Deutsche Tageszeitung - Arzt: Behandelnde Mediziner kämpfen um Nawalnys Leben

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Arzt: Behandelnde Mediziner kämpfen um Nawalnys Leben


Arzt: Behandelnde Mediziner kämpfen um Nawalnys Leben
Arzt: Behandelnde Mediziner kämpfen um Nawalnys Leben / Foto: ©

Nach der plötzlichen schweren Erkrankung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny kämpfen die Ärzte in Russland um sein Leben. Die behandelnden Mediziner auf der Intensivstation des Krankenhauses im sibirischen Omsk täten alles, "um sein Leben zu retten", sagte der stellvertretende Direktor der Klinik, Anatoli Kalinitschenko, am Donnerstag vor Journalisten. Nawalny hatte nach Angaben seiner Sprecherin während eines Fluges plötzlich das Bewusstsein verloren, was sie auf eine absichtlich herbeigeführte Vergiftung zurückführte.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Nach Angaben der Sprecherin Kira Jarmysch befand sich Nawalny auf dem Rückweg von der sibirischen Stadt Tomsk nach Moskau, als er plötzlich ohnmächtig wurde. Wegen des Vorfalls machte das Flugzeug in Omsk eine Notlandung. Vor dem Abflug in Tomsk habe Nawalny noch "völlig gesund" gewirkt, sagte Jarmysch. Der 44-Jährige habe dort nur Schwarztee getrunken.

Nawalny ist einer der prominentesten Kritiker von Staatschef Wladimir Putin. Die Stiftung des Anwalts deckt immer wieder Fälle von Korruption auf. Derzeit bereist er Russland, um die Wahl von Putin-Unterstützern bei landesweiten Regionalwahlen im September zu verhindern.

Nawalny war in der Vergangenheit bereits mehrfach attackiert worden. 2017 wurde er am Auge verletzt, als Angreifer ihn vor seinem Büro mit einer antiseptischen grünen Flüssigkeit besprühten. Im August vergangenen Jahres erlitt Nawalny in Polizeigewahrsam Hautausschläge und sein Gesicht schwoll an.

Er saß damals eine kurze Haftstrafe wegen Anstiftung zu ungenehmigten Protesten ab. Ärzte im Krankenhaus sagten anschließend, er habe eine allergische Reaktion erlitten, doch Nawalny forderte Ermittlungen wegen Vergiftung.

In den vergangenen Jahrzehnten hat es immer wieder Giftanschläge auf russische Aktivisten gegeben. Weltweit Schlagzeilen machte etwa der Nowitschok-Anschlag auf den ehemaligen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia im März 2018 im englischen Salisbury. Beide entgingen nur knapp dem Tod. Westliche Geheimdienste beschuldigen die russische Regierung, den Anschlag als Vergeltung für Skripals Tätigkeit als Doppelagent veranlasst zu haben.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Bund und Länder wollen am Abend weiter über "Investitionsbooster" sprechen

Bund und Länder wollen ihre hochrangigen Gespräche über den von der Bundesregierung geplanten "Investitionsbooster" für Unternehmen an diesem Montagabend fortsetzen. "Bund und Länder sind weiter in konstruktiven Gesprächen", hieß es dazu am Montag aus Regierungskreisen in Berlin. Länder und Kommunen dringen auf einen finanziellen Ausgleich für milliardenschwere Steuerausfälle, die mit den geplanten Entlastungen für Unternehmen verbunden sind.

Behörden: Mindestens fünf Tote bei russischen Angriffen in Region Kiew

Bei russischen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew und ihre Umgebung sind nach Behördenangaben in der Nacht zum Montag mindestens fünf Menschen getötet worden. Im Bezirk Schewtschenkiwskyj im Westen Kiews sei ein Hochhaus teilweise zerstört worden, erklärte Innenminister Ihor Klymenko. Vier Menschen seien dabei getötet worden. Ein weiteres Todesopfer gab es demnach im südlich von Kiew gelegenen Bila Zerkwa. Rund 20 Menschen seien zudem verletzt worden.

USA geben Sicherheitswarnung für US-Bürger aus - Nordkorea verurteilt US-Angriffe auf Iran

Die USA haben mit Verweis auf den Konflikt im Nahen Osten eine weltweite Sicherheitswarnung für US-Bürger ausgegeben. "Das Außenministerium rät US-Bürgern weltweit zu erhöhter Vorsicht", hieß es am Sonntag in einer Sicherheitswarnung des Ministeriums. Der Iran hatte den USA nach den Angriffen auf seine Atomanlagen mit Vergeltung gedroht. Das wie der Iran von westlichen Sanktionen betroffene Nordkorea verurteilte am Montag die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen.

Behörden in Kiew melden massive russische Angriffe auf die ukrainische Hauptstadt

Die ukrainische Hauptstadt Kiew und ihre Umgebung sind in der Nacht zu Montag erneut Ziele heftiger russischer Drohnenangriffe geworden. Eine Frau sei "infolge des feindlichen Angriffs im Bezirk Bila Zerkwa an ihren Verletzungen" gestorben, teilte Mykola Kalaschnyk von der Kiewer Militärverwaltung am Montag mit. Zwei Verletzte wurden ihm zufolge ins Krankenhaus eingeliefert, weitere Verletzte würden vor Ort medizinisch versorgt.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild