Deutsche Tageszeitung - Erster Derbysieg seit 17 Jahren: HSV jubelt im "Wohnzimmer" von St. Pauli

Erster Derbysieg seit 17 Jahren: HSV jubelt im "Wohnzimmer" von St. Pauli


Erster Derbysieg seit 17 Jahren: HSV jubelt im "Wohnzimmer" von St. Pauli
Erster Derbysieg seit 17 Jahren: HSV jubelt im "Wohnzimmer" von St. Pauli / Foto: ©

Schwarz-Weiß-Blaue Party auf dem Kiez: Der Hamburger SV hat das emotionale Zweitliga-Stadtderby beim FC St. Pauli für eine Machtdemonstration genutzt und den Erzrivalen im Aufstiegsrennen auf sieben Punkte distanziert. Durch den 4:0 (1:0)-Erfolg ist das Team von Trainer Hannes Wolf nach dem 25. Spieltag Tabellenzweiter und bleibt dem Spitzenreiter 1. FC Köln dicht auf den Fersen.

Textgröße ändern:

Überschattet wurde die Begegnung vom wiederholten Einsatz von Pyrotechnik von beiden Fanlagern. Schiedsrichter Felix Brych schickte beide Mannschaften in der 82. Minute in die Kabine. Nach rund fünfminütiger Unterbrechung setzte er das Spiel fort.

Torjäger Pierre-Michel Lasogga mit einem Doppelpack (32., 61.), Khalid Narey (53.) und Douglas Santos (88.) sorgten vor 29.226 Zuschauern im ausverkauften Millerntorstadion für großen Jubel im Gästeblock. Für eine ganze Generation von HSV-Fans war es der erste Derby-Sieg, den bis dato letzten Erfolg gegen den ewigen Gegner hatten die "Rothosen" im April 2002 (4:0) gefeiert.

Die Kiezkicker um Coach Markus Kauczinski waren dagegen nach einem viel zu passiven Auftritt chancenlos. St. Pauli bleibt Vierter und hat vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz drei (Union Berlin).

"Es gibt ganz sicher wichtigere Dinge als Fußball, aber im Moment nicht", hatte HSV-Coach Wolf bei Sky vor dem Anpfiff der Partie gesagt, auf die beide Fanlager wochenlang hingefiebert hatten. Die Gäste folgten der klaren Ansprache.

Während sich St. Pauli sehr tief zurückzog, dominierte das Auswärtsteam mit einer Spielanlage, die auf viel Ballbesitz ausgelegt war. Aaron Hunt, der kurz vor dem Halbzeitpfiff ausgewechselt werden musste, spielte seine Übersicht und Technik immer wieder aus. Erst setzte er Douglas Santos gefährlich ein (21.), dann war er Wegbereiter für die Führung mit einem Freistoß an die Latte, den Abpraller nutzte Lasogga.

St. Pauli besaß in der ersten Hälfte nur eine echte Gelegenheit durch den früheren Bundesliga-Torschützenkönig Alexander Meier per Direktabnahme (28.), nach dem Wechsel musste mehr kommen. Und es kam direkt mehr. Ryo Miyaichi prüfte HSV-Keeper Julian Pollersbeck ernsthaft (46.). Auch nach dem zweiten Gegentor kämpften die Hausherren wacker weiter, doch der HSV zeigte sich hoch effizient. Bakery Jatta hatte bei einem Aluminium-Treffer (76.) gar noch einen weiteren Treffer auf dem Fuß.

Das Spiel war von der Polizei als Hochrisikospiel deklariert worden und etwa 1800 Kräfte waren rund um die Reeperbahn im Einsatz. Sie setzten eine klare Trennung der Fanlager durch. Vor dem Anpfiff blieb es bis auf einige Scharmützel vergleichsweise ruhig, während des Spiels brannte dann allerdings immer wieder Pyrotechnik in den Kurven.

(B.Izyumov--DTZ)

Empfohlen

Olympische Spiele in Paris nach spektakulärer Eröffnungsfeier im Regen auf der Seine eröffnet

Es waren Wasserspiele der Superlative und eine bewegende Hommage an Frankreich in all seiner Diversität: Bei strömendem Regen haben Hunderttausende in Paris am Freitagabend begeistert die Bootsparade der Olympia-Teilnehmer und die spektakulären Show-Einlagen gefeiert. Das deutsche Olympia-Team defilierte - wegen der französischen Bezeichnung "Allemagne" - als eines der ersten der insgesamt 85 auf der Seine fahrenden Boote, die von den Zuschauern am Ufer und auf den Brücken bejubelt wurden.

Macron eröffnet Sommerspiele - Duo entzündet Feuer

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat die Olympischen Sommerspiele in Paris nach einer pompösen und einzigartigen Show auf der Seine eröffnet. Nach einem Spektakel im strömenden Regen sprach Macron um 22.53 Uhr die Schlussworte der traditionellen Formel. Um 23.22 Uhr entzündeten die frühere Top-Leichtathletin Marie-Jose Perec und Judo-Ikone Teddy Riner das Olympische Feuer. Sie waren die letzten von rund 11.000 Fackelläuferinnen und -läufern.

Macron eröffnet Olympische Sommerspiele

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat die Olympischen Sommerspiele in Paris nach einer pompösen und einzigartigen Show auf der Seine eröffnet. Nach einem Spektakel im strömenden Regen sprach Macron um 22.53 Uhr die Schlussworte der traditionellen Formel.

Fröhlich und sympathisch: Deutsches Team auf der Seine

Anna-Maria Wagner winkte mit der linken Hand, Dennis Schröder reckte seine rechte Faust in den Himmel - und zusammen hielten sie dabei stolz die deutsche Fahne: Die deutsche Olympiamannschaft hat sich mit ihren beiden Fahnenträgern den 300.000 Zuschauern in Paris und weltweit einem Milliardenpublikum an den Fernsehern fröhlich und sympathisch präsentiert. Unter dem Jubel der Zuschauer trugen Wagner und Schröder Fischerhüte auf dem Kopf und eine violette Scherpe um den Oberkörper.

Textgröße ändern: