
Israelische Armee fliegt erneut Vergeltungsangriffe auf Hamas-Stellungen

Als Reaktion auf Brandballons aus dem Gazastreifen hat die israelische Armee erneut Vergeltungsangriffe gegen Stellungen der radikalislamischen Hamas in dem Küstenstreifen geflogen. Attackiert worden seien in der Nacht zum Mittwoch mehrere Hamas-Ziele, darunter auch unterirdische Infrastruktur sowie Aussichtsposten, teilte die Armee mit. Nach Angaben der israelischen Feuerwehr hatten die Brandballons aus dem Gazastreifen allein am Dienstag 60 Brände im Süden Israels ausgelöst. Über Verletzte wurde zunächst nichts bekannt.
Als Reaktion auf die Brandballons hatte Israel bereits in der Nacht zum Dienstag den einzigen Grenzübergang für Warenlieferungen in den Gazastreifen geschlossen. Der Grenzposten Kerem Schalom bleibe nur noch für Lieferungen von "essenzieller humanitärer Hilfe" und Treibstoff geöffnet, erklärte die israelische Zivilverwaltung für die besetzten Gebiete.
Die Hamas verurteilte diesen Schritt als "aggressive" Maßnahme, die von Israels "Beharren" auf der "Belagerung" des Gazastreifens zeuge. Sie warnte vor einer weiteren Verschlechterung der humanitären Lage im Gazastreifen.
Derweil öffnete Ägypten am Dienstag nach Monaten erstmals den Grenzübergang Rafah zum Gazastreifen wieder für drei Tage. Der Übergang war im April wegen der Corona-Pandemie geschlossen worden.
Seit die radikalislamische Hamas 2007 die Kontrolle über den Gazastreifen übernommen hatte, hat sie bereits drei Kriege mit Israel ausgetragen.
(M.Dylatov--DTZ)