Deutsche Tageszeitung - Sommermärchen-Prozess: DFB wehrt sich mit aller Macht

Sommermärchen-Prozess: DFB wehrt sich mit aller Macht


Sommermärchen-Prozess: DFB wehrt sich mit aller Macht
Sommermärchen-Prozess: DFB wehrt sich mit aller Macht / Foto: © www.imago-images.de/SID

Die Verteidigung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wehrt sich mit aller Macht gegen die drohende Verurteilung beim bevorstehenden Abschluss des Sommermärchen-Prozesses. Am Donnerstag forderten die DFB-Vertreter einen erneuten "rechtlichen Hinweis" von der Richterin, die Ladung eines weiteren Zeugen sowie ein Sachverständigen-Gutachten. Das Gericht kündigte an, über die Anträge beraten zu wollen. Die Verhandlung wird am 3. Juni fortgesetzt.

Textgröße ändern:

"Wir würden gerne um den rechtlichen Hinweis bitten, wer Täter und was die Tathandlung sein soll", sagte DFB-Anwalt Jan Olaf Leisner: "Wir können nicht erkennen, an welches konkrete Verhalten welches Angeklagten die Strafkammer in ihrer rechtlichen Würdigung für die Tatbestandserfüllung anknüpft." Zuletzt hatte Richterin Eva-Marie Distler kaum noch Zweifel daran gelassen, dass der DFB vor einer Strafe wegen Steuerhinterziehung steht.

Beim seit März 2024 andauernden Verfahren um die dubiosen Zahlungsflüsse rund um die WM 2006 vor dem Landgericht Frankfurt/Main geht es mittlerweile um eine mögliche Geldstrafe für den DFB. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Verband vor, rund 2,7 Millionen Euro Steuern hinterzogen zu haben. Leisner hat den Vorwurf bereits mehrfach zurückgewiesen.

Ein Urteil soll am 25. Juni fallen. Von den anfangs drei Beschuldigten sitzt in der finalen Phase des Prozesses niemand mehr auf der Anklagebank. Die Verfahren gegen die drei ehemaligen DFB-Spitzenfunktionäre Theo Zwanziger, Wolfgang Niersbach und Horst R. Schmidt wurden gegen die Zahlungen von Geldstrafen eingestellt.

Für das Gericht steht längst fest, wofür die ominösen 6,7 Millionen Euro, die vom DFB als Ausgabe für eine nie stattgefundene WM-Gala deklariert worden waren, verwendet wurden: Demnach handelte es sich um eine von WM-Chef Franz Beckenbauer im DFB-Dienst veranlasste Schmiergeldzahlung an korrupte Mitglieder der damaligen FIFA-Finanzkommission um Mohamed bin Hammam. So wollten sich die damaligen DFB-Spitzenfunktionäre den am Ende gewährten WM-Zuschuss des Weltverbands in Höhe von 170 Millionen Euro sichern.

(L.Svenson--DTZ)

Empfohlen

Straßer sucht weiter nach seiner Bestform

Skirennläufer Linus Straßer ist im Olympia-Winter weiter auf der Suche nach seiner Bestform. Beim vierten Slalom der Saison im italienischen Alta Badia belegte der WM-Dritte den 17. Rang. Er lag am Ende 1,33 Sekunden hinter Sieger Atle Lie McGrath (Norwegen), zu einem Platz auf dem Podium, auf dem außerdem Clement Noel (Frankreich/+0,30 Sekunden) und Weltmeister Loic Meillard (Schweiz/+0,39) standen, fehlten ihm 0,94 Sekunden.

Weltrangliste: DFB-Team weiter auf Platz neun

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft startet als Neunter der FIFA-Weltrangliste ins WM-Jahr. Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann liegt mit 1724 Punkten aber weiter deutlich hinter der Spitze. Das Ranking wird unverändert von Europameister Spanien mit 1877 Zählern angeführt. Knapp dahinter folgen Weltmeister Argentinien (1873) und Vizeweltmeister Frankreich (1870).

Wück mit positivem Jahresfazit: "Auf einem sehr guten Weg"

Bundestrainer Christian Wück hat für die deutschen Fußballerinnen ein positives Jahresfazit gezogen. "Wir können mit den Platzierungen zufrieden sein", sagte der 52-Jährige bei DFB.de: "Die Mannschaft hat sich sehr gut entwickelt, mit vielen Auftritten waren wir sehr zufrieden. Am Optimum sind wir aber noch nicht – denn dann hätten wir am Ende auch einen Pokal in der Hand gehabt." Sein Team hatte das EM-Halbfinale sowie das Endspiel der Nations League jeweils gegen Spanien verloren.

Bayern zum Jahresabschluss ohne Gwinn und Viggosdottir

Herbstmeister Bayern München muss zum Jahresabschluss im Bundesligaspiel bei Bayer Leverkusen (18.00 Uhr/DAZN, MagentaTV, Sport1) auch auf seine Stammspielerinnen Giulia Gwinn und Glodis Viggosdottir verzichten. Die DFB-Kapitänin und die Spielführerin der isländischen Nationalmannschaft sind erkrankt.

Textgröße ändern: