Deutsche Tageszeitung - "Völlig losgelöst": Deutschland mit Tor-Gala gegen Lettland

"Völlig losgelöst": Deutschland mit Tor-Gala gegen Lettland


"Völlig losgelöst": Deutschland mit Tor-Gala gegen Lettland
"Völlig losgelöst": Deutschland mit Tor-Gala gegen Lettland / Foto: © IMAGO/Michal Fajt/SID

Wieder mit Vorkämpfer Nico Sturm haben die Vize-Weltmeister den Reset-Knopf gedrückt und bei der Eishockey-WM einen eindrucksvollen Neustart hingelegt. Nach den beiden 1:6-Pleiten gegen die Titelanwärter USA und Schweden deklassierte das Team von Bundestrainer Harold Kreis Lettland mit 8:1 (2:0, 5:1, 1:0) und machte einen großen Schritt Richtung Viertelfinale. Dabei zeigten Sturm und Co. wieder die Qualitäten, die sie beim Silbercoup im Vorjahr ausgezeichnet hatten.

Textgröße ändern:

Schweiz-Legionär Dominik Kahun (6.), die Berliner Kai Wissmann (19.) und Leo Pföderl (21.), der Straubinger Parker Tuomie (23.), NHL-Stürmer John-Jason Peterka (26., 36.), der künftige Mannheimer Marc Michaelis (31.) und Sturm (45.) sorgten vor 8652 Zuschauern - darunter etwa 1000 deutsche Fans - in Ostrava mit ihren Toren für den höchsten WM-Sieg der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) seit 19 Jahren. Immer wieder dröhnte "Völlig losgelöst" aus den Lautsprechern.

Markuss Komuls (40.) erzielte den Ehrentreffer für den Überraschungs-Bronzemedaillengewinner aus dem Vorjahr. Nächster Gegner ist am Freitag (16.20 Uhr/Pro7 und MagentaSport) Kasachstan. Danach folgen Aufsteiger Polen und Frankreich. Zwei Siege würden bereits zum Weiterkommen reichen.

Sturm, der wegen einer Knieverletzung die beiden 1:6-Pleiten gegen die USA und Schweden verpasst hatte, kehrte zurück ins Team. Aber in neuer Rolle: Nicht wie beim 6:4 gegen die Slowakei als Center der defensiven vierten Sturmreihe, sondern als Mittelstürmer der Offensivformation mit Kahun und Frederik Tiffels schickte Kreis den 29-Jährigen aufs Eis.

Auch NHL-Debütant Maksymilian Szuber gab nach Verletzungspause sein Comeback und rückte in der Verteidigung wieder an die Seite des Kapitäns Moritz Müller. Im Tor erhielt wieder NHL-Goalie Philipp Grubauer den Vorzug, auf der Gegenseite stand dagegen der DEL-Vizemeister Kristers Gudlevkis, der am Dienstag beim 2:0 gegen Kasachstan ohne Gegentreffer geblieben war, zwischen den Pfosten.

"Für uns geht es darum, heute mehr zu agieren als zu reagieren", hatte Kreis vor dem ersten Bully bei Pro7 gesagt. Sein Team begann sehr engagiert und aggressiv und wurde mit der frühen Führung durch Kahun belohnt - dem ersten deutschen Turniertor im ersten Drittel. Sturms Mitwirken machte sich gleich positiv bemerkbar, als er sich vor dem Treffer den Puck an der Bande erkämpfte. Der Center der San Jose Sharks vergab allerdings die Riesenchance zum 2:0 (12.).

Besser machte es Wissmann, der alle vier lettischen Feldspieler austanzte und wie ein Torjäger vollendete. "Bis jetzt läuft es so, wie wir uns das vorgenommen haben", sagte Verteidiger Lukas Kälble nach dem ersten Drittel bei MagentaSport. Nach dem Wiederbeginn schlug die bisherige Topreihe zu: Pföderl, der schon im DEL-Finale mit Berlin viermal gegen Gudlevskis getroffen hatte, erzielte sein drittes Tor, Yasin Ehliz verbuchte seinen fünften Assist. Nach Tuomies 4:0 war der Arbeitstag für den Bremerhavener Goalie beendet.

Auch im Schlussdrittel ließ die deutsche Mannschaft nicht locker. "Oh, wie ist das schön" sangen die mitgereisten Fans aus Deutschland, während ihr Team das Geschehen weiter unter Kontrolle hatte.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

"Nicht genug": Märtens hofft auf mehr TV-Präsenz für Schwimmer

Olympiasieger Lukas Märtens wünscht sich nach der erfolgreichen WM mehr Fernseh-Präsenz für die deutschen Schwimmer. "Ich hoffe, dass wir bei den TV-Übertragungen wieder mehr in Erscheinung treten werden. Das war dieses Jahr noch nicht genug", sagte der Magdeburger im Interview mit der Sport Bild.

Kovac: "Brauchen einen großen Kader mit hoher Qualität"

Trainer Niko Kovac sieht beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund kurz vor dem Saisonstart noch Nachholbedarf. "Wir werden mit Sicherheit die richtigen Schlüsse ziehen und dann die richtigen Entscheidungen treffen. Wir brauchen einen großen Kader mit hoher Qualität", sagte der 53-Jährige der Sport Bild: "Wenn man auf drei Hochzeiten tanzt – die Länderspiele nicht mitgezählt –, benötigt man das. Wir haben einiges aufzuholen. Wir sind als Vierter gerade so in die Champions League hereingerutscht."

PSG-Coach Enrique sucht "anderes Torhüter-Profil"

Luis Enrique, Erfolgstrainer von Paris Saint-Germain, hat seine harte Entscheidung gegen Italiens Fußball-Nationaltorhüter Gianluigi Donnarumma verteidigt. "Diese Entscheidungen sind immer schwierig zu treffen. Ich kann nur positiv über Donnarumma sprechen. Gigio ist zweifellos einer der besten Spieler auf dieser Position. Er ist sogar ein noch besserer Mensch, aber wir suchten nach einem anderen Typen von Torhüter", sagte der Spanier vor dem Finale um den UEFA-Supercup gegen Tottenham Hotspur am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) in Udine.

Gewitter in Cincinnati: Zverev-Match auf Mittwoch vertagt

Deutschlands Tennisstar Alexander Zverev muss sich im Kampf um die Gelegenheit auf eine schnelle Revanche gegen Karen Chatschanow gedulden. Beim ATP-Masters in Cincinnati wurde das Drittrundenmatch des Weltranglistendritten aus Hamburg gegen den US-Amerikaner Brandon Nakashima am Dienstagabend (Ortszeit) beim Stand von 6:4, 5:4 für Zverev zunächst wegen Gewitters unterbrochen. Nach schweren Regenfällen wurde der Spielbetrieb weniger als 30 Minuten später für den Rest des Tages eingestellt. Weiter geht es am Mittwoch.

Textgröße ändern: