Deutsche Tageszeitung - WM-Analyse: DLV will Sportdirektor verpflichten

WM-Analyse: DLV will Sportdirektor verpflichten


WM-Analyse: DLV will Sportdirektor verpflichten
WM-Analyse: DLV will Sportdirektor verpflichten / Foto: © SID

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) stellt sich nach der historisch schlechten WM im Bereich Leistungsport neu auf. Der Verband will "möglichst im ersten Quartal 2023 einen Sportdirektor" verpflichten. Entsprechende Pläne teilte der DLV am Donnerstag im Rahmen seiner WM-Analyse mit.

Textgröße ändern:

Der Sportdirektor soll "die übergreifende Steuerung der Leistungssportstrukturen im Sinne einer Managementfunktion gestalten (...). Dieser trägt die Verantwortung für den Leistungssport. Dazu gehören die Steuerung, die Leistungsförderung, das Bundesstützpunktsystem und die Personalentwicklung im sportlichen Bereich", hieß es in einer DLV-Mitteilung.

Durch die neu geschaffene Stelle soll Chefbundestrainerin Annett Stein administrativ entlastet werden. Darüber hinaus wurde zur Unterstützung der Chefbundestrainer Nachwuchs Klaus Brill zum besonderen Beauftragten für den Bereich Nachwuchsleistungssport benannt.

"Unter anderem stimmte beim Abschneiden in Eugene die Fokussierung zwischen DM, Weltmeisterschaften und den kurz darauf stattfindenden Europameisterschaften nicht", sagte DLV-Präsident Jürgen Kessing und ergänzte: "Mit einem umfassenden Maßnahmenpaket wollen wir den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft der Leichtathletik in Deutschland legen, um schon 2023 bei der WM in Budapest besser abzuschneiden." Der DLV müsse "hart arbeiten (...), um den Anschluss an die Weltspitze wieder zu schaffen".

Als konkretes Ziel nannte der Verband, bis zu den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles international eine Top-Fünf-Platzierung der Nationenwertung zu erreichen. Bei der WM in Eugene im vergangenen Sommer hatten die DLV-Asse lediglich zwei Medaillen geholt - es war die schlechteste WM-Bilanz in der deutschen Leichtathletik-Geschichte.

"Der DLV befindet sich in einem komplexen Change-Prozess. Neue Funktionen und Rollen müssen gelernt werden und sich etablieren. Unser Ziel ist es, einen kompetenten, zukunftsorientierten und leistungsstarken Verband zu formen. Neben den sportlichen Aufgaben wollen wir in Zukunft die Marke DLV weiterentwickeln und als Verband gesellschaftspolitisch noch stärker Position beziehen", sagte der DLV-Vorstandsvorsitzende Idriss Gonschinska.

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

Traumtor von Terrier: Leverkusen gewinnt Derby gegen Köln

Erst Chancenwucher, dann Traumtor: Bayer Leverkusen hat den 1. FC Köln in einem intensiven Rheinderby niedergerungen und in der Fußball-Bundesliga zurück in die Erfolgsspur gefunden. Nach zwei Liganiederlagen in Folge bezwang die Werkself den Rivalen auch dank eines überragenden Hackentreffers von Martin Terrier mit 2:0 (0:0) und sprang zurück auf einen Champions-League-Platz - die TSG Hoffenheim und Eintracht Frankfurt waren am Nachmittag vorbeigezogen.

Trotz "Heimspiel" in Sinsheim: HSV auswärts weiter schwach

Trotz des "Heimspiels" in Sinsheim: Der Hamburger SV kann in der Fremde einfach nichts holen. Der schwache Aufsteiger verlor am 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga 1:4 (0:2) bei der TSG Hoffenheim und wartet seit über siebeneinhalb Jahren auf einen Erstliga-Auswärtssieg.

DSV-Frauenstaffel läuft aufs Podium

Die deutsche Frauen-Staffel hat beim Weltcup in Hochfilzen auch ohne die erkrankten Franziska Preuß und Selina Grotian den erhofften Podiumsplatz erreicht. Beim Rennen über die 4x6 km wurden Anna Weidel, Julia Tannheimer, Janina Hettich-Walz und Vanessa Voigt Dritte und leisteten Wiedergutmachung für das Staffel-Debakel von Östersund. Zum Weltcup-Auftakt hatte das DSV-Quartett in der Besetzung Preuß, Voigt, Hettich-Walz und Grotian nur den indiskutablen elften Rang belegt.

Paderborn stürzt Karlsruhe tiefer in die Krise

Der SC Paderborn hat seine Niederlagenserie in der 2. Bundesliga beendet und sich im Aufstiegsrennen zurückgemeldet. Die Mannschaft von Trainer Ralf Kettemann siegte beim immer weiter abstürzenden Karlsruher SC mit 4:0 (0:0) und kletterte nach zuvor drei Pleiten zunächst auf den zweiten Tabellenplatz.

Textgröße ändern: