Deutsche Tageszeitung - Nach "dreckigem" Sieg: Torwart-Held Wolff lobt und mahnt

Nach "dreckigem" Sieg: Torwart-Held Wolff lobt und mahnt


Nach "dreckigem" Sieg: Torwart-Held Wolff lobt und mahnt
Nach "dreckigem" Sieg: Torwart-Held Wolff lobt und mahnt / Foto: © IMAGO/Luigi Canu/IPA Sport / ipa-agency.net/SID

Völlig abgekämpft schleppte sich Andreas Wolff vor die Mikrofone. Der Schweiß stand dem Torwart-Titan der deutschen Handballer auf der Stirn, er dehnte den Rücken und pustete tief durch. "Was am Ende zählt, ist nicht, wie viele Bälle ich halte, sondern dass wir das Spiel gewinnen", sagte Wolff nach dem 31:29-Zittersieg bei der WM im Vorrunden-Krimi gegen die Schweiz.

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Die Lobeshymnen auf seine Person registrierte der Keeper nach seinen spielentscheidenden 20 Paraden beim vorzeitigen Einzug in die Hauptrunde sehr wohl, doch Wolff hat bei der WM noch viel vor. Deswegen legte er den Finger angesichts des zweiten wackeligen DHB-Auftritts in die Wunde. "Ich denke, dass wir mit einigen Chancen vorne bedenkenlos umgegangen sind. Wir müssen im Abschluss besser sein", so Wolff.

Positiv hob er die Mentalität des deutschen Teams hervor. Acht Minuten vor dem Ende lag die DHB-Auswahl noch mit 25:26 zurück, ehe mit einem Kraftakt vor mehr als 7000 Zuschauern in der Jyske Bank Boxen im dänischen Herning noch die Wende gelang. "Die Mannschaft hat Charakter gezeigt. Dass wir auch bei zwei, drei Toren Rückstand nicht den Kopf verloren haben", sagte Wolff, der mit seiner 20. Parade für den passenden Schlusspunkt gesorgt hatte.

"Am Ende müssen wir uns bei Andi bedanken, der heute ein überragendes Spiel macht. Es fehlt nicht viel, dass es hier auch schiefgeht, aber wir haben es gedreht und das ist erstmal das Positive", befand Kapitän Johannes Golla. Und Christoph Steinert meinte schmunzelnd: "Heute haben wir Andreas Wolff ins Turnier gebracht. Es war schön, dass er jetzt auch da ist."

Fünf Monate nach dem olympischen Silber-Coup strapazierte die DHB-Auswahl die eigenen Nerven wieder arg. Von einer Medaillenform ist das deutsche Team noch ein gutes Stück entfernt - und so sprach Bundestrainer Alfred Gislason von einem "ein bisschen dreckigen Sieg", nahm seine Spieler aber in Schutz. "Die kommen alle aus der Bundesliga, keiner von denen ist frisch, das ist nicht wie in den Olympischen Spielen. Anscheinend ist es so, dass wir ein bisschen Temperatur brauchen, bis das ein bisschen läuft", sagte der 65-Jährige.

Ihre Konzentration richten Gislason und seine Spieler nun auf ihren Vorrundenabschluss gegen Tschechien am Sonntag (18.00 Uhr/ARD). "Wir gehen fokussiert in das Spiel, müssen aber auf jeden Fall gewinnen, um mit der maximalen Punktausbeute in die Hauptrunde einzuziehen", sagte Wolff. Als Gegner in der zweiten Turnierphase stehen bereits Olympiasieger und Weltmeister Dänemark sowie Außenseiter Italien fest.

(L.Barsayjeva--DTZ)

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