomstreit vom Iran "sofortigen Zugang" zu zwei Anlagen


IAEA fordert im Atomstreit vom Iran "sofortigen Zugang" zu zwei Anlagen
IAEA fordert im Atomstreit vom Iran "sofortigen Zugang" zu zwei Anlagen / Foto: ©

Im Atomstreit mit dem Iran hat die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) von Teheran "sofortigen Zugang" zu zwei Anlagen gefordert, in denen es womöglich früher Atomaktivitäten gegeben hat. Zwar seien die beiden Anlagen vermutlich nicht ins aktuelle Atomprogramm des Landes involviert, sagte am Montag in Wien IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi. Es müsse aber geklärt werden, ob vergangene Aktivitäten und das gesamte nukleare Material korrekt angegeben wurden.

Textgröße ändern:

Befragt zum derzeitigen Verhältnis zum Iran, sagte Grossi: "Ich hoffe, es wird besser." Der Generaldirektor äußerte sich zum Auftakt eines Treffens des Gouverneursrates, bei dem es unter anderem um die Zutrittsblockade zu den beiden Anlagen gehen sollte. In einem dem Kontroll- und Lenkungsorgan der Organisation vorliegenden Bericht heißt es, dass sich die IAEA- Inspekteure vier Monate lang vergeblich um Zugang bemüht hätten. Das Verhalten Teherans gebe Anlass zu "ernsthafter Sorge".

Sollte der Gouverneursrat auf Grundlage des Berichts eine Teheran-kritische Resolution beschließen, wäre es die erste derartige Resolution seit 2012.

Im Juni 2015 hatten die fünf UN-Vetomächte und Deutschland nach jahrelangen Verhandlungen mit dem Iran ein Atomabkommen geschlossen. Es soll sicherstellen, dass die Islamische Republik nicht die Fähigkeiten zum Bau einer Atombombe erlangt. US-Präsident Donald Trump kündigte das Abkommen im Mai 2018 jedoch einseitig auf und verhängte neue Sanktionen gegen Teheran.

Deutschland, Frankreich und Großbritannien versuchen, das Abkommen noch zu retten. Doch zieht sich der Iran inzwischen selbst schrittweise aus der Vereinbarung zurück - auch weil die EU ihr Versprechen nicht erfüllen konnte, die wirtschaftlichen Folgen der US-Strafmaßnahmen aufzufangen. Inzwischen sind die Bestände des Iran an angereichertem Uran nach IAEA-Angaben fast acht Mal so hoch wie durch das Internationale Atomabkommen von 2015 erlaubt.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Demokratischer US-Senator trifft in El Salvador irrtümlich abgeschobenen Migranten

Der demokratische US-Senator Chris Van Hollen hat nach eigenen Angaben bei einem Besuch in El Salvador den irrtümlich dorthin aus den USA abgeschobenen Migranten Kilmar Ábrego García getroffen. Das "Hauptziel" seiner Reise sei es gewesen, Kilmar zu treffen, schrieb Van Hollen am Donnerstag im Onlinedienst X. "Heute Abend hatte ich diese Chance."

Meloni empfängt US-Vizepräsidenten Vance in Rom

Einen Tag nach ihrem Treffen mit US-Präsident Donald Trump in Washington empfängt die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni am Freitag dessen Stellvertreter JD Vance in Rom. Die Gespräche der ultrarechten Ministerpräsidentin mit Trump und Vance finden vor dem Hintergrund des vom US-Präsidenten angezettelten Zollstreits statt. Meloni steht Trump nahe, hatte seine neuen Zölle für die EU-Länder aber kritisiert.

Frankreichs Außenminister wertet Ukraine-Gespräche mit USA in Paris als Erfolg

Der französische Außenminister Jean-Noël Barrot hat die internationalen Ukraine-Gespräche mit US-Vertretern in Paris als wichtigen Erfolg gewertet. Die Gespräche seien ein Durchbruch gewesen, weil sich die Vereinigten Staaten, die Ukraine und die europäischen Minister "an einen Tisch gesetzt" hätten, sagte Barrot am Donnerstagabend dem französischen Sender LCI. Die Vereinigten Staaten hätten "verstanden, dass ein gerechter und nachhaltiger Frieden ... nur mit der Zustimmung und dem Beitrag der Europäer erreicht werden kann".

Melonis Charmeoffensive: Trump glaubt "hundert Prozent" an Zoll-Deal

Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni hat es im Zollstreit mit einer Charmeoffensive bei US-Präsident Donald Trump versucht. Die ultrarechte Regierungschefin besuchte ihren "Freund" Donald am Donnerstag in Washington und bekundete demonstrativ Einigkeit mit dem Republikaner. Beide wollten den "Westen wieder großartig machen", sagte sie. Trump gab sich milde und bekundete, er glaube zu "hundert Prozent" an einen Zoll-Deal mit der Europäischen Union.

Textgröße ändern: