Deutsche Tageszeitung - Ullrich legt Geständnis ab: "Ja, ich habe gedopt"

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Ullrich legt Geständnis ab: "Ja, ich habe gedopt"


Ullrich legt Geständnis ab: "Ja, ich habe gedopt"
Ullrich legt Geständnis ab: "Ja, ich habe gedopt" / Foto: © IMAGO/Frank Hoermann/SID

Der frühere Radstar Jan Ullrich hat erstmals öffentlich ein klares Dopingbekenntnis abgegeben. "Ja ich habe gedopt", sagte der 49-Jährige am Mittwoch bei einer Podiumsdiskussion am Rande der Vorstellung der Dokumentarserie "Jan Ullrich - Der Gejagte" (ab 28. November/Prime Video): "Wenn ich meine Geschichte erzählt hätte, hätte ich viele schöne Jahre gewinnen können. Ich hatte die Eier nicht. Es tut total gut, es auszusprechen."

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Er habe sich "schuldig gemacht" und fühle sich "schuldig", führte Ullrich aus, der zuvor im SID-Gespräch auch erstmal ausführlich über Eigenblutdoping in seiner Vergangenheit als Profi gesprochen hatte. "Ich wusste intern, dass ich mich auch medizinisch anpassen musste", sagte der 49-Jährige. Es sei im dopingverseuchten Radsport der damaligen Zeit "immer nur um Chancengleichheit" gegangen.

Erstmalig habe Ullrich im Sommer 2003 Kontakt zu dem heute berüchtigten Dopingarzt Eufemiano Fuentes aus Spanien aufgenommen. "Ich wollte gerne gewinnen und an meine Erfolge anschließen. Ich hatte damals ein neues Team und da wurde mir dann Dr. Fuentes empfohlen. So bin ich da gelandet", sagte er. Kurz vor dem Start der Tour de France 2006 sollte Ullrich diese Verbindung zum Verhängnis werden - er wurde von seinem Team T-Mobile ausgeschlossen und beendete 2007 schließlich seine Karriere.

Das Blutdoping sei aber, betonte der Tour-de-France-Sieger von 1997, aus sportlicher Sicht nur "das letzte Quäntchen" gewesen. "Du musst trotzdem das Riesentalent haben, trotzdem fleißig sein und das ganze Leben unterordnen." Sorgen um seine Gesundheit machte sich Ullrich damals keine - "weil alles medizinisch kontrolliert war. Letzendlich war es mein eigenes Blut, das ich mir abnehmen ließ - etwas Natürliches", sagte er.

Andere Formen der unerlaubten Leistungssteigerung seien aber auch zu Beginn von Ullrichs Profikarriere 1995 bereits gang und gäbe gewesen, wie Ullrich betonte: "Bei mir ging es 1996 los. Als ich damit in Kontakt kam, gab es schon Substanzen, die nicht zu kontrollieren waren. Es war schon ein paar Jahre im Radsport drin. Der Radsport hatte damals schon ein Problem."

Der hochveranlagte Rostocker habe sich deshalb gezwungen gesehen, ebenfalls zu Dopingmitteln zu greifen. "Als ich gemerkt habe, dass ich die Chancengleichheit nicht mehr habe, kam auch das Mentale dazu. Du hast dein ganzes Leben geopfert, du weißt, du hast das Talent in dir, wirst jedes Jahr besser. Und dann zu wissen, dass man sonst von vornherein keine Chance hat, war das Schwerste", sagte Ullrich. Es sei ihm nie darum gegangen, "jemanden zu betrügen oder sich einen Vorteil zu verschaffen, sondern um Chancengleichheit".

(V.Varonivska--DTZ)

Empfohlen

"Nicht davongekommen": Konsequenzen für Norris nach Singapur

Der Streitfall von Singapur hat bei McLaren offenbar Konsequenzen für Lando Norris - diese bleiben aber unbekannt. "Es gibt Auswirkungen für mich, die wird es weiterhin geben", sagte Norris vor dem Grand Prix der USA (Sonntag, 21.00 Uhr MESZ/Sky) in Texas: "Es ist nicht so, als wäre ich mit irgendetwas davongekommen."

NBA: Wagner glänzt bei letztem Test vor Saisonstart

Pünktlich zum Start der NBA-Saison scheint der deutsche Basketball-Star Franz Wagner seine Topform zu finden. Im letzten Vorbereitungsspiel vor Beginn der neuen Spielzeit führte der Berliner seine Orlando Magic zum 132:125-Sieg gegen die New Orleans Pelicans und glänzte dabei als bester Werfer auf dem Parkett.

Bayern-Wiedergutmachung: "Bis zum Schluss gekämpft"

Auf der Tribüne mussten Klub-Präsident Herbert Hainer und Sportvorstand Max Eberl lange zittern, doch am Ende konnten sie doch noch jubeln: Lea Schüller (90.+6) hat die Fußballerinnen von Bayern München mit einem Last-Minute-Treffer in der Champions League rehabilitiert. Eine Woche nach dem 1:7-Debakel beim FC Barcelona holte der Double-Gewinner gegen Juventus Turin auch dank des berühmten Bayern-Dusels ein glückliches 2:1 (1:1).

NHL: Pleiten für Draisaitl und Sturm - Stützle entscheidend

Eishockey-Superstar Leon Draisaitl erlebt in der NHL mit den Edmonton Oilers einen Stotterstart in die neue Saison. Beim 2:4 gegen die New York Islanders reichte auch Draisaitls Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 nicht aus, um die zweite Saisonniederlage des Finalisten der letzten beiden Jahre abzuwenden.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild