Deutsche Tageszeitung - "Unzufriedene" Berger: Elfer-Heldin ganz ohne Flaschen-Tipps

"Unzufriedene" Berger: Elfer-Heldin ganz ohne Flaschen-Tipps


"Unzufriedene" Berger: Elfer-Heldin ganz ohne Flaschen-Tipps
"Unzufriedene" Berger: Elfer-Heldin ganz ohne Flaschen-Tipps / Foto: © AFP

Tipps? Hat Elfmeter-Spezialistin Ann-Katrin Berger nicht nötig! "Tatsächlich habe ich kein einziges Mal draufgeschaut. Ich habe es vergessen", sagte die deutsche Viertelfinal-Heldin nach dem 6:5 i.E. gegen Frankreich über die Trinkflasche, auf der Hinweise zu den gegnerischen Schützinnen notiert waren. Die schon in den 120 Minuten zuvor überragende Berger parierte zwei Versuche und verwandelte ihren Schuss vom Punkt selbst.

Textgröße ändern:

"Ich mache das intuitiv und gucke mir die Spielerinnen an", sagte sie über ihre Elfmeter-Stärke, mit der sie der DFB-Auswahl 2024 gegen Spanien bereits Olympia-Bronze gesichert hatte. Dabei lief es am Samstagabend in Basel gar nicht ganz nach Wunsch, wie Berger verriet.

"Ich war ein bisschen unzufrieden mit mir, weil ich ab und zu ein bisschen zu früh gesprungen bin", sagte sie, "aber schlussendlich hat's ja geklappt." Auch, weil sie für ihre Kolleginnen, die wie sie zum Elfmeter antraten, immer ein paar aufmunternde Worte hatte. "Ihr könnt mich im Training schlagen", habe sie Janina Minge und Co. zugerufen, "also könnt ihr gegen die Torhüterin auch gewinnen."

Dass es überhaupt bis ins Elfmeterschießen gegangen war, lag nicht zuletzt an Berger. In der Verlängerung hielt die 34-Jährige das deutsche Team im Spiel, als sie einen von Minge abgefälschten Ball mit einer Wahnsinnsparade von der Linie kratzte (103.).

Auf sich selbst, bekannte Berger, war sie "nicht so stolz, ich bin auf die Mannschaft stolz". Nach der Roten Karte gegen Kathrin Hendrich (14.) so lange zu Zehnt durchgehalten zu haben, "ist eine krasse Arbeit. Was die abgeliefert haben - ich habe einfach nur meinen Teil dazu beigetragen. Deswegen finde ich es immer schade, dass mir als Torhüterin applaudiert wird. Ich habe Heidenrespekt vor meiner Mannschaft!" Weil sie um deren Stärke wusste, "habe ich mich nicht aus der Ruhe bringen lassen" - und keine Tipps gebraucht.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Slalom in Val d'Isère: Straßer verpasst Finale

Linus Straßer hat beim Weltcup-Slalom im französischen Val d'Isère das Finale der besten 30 verpasst. Nach einem schweren Fehler kurz vor der Ziel, nach dem er sich nur mit Mühe im Kurs halten konnte, kam der 33 Jahre alte Münchner lediglich auf Rang 37. Mit 3,11 Rückstand auf den in Führung liegenden Weltmeister Loic Meillard aus der Schweiz fehlten Straßer auf der gewohnt tückischen Face de Bellevarde 0,53 Sekunden zur Teilnahme am zweiten Durchgang.

Draisaitl mit drei Vorlagen - nun 999 NHL-Scorerpunkte

Auch dank des überragenden Vorlagengebers Leon Draisaitl sind die Edmonton Oilers in der NHL auf Kurs. Der Eishockeystar steuerte zum 6:3-Erfolg der Oilers bei den Toronto Maple Leafs drei Assists bei, damit steht der gebürtige Kölner in seiner NHL-Karriere bei 999 Scorerpunkten - und kann bereits am Montag (1.00 Uhr MEZ) im Spiel bei den Montréal Canadiens als erster Deutscher in den 1000er-Klub einziehen, der bislang 102 Mitglieder umfasst. Für Edmonton war es der vierte Sieg in den vergangenen fünf Spielen.

Rodeln: Loch mit Schadensbegrenzung - Langenhan Zweiter

Rodel-Rekordweltmeister Felix Loch hat eine Woche nach seinem Überraschungscoup von Winterberg einen Dämpfer kassiert - mit einem starken zweiten Lauf aber zumindest Schadensbegrenzung betrieben. Der 36-Jährige, der zum Auftakt seinen ersten Weltcupsieg nach knapp 22 Monaten gefeiert hatte, kam in Park City im US-Bundesstaat Utah nur auf den siebten Rang. Mit der zweitschnellsten Laufzeit im zweiten Durchgang verbesserte sich der dreimalige Olympiasieger aber immerhin noch um sieben Plätze.

Ohne Wagner: Orlando verpasst Finale des NBA Cups

Ohne Franz Wagner haben die Orlando Magic das Endspiel des NBA Cups verpasst. Im zweiten Spiel nach der Verletzung des deutschen Basketballstars unterlag das Team aus Florida den New York Knicks in Las Vegas mit 120:132. Topstar Jalen Brunson führte New York mit 40 Punkten ins Finale gegen die San Antonio Spurs.

Textgröße ändern: