Deutsche Tageszeitung - Gündogan über DFB-Krise: "Brauchen klare Aufgaben"

Gündogan über DFB-Krise: "Brauchen klare Aufgaben"


Gündogan über DFB-Krise: "Brauchen klare Aufgaben"
Gündogan über DFB-Krise: "Brauchen klare Aufgaben" / Foto: © FIRO/SID

Ilkay Gündogan sieht im fehlenden Zusammenspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft eine Ursache für die derzeitige Krise und hat Veränderungen gefordert. "Ich habe in gewissen Phasen das Gefühl, dass jeder Einzelne von uns zu viel mit sich selbst beschäftigt ist", sagte der DFB-Kapitän im Gespräch mit der Zeit: "Wir haben es bis jetzt nicht geschafft, als Mannschaft zu wachsen."

Textgröße ändern:

An der Qualität des Teams zweifelt Gündogan nicht, diese sei "im Vergleich zu vielen anderen Mannschaften groß", betonte der 33-Jährige: "Vielleicht liegt das Problem auch darin begründet, dass wir so viele außergewöhnliche Fußballer in unseren Reihen haben." Auf die Frage, warum die Puzzleteile derzeit nicht zusammenpassen, antwortete Gündogan: "Wir brauchen klare Aufgaben."

Jeder Spieler müsse wissen, "was er auf dem Platz zu tun hat. Dann muss eine Symbiose entstehen", sagte Gündogan: "Eigentlich kann es nicht so schwer sein, denn wir sind ein Team mit Charakter und Anstand. Wir haben niemanden, der Probleme bereitet."

Doch Fußball sei ein Mannschaftssport: "Natürlich denkst du als Nationalspieler immer, du selbst hast die Gabe, den wichtigen Pass zu schlagen oder das entscheidende Tor zu schießen. Aber nicht alle elf Spieler können den Unterschied machen. Das müssen wir verinnerlichen. Ich nehme mich nicht aus", betonte der Mittelfeldspieler vom FC Barcelona.

"Wir schauen uns gegenseitig zu wenig an. Häufig sind wir mit uns selbst beschäftigt, weil jeder von uns denkt, dass es besser werden muss", das sei ein "Teufelskreis".

Bei seinem ehemaligen Trainer Pep Guardiola habe er gelernt, als Kapitän voranzugehen. Der Teammanager von Manchester City habe es "immer geschafft, bis zu zwanzig Topstars auf einen gemeinsamen Weg zu bringen", meinte Gündogan: "Am Ende ist es immer der Trainer, der eine verfahrene Situation lösen muss. Er ist verantwortlich für den Erfolg. Das ist ein schwieriger Job."

Mit Blick auf die Heim-EM hofft Gündogan auf eine Verbesserung. Die letzten Spiele in den USA gegen die Gastgeber (3:1) und Mexiko (2:2) seien "ein guter Start" gewesen, doch dann folgten Rückschläge gegen die Türkei (2:3) und in Österreich (0:2). "Warum wir bisher im Ernstfall scheitern, ist auch für mich etwas unerklärlich", räumte er ein. Vor der Heim-EM im kommenden Sommer habe die Mannschaft "eine richtige Vorbereitungsphase – das wird uns guttun".

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Olympische Spiele in Paris nach spektakulärer Eröffnungsfeier im Regen auf der Seine eröffnet

Es waren Wasserspiele der Superlative und eine bewegende Hommage an Frankreich in all seiner Diversität: Bei strömendem Regen haben Hunderttausende in Paris am Freitagabend begeistert die Bootsparade der Olympia-Teilnehmer und die spektakulären Show-Einlagen gefeiert. Das deutsche Olympia-Team defilierte - wegen der französischen Bezeichnung "Allemagne" - als eines der ersten der insgesamt 85 auf der Seine fahrenden Boote, die von den Zuschauern am Ufer und auf den Brücken bejubelt wurden.

Macron eröffnet Sommerspiele - Duo entzündet Feuer

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat die Olympischen Sommerspiele in Paris nach einer pompösen und einzigartigen Show auf der Seine eröffnet. Nach einem Spektakel im strömenden Regen sprach Macron um 22.53 Uhr die Schlussworte der traditionellen Formel. Um 23.22 Uhr entzündeten die frühere Top-Leichtathletin Marie-Jose Perec und Judo-Ikone Teddy Riner das Olympische Feuer. Sie waren die letzten von rund 11.000 Fackelläuferinnen und -läufern.

Macron eröffnet Olympische Sommerspiele

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat die Olympischen Sommerspiele in Paris nach einer pompösen und einzigartigen Show auf der Seine eröffnet. Nach einem Spektakel im strömenden Regen sprach Macron um 22.53 Uhr die Schlussworte der traditionellen Formel.

Fröhlich und sympathisch: Deutsches Team auf der Seine

Anna-Maria Wagner winkte mit der linken Hand, Dennis Schröder reckte seine rechte Faust in den Himmel - und zusammen hielten sie dabei stolz die deutsche Fahne: Die deutsche Olympiamannschaft hat sich mit ihren beiden Fahnenträgern den 300.000 Zuschauern in Paris und weltweit einem Milliardenpublikum an den Fernsehern fröhlich und sympathisch präsentiert. Unter dem Jubel der Zuschauer trugen Wagner und Schröder Fischerhüte auf dem Kopf und eine violette Scherpe um den Oberkörper.

Textgröße ändern: