Deutsche Tageszeitung - Investor-Abstimmung: Ausgang offen

Investor-Abstimmung: Ausgang offen


Investor-Abstimmung: Ausgang offen
Investor-Abstimmung: Ausgang offen / Foto: © www.imago-images.de/SID

Der Ausgang der zweiten Abstimmung unter den 36 Fußball-Profiklubs binnen eines Jahres über den Einstieg eins Investors ist offenbar völlig offen. Wenige Tage vor der Versammlung der Vereinsbosse am Montag haben sich bei einer kicker-Umfrage lediglich zwölf Klubs zu ihrer Zustimmung bekannt. 16 Vereine machten keine Angaben, zwei Klubs (1. FC Köln, SC Freiburg) teilten ihre Ablehnung mit, ein Verein (VfL Osnabrück) will sich enthalten.

Textgröße ändern:

Zur Umsetzung der Pläne der Deutschen Fußball Liga (DFL) ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit notwendig. Dann würden die beiden DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel und Marc Lenz das Mandat zu Verhandlungen mit den vier potenziellen Geldgebern erhalten. Bei der Abstimmung am 24. Mai war eine Zwei-Drittel-Mehrheit nicht zustande gekommen.

Diesmal sollen sechs bis neun Prozent der Anteile einer DFL-Tochtergesellschaft, in welche die kompletten Medienrechte ausgelagert werden, für 20 Jahre verkauft werden. Dafür soll es zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro geben.

Im Idealfall gehen 600 Millionen an die DFL-Zentralverwaltung zur Weiterentwicklung des Geschäftsmodells (Digitalisierung, Streamingplattform, usw.). 300 Millionen erhalten gemäß dem gültigen Verteilerschlüssel die Klubs, um die zunächst entstehenden Medien-Mindereinnahmen durch den Investoren-Einstieg auszugleichen. Mit den restlichen 100 Millionen soll ein Vergütungssystem geschaffen werden, das die Klubs belohnt, die zu Werbezwecken ins Ausland reisen.

"Wir haben sehr viele Gespräche mit allen Vereinen geführt und sehen ein positives Stimmungsbild als Grundlage für die Diskussion und Abstimmung", sagte Merkel. Laut Lenz teilen "alle Klubs die Ansicht, dass eine Weiterentwicklung notwendig ist und wir dafür investieren" müssen: "Daraus folgt die Frage nach der Finanzierung dieser Investitionen. Wir haben Optionen aufgezeigt und die Eckpunkte des Lizenzmodells überarbeitet, Kritikpunkte berücksichtigt und verstärkt herausgearbeitet, warum wir Vorteile in einer strategischen Partnerschaft sehen."

Dennoch stellt sich nach wie vor die Frage, warum die 36 Klubs die offenbar nötige Investitionssumme in Höhe von 600 Millionen Euro nicht aus eigenen Kräften bereitstellen können. Sollte die Summe über einen Zeitraum von drei Jahren investiert werden, wären das 200 Millionen Euro pro Jahr - also im Schnitt 5,55 Millionen Euro pro Klub und Jahr. Das erscheint machbar. Vor allem, da das Geld nicht pauschal, sondern anhand des Verteilerschlüssels eingezogen würde. Dann müssten die Großen mehr, die Kleinen weniger bereitstellen.

Merkel sieht diesen Weg dennoch skeptisch. "Eine Binnenfinanzierung würde deutlich höhere Abgaben der Klubs an die DFL bedeuten", sagte der Co-Chef: "Das würde die finanziellen Mittel aller Vereine reduzieren, also die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten beschränken und im Endeffekt womöglich auch die Wettbewerbsfähigkeit reduzieren. Das haben wir in den Klubtreffen dargelegt. Und aus unseren Gesprächen haben wir nicht den Eindruck, dass ein solches Modell zum aktuellen Zeitpunkt mehrheitsfähig wäre."

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

Pressestimmen zur Olympia-Eröffnungsfeier in Paris

Die einen schwärmen von der "besten Zeremonie in der Geschichte der Spiele", die anderen hadern mit dem Dauerregen und dem "komplizierten und wirklich ziemlich seltsamen" Gastgeber - die Eröffnungsshow der Olympischen Spielen zog die internationale Presse in ihren Bann. "Grandios", titelte die französische L'Equipe, andernorts war nach dem einzigartigen Spektakel auf der Seine von einem "Tag der verregneten Maßlosigkeit" (Aargauer Zeitung) die Rede. Internationale Pressestimmen zur Olympia-Eröffnung:

"Größte, beste Show": Olympia-Eröffnung begeistert

"Größte Show", "spektakulär", "geile Nummer": Die Reaktionen der deutschen Sportwelt auf die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele fielen überschwänglich aus. "Für mich war es die größte, beste Show, die ich jemals gesehen habe", sagte etwa ARD-Experte Felix Neureuther und fragte überwältigt: "Wie will man so etwas noch toppen?"

Olympische Spiele in Paris nach spektakulärer Eröffnungsfeier im Regen auf der Seine eröffnet

Es waren Wasserspiele der Superlative und eine bewegende Hommage an Frankreich in all seiner Diversität: Bei strömendem Regen haben Hunderttausende in Paris am Freitagabend begeistert die Bootsparade der Olympia-Teilnehmer und die spektakulären Show-Einlagen gefeiert. Das deutsche Olympia-Team defilierte - wegen der französischen Bezeichnung "Allemagne" - als eines der ersten der insgesamt 85 auf der Seine fahrenden Boote, die von den Zuschauern am Ufer und auf den Brücken bejubelt wurden.

Macron eröffnet Sommerspiele - Duo entzündet Feuer

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat die Olympischen Sommerspiele in Paris nach einer pompösen und einzigartigen Show auf der Seine eröffnet. Nach einem Spektakel im strömenden Regen sprach Macron um 22.53 Uhr die Schlussworte der traditionellen Formel. Um 23.22 Uhr entzündeten die frühere Top-Leichtathletin Marie-Jose Perec und Judo-Ikone Teddy Riner das Olympische Feuer. Sie waren die letzten von rund 11.000 Fackelläuferinnen und -läufern.

Textgröße ändern: