Deutsche Tageszeitung - 50+1: Profifußball muss nachjustieren

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

50+1: Profifußball muss nachjustieren


50+1: Profifußball muss nachjustieren
50+1: Profifußball muss nachjustieren / Foto: © www.imago-images.de/SID

Der deutsche Profifußball muss kräftig nachjustieren, wenn er die 50+1-Regel erhalten und schützen will. Zu diesem Schluss kommt das Bundeskartellamt bei seiner am Montag veröffentlichten "vorläufigen kartellrechtlichen Bewertung" zur sogenannten Investorensperre. Die Behörde hat "keine grundlegenden Bedenken" gegen 50+1, sieht allerdings Klagerisiken.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Mit Blick auf die Ausnahmeklubs Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg, die Mitgliederproblematik bei RB Leipzig sowie hinsichtlich der Auseinandersetzung um klubinterne Weisungen (Hannover 96/Martin Kind) sollte die Deutsche Fußball Liga (DFL) nachbessern. Das DFL-Präsidium will sich so rasch wie möglich mit der Thematik beschäftigen. Es soll ein Kompromissvorschlag erarbeitet werden, der von allen Lagern innerhalb der 36 Profiklubs mitgetragen werden kann.

"Die DFL muss unseres Erachtens für einheitliche Wettbewerbsbedingungen sorgen und die 50+1-Regel deshalb diskriminierungsfrei und konsequent anwenden. Maßgeblich wird erstens sein, dass die DFL bei allen Vereinen der Bundesliga und 2. Bundesliga gleichermaßen für offenen Zugang zur Mitgliedschaft und damit für die Mitbestimmung der Fans sorgt", sagte Kartellamts-Präsident Andreas Mundt: "Zweitens sollte die DFL sicherstellen, dass die Wertungen der 50+1-Regel auch bei ihren eigenen Abstimmungen beachtet werden. Drittens muss die DFL bei der vorgeschlagenen Änderung der Bestandsschutzregeln für die vormaligen Förderklubs nachbessern, denn die europäische Rechtsprechung legt hier jetzt einen strengen Standard an."

Die DFL, Vereine und Investoren können nun zur Bewertung des Kartellamts Stellung nehmen. Die Behörde will die Empfehlungen im Anschluss finalisieren und das Verfahren dann einstellen. "Wir führen kein Verfahren gegen die DFL, sondern die DFL ist mit dem Anliegen an uns herangetreten, eine fundierte Einschätzung dieser schwierigen sportkartellrechtlichen Fragestellung zu erhalten", erklärte Mundt: "Mit unseren Empfehlungen wollen wir das tun, was uns an Hilfestellung für die DFL angesichts der festgestellten Defizite möglich ist. Die Einzelheiten der Umsetzung liegen dann selbstverständlich im Ermessen der DFL und ihrer Gremien. Den dafür nötigen Meinungsbildungsprozessen können und wollen wir nicht vorgreifen."

Im Kern besagt die 50+1-Regel, dass der Mutterverein immer die Mehrheit bei einer ausgegliederten Profiabteilung halten muss. Das ganze Verfahren geht zurück auf eine Initiative des DFL-Präsidiums vom Juli 2018. Das Gremium hatte damals das Kartellamt angerufen, um kartellrechtliche Bedenken prüfen zu lassen. Im März 2023 hat die DFL zudem umfangreiche Verpflichtungszusagen vorgelegt, um 50+1 weiter zu stärken und eine abschließende Bewertung zu ermöglichen.

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

Klub-WM: FC Bayern erreicht dank Olise das Achtelfinale

Der FC Bayern hat bei der Klub-WM vorzeitig das Achtelfinale erreicht. Der deutsche Fußball-Rekordmeister setzte sich gegen die Boca Juniors aus Argentinien in Miami nach einer über weite Strecken starken Leistung verdient mit 2:1 (1:0) durch. Im Spiel am Dienstag (21.00 Uhr MESZ/Sat.1 und DAZN) in Charlotte gegen Benfica Lissabon geht es noch um den Gruppensieg. In der Runde der besten 16 sind Chelsea, Flamengo oder Tunis die möglichen Gegner.

Bayern mit drei Wechseln gegen Boca

Trainer Vincent Kompany von Fußball-Rekordmeister Bayern München nimmt im zweiten Gruppenspiel der Klub-WM gegen die Boca Juniors drei Änderungen an seiner Startelf vor. Konrad Laimer, Leon Goretzka und Serge Gnabry stehen in der Partie am Samstagmorgen (3.00 Uhr MESZ/DAZN und Sat.1) anders als noch beim Auftakt gegen Auckland City (10:0) von Beginn an auf dem Feld.

EM in Hamburg: Dämpfer für Basketballerinnen

Die deutschen Basketballerinnen haben den vorzeitigen Viertelfinaleinzug bei der Europameisterschaft verpasst. Das Team von Trainerin Lisa Thomaidis unterlag im zweiten Gruppenspiel in Hamburg am Freitagabend dem Mitfavoriten Spanien mit 60:79 (30:36).

Wechsel perfekt: Wirtz zieht es nach Liverpool

Der Rekordtransfer von Fußball-Nationalspieler Florian Wirtz zum englischen Meister FC Liverpool ist perfekt. Der 22-Jährige verlässt den Vizemeister Bayer Leverkusen und schließt sich ab Sommer den Reds an, in Liverpool erhält Wirtz einen "langfristigen" Vertrag, wie die Reds am Freitagabend bekannt gaben. Die Ablösesumme soll laut Medienberichten rund 150 Millionen Euro betragen.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild