
EM-Spielorte: Bilbao offenbar aus dem Rennen, Dublin wackelt

München zittert noch, Bilbao ist dagegen offenbar raus - und in Dublin winken die Organisatoren selbst fast schon ab: In der Frage um die Wackelkandidaten unter den Spielorten der Fußball-Europameisterschaft (11. Juni bis 11. Juli) gab es am Mittwoch erste Antworten. So verkündete die baskische Regionalregierung das ungewollte Aus für Bilbao.
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) habe dies "einseitig" und gegen den Willen der Spanier entschieden, das Organisationskomitee in Bilbao will angesichts des bisherigen Aufwands nun auf Entschädigungszahlungen drängen. Die UEFA äußerte sich zunächst nicht offiziell.
Wie München und auch Dublin hatte Bilbao nicht die von UEFA-Präsident Aleksander Ceferin geforderte Garantie für EM-Spiele vor Zuschauern geben können. Das Exekutivkomitee traf aber auf seiner Sitzung am vergangenen Montag überraschend keine Entscheidung zu den Wackelkandidaten und verlängerte die Frist bis Freitag.
In Irland äußerte sich am Mittwoch Vize-Premierminister Leo Varadkar äußerst skeptisch. "Wir sind sehr vorsichtig, was das angeht", sagte er dem Radiosender Today FM: "Wir denken einfach, dass Juni zu früh ist." Wenn die UEFA darauf bestehe, mindestens 25 Prozent des Stadions zu füllen, "wird es, offen gesagt, schwer sein, dass es weitergeht", sagte Varadkar.
In München dürften diese Entwicklungen mit großem Interesse verfolgt werden. Die geforderte Zuschauergarantie konnten und wollten die bayerische Landesregierung und die Stadt bis zuletzt nicht abgeben. Im für eine negative Entwicklung der Pandemie angedachten Worst-Case-Szenario halten sie weiter die Möglichkeit von Geisterspielen vor. Alternativpläne mit einem anderen Spielort innerhalb von Deutschland gibt es nach SID-Informationen nicht.
(U.Kabuchyn--DTZ)