
Auftakt des Metzelder-Prozesses in Düsseldorf

Vor dem Düsseldorfer Amtsgericht hat der Prozess gegen den ehemaligen Fußball-Nationalspieler Christoph Metzelder begonnen. Die Vorsitzende Richterin Astrid Stammerjohann hat im Hauptverfahren darüber zu befinden, ob die Vorwürfe des Besitzes (in einem Fall) bzw. der Weiterleitung (in 29 Fällen) kinder- und/oder jugendpornografischer Schriften zutreffen.
Metzelder betrat das Gerichtsgebäude am Donnerstag um 9.20 Uhr unter erheblichem Medieninteresse durch den Haupteingang. Es war sein erster öffentlicher Auftritt seit Bekanntwerden der Vorwürfe im September 2019. Im Saal E.116 sind drei Verhandlungstage zur Klärung der Vorwürfe angesetzt, ob diese benötigt werden, ist fraglich. Der Gesetzesrahmen liegt bei einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von drei Monaten bis fünf Jahren.
Metzelders Anwalt Ulrich Sommer hatte zuletzt erklärt, sein Mandant sei offensichtlich auf der Suche nach einem sexuellen "Kick" gewesen - mit "Dingen, die man tunlichst nicht angefasst haben sollte". Metzelder (40) sei "natürlich nicht" pädophil: "Das weiß auch die Staatsanwaltschaft."
Metzelder selbst, Vize-Weltmeister von 2002 mit zuvor hervorragendem Leumund, hat sich öffentlich bisher nicht geäußert. "Herr Metzelder war über sich selbst erschrocken, dass es sowas wie ein Doppelleben gibt", berichtete sein Anwalt. In der Pressemitteilung des Amtsgerichtes heißt es: "Der Angeklagte tritt den Vorwürfen entgegen."
(M.Travkina--DTZ)