Packender BBL-Saisonstart: Bonn ringt Meister Alba nieder
Überraschung zum Auftakt: Basketball-Meister Alba Berlin hat beim packenden Saisonstart in die 56. Bundesliga-Spielzeit einen Dämpfer hinnehmen müssen. Der Titelverteidiger unterlag am Donnerstagabend vor eigenem Publikum den Telekom Baskets Bonn in einem temporeichen Duell mit 86:88 (48:41), Parker Jackson-Cartwright avancierte zum Matchwinner für die Gäste.
"Es ist großartig für uns, eine Saison in dieser Art und Weise zu starten. Das bringt viel positive Energie", sagte Bonns Trainer Tuomas Iisalo am Mikrofon von MagentaSport.
Alba verspielte in einer dramatischen Schlussphase den greifbaren Sieg, die Berliner kassierten im 55. Duell mit den Rheinländern die 19. Niederlage. Zuletzt hatte ein Bonner Team 2011 in Berlin triumphieren können. Am Wochenende steigen auch die weiteren 16 Teams um die Mitfavoriten wie Pokalsieger Bayern München und MHP Riesen Ludwigsburg in die Saison ein.
Das Alba-Team des neuen Coaches Israel Gonzalez, der im Sommer vom Co- zum Cheftrainer aufstiegen und auf Aito Garcia Reneses gefolgt war, legte mit einem starken ersten Viertel nur scheinbar den Grundstein. Luke Sikma erzielte die ersten Punkte der neuen Saison, anschließend setzten sich die Hauptstädter auch dank einer guten Dreier-Quote ab.
Doch die zunächst überrumpelten Bonner meldeten sich stark zurück, verwandelten mit dem agilen Jackson-Cartwright, dem besten Werfer des Spiels (25 Punkte), den Rückstand von zwischenzeitlich 13 Punkten in eine Führung - 67:66 (29.). Es entwickelte sich nun eine heiße Schlussphase, in der die 3744 Zuschauer beste Unterhaltung mit besserem Ende für die Gäste sahen. Rund 7000 Fans waren ursprünglich zugelassen.
Die Vereine sehnten die Zuschauer-Rückkehr in dieser Saison herbei, die Voraussetzungen sind von Halle zu Halle aber unterschiedlich. Dies liegt an den verschiedenen Coronaschutzverordnungen, aber auch an der unterschiedlichen Herangehensweise der Vereine. Manche Klubs verfahren nach 2G-, manche nach 3G-Konzept.
BBL-Geschäftsführer Stefan Holz rechnet damit, dass es dauert, bis die Zuschauer sich wieder an das Live-Erlebnis gewöhnen. "Wir müssen sehen, wie viele wirklich kommen. Es wird Anstrengungen brauchen, die Zuschauer wieder in die Halle zu bringen. Das wird kein Selbstläufer, aber über die Zeit gelingen", sagte Holz wenige Stunden vor dem Saisonstart bei einem Medientermin in Berlin.
(G.Khurtin--DTZ)