Deutsche Tageszeitung - IOC-Präsidentschaftsanwärter werben für sich - Kritik am Modus

IOC-Präsidentschaftsanwärter werben für sich - Kritik am Modus


IOC-Präsidentschaftsanwärter werben für sich - Kritik am Modus
IOC-Präsidentschaftsanwärter werben für sich - Kritik am Modus / Foto: © POOL/AFP

Geheim-Casting für die Bach-Nachfolge: Die sieben Bewerber um die Präsidentschaft des Internationalen Olympischen Komitees haben sich am Donnerstag den weiteren Mitgliedern der Ringe-Organisation hinter verschlossenen Türen präsentiert. Technische Geräte waren am IOC-Sitz in Lausanne nicht zugelassen, nichts sollte an die Öffentlichkeit dringen. Nachfragen waren nicht gestattet. Die Präsidentschaftsanwärter hatten insgesamt 15 Minuten und 30 Sekunden Zeit, für sich zu werben.

Textgröße ändern:

Die Reihenfolge wurde gelost, es traten nacheinander Prinz Feisal al-Hussein (61/Jordanien), David Lappartient (51/Frankreich), Johan Eliasch (62/Großbritannien/Schweden), Juan Antonio Samaranch Junior (65/Spanien), Kirsty Coventry (41/Simbabwe), Sebastian Coe (68/Großbritannien) und Morinari Watanabe (65/Japan) auf.

Anschließend stellten sich die Anwärter in Lausanne jeweils zehn Minuten lang 30 ausgewählten Medienvertretern. Die Fragen der Journalisten zielten vor allem darauf ab, wie die Kandidaten die Zukunft Russlands im Weltsport sehen oder welche Visionen sie bezüglich Klimawandel und Digitalisierung haben.

Ihre wesentlichen Ziele sind allerdings schon länger bekannt: Die "Wahlprogramme", die sogenannten Manifestos, hatten die Bewerber um die Nachfolge von Thomas Bach (71), der im Juni turnusmäßig nach zwei Amtsperioden und zwölf Jahren abtreten wird, bereits im Dezember veröffentlicht. Inhaltliche Überraschungen bei den kurzen Pressekonferenzen blieben somit aus - dafür aber wurde auf Nachfrage durchaus Kritik am Modus des "Wahlkampfes" laut. "Ich halte das für einen unproduktiven Vorgang", sagte Coe, der als Gegenspieler Bachs gilt, über das Prozedere. Wahlkampf lebe auch von der Interaktion, so der Brite. Prinz Feisal erklärte: "Ich persönlich wäre flexibler bei den Regeln, als es heute der Fall ist. Die Welt sollte wissen, wer ihre Anführer sind."

Bei der Wahl im Rahmen der 144. IOC-Session auf der griechischen Halbinsel Peloponnes (18. bis 21. März) wird geheim abgestimmt, eine neuerliche Präsentation der Bewerber soll es dann nicht geben.

(U.Kabuchyn--DTZ)

Empfohlen

Tod nach Verkehrsunfall: Ältester Marathonläufer stirbt mit 114

Fauja Singh, der als ältester Langstreckenläufer der Welt galt, ist im Alter von 114 Jahren bei einem Verkehrsunfall im indischen Bundesstaat Punjab ums Leben gekommen. Der aus Indien stammende Brite, der als "Turban-Tornado" für Aufsehen sorgte, wurde am Montag in seinem Heimatdorf Bias im Distrikt Jalandhar von einem Fahrzeug erfasst, wie sein Biograf Khushwant Singh am Dienstag mitteilte.

Bei Barca-Auftakt: Ter Stegen allein im Kraftraum

Fußball-Nationaltorwart Marc-André ter Stegen hat die erste Trainingseinheit zur neuen Saison beim FC Barcelona nicht mit der Mannschaft absolviert. Nach seiner Degradierung arbeitete der 33-Jährige "getrennt von der Gruppe und absolvierte Übungen im Fitnessraum", das teilte der Klub mit.

Popp über DFB-Taktik: "Anpassungen tun nicht weh"

Die langjährige DFB-Kapitänin Alexandra Popp erwartet ein defensiv stabileres deutsches Team im EM-Viertelfinale - und damit auch Änderungen in der Herangehensweise von Bundestrainer Christian Wück. "Ich gehe davon aus, dass sie etwas anpassen werden. Bei den Französinnen kommen ganz schön schnelle Lokomotiven auf einen zu", sagte Popp im Podcast Copa TS vor der Partie gegen Frankreich am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) in Basel.

Freiwasser-WM: Bundestrainer kritisiert Zeitpunkt der Absage

Bundestrainer Bernd Berkhahn hat nach der Verschiebung des ersten Freiwasserrennens bei der Schwimm-WM in Singapur den Zeitpunkt der Entscheidung kritisiert. "Warum so eine Meldung erst so spät in der Nacht veröffentlicht wird, kann ich nicht nachvollziehen", sagte Berkhahn. Die Mitteilung des Weltverbandes World Aquatics war rund sieben Stunden vor der ursprünglich angesetzten Startzeit am Dienstag (2.00 Uhr MESZ) gekommen.

Textgröße ändern: