Deutsche Tageszeitung - Ohne Mumbrú: Weltmeister nehmen erste Hürde souverän

Ohne Mumbrú: Weltmeister nehmen erste Hürde souverän


Ohne Mumbrú: Weltmeister nehmen erste Hürde souverän
Ohne Mumbrú: Weltmeister nehmen erste Hürde souverän / Foto: © IMAGO/Alexander Trienitz/SID

Auch ohne Bundestrainer Àlex Mumbrú ist Weltmeister Deutschland vor einer Geisterkulisse mit einem ungefährdeten Sieg in die Basketball-EM gestartet. Unter der Regie von Assistenzcoach Alan Ibrahimagic, der den erkrankten Spanier an der Seitenlinie vertrat, schlug das Team um Kapitän Dennis Schröder Montenegro im ersten Vorrundenspiel im finnischen Tampere nach Startschwierigkeiten 106:76 (46:43). Weiter geht es in der Sechsergruppe B am Freitag (12.30 Uhr/RTL und MagentaSport) gegen Schweden, Mumbrú soll dann möglichst wieder auf der Bank sitzen.

Textgröße ändern:

An seinem 24. Geburtstag war NBA-Profi Franz Wagner mit 22 Punkten bester Werfer beim Medaillenkandidaten. Auch Schröder (21), Andreas Obst (18) und Maodo Lo (10) punkteten zweistellig. Für die Montenegriner, die nur bis zur Pause mithalten konnten, kam Nikola Vucevic vor nur 3495 Zuschauern auf 23 Punkte.

Mumbrú hatte am Tag der Anreise - gut 48 Stunden vor dem Spiel - ein akuter Infekt gestoppt, der 46-Jährige wurde vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Schnell war klar, dass es für eine rechtzeitige Rückkehr an die Seitenlinie nicht reichen würde, Ibrahimagic sprang ein. "Für uns ändert sich nichts, sagte Schröder zum Ausfall: "Er wird uns fehlen, aber auf dem Feld sind wir Spieler. Und wir werden alles dafür tun, um einen Sieg einzufahren."

Der Anführer hielt Wort, Schröder und sein Team, darunter abgesehen von Moritz Wagner (Kreuzbandriss), David Krämer (Muskelverletzung) und Niels Giffey (Rücktritt) alle Weltmeister, begannen konzentriert. Geburtstagskind Wagner ging voran, war vorn kaum zu stoppen und holte früh zwei Steals. Scharfschütze Obst traf den ersten Dreier, wichtig nach seinen Problemen in der Vorbereitung. Ansonsten fiel im ersten Viertel aber von draußen gar nichts (1/11).

Im zweiten Abschnitt übernahm Schröder, spielte seine Schnelligkeit aus, zog immer wieder zum Korb und traf seinen ersten Dreier zum 37:29 (15. Minute). Doch insgesamt blieb die Quote aus der Distanz bis zur Pause lausig, lag bei 22 Prozent. Vor allem deshalb hielt Montenegro um NBA-Profi Vucevic (Chicago Bulls) Kontakt.

"Wir treffen offensiv nicht wirklich gut, haben viele freie Würfe. Und hinten müssen wir uns um den Rebound kümmern", sagte Johannes Voigtmann vor dem Gang in die Kabine bei MagentaSport. Auch "Abstimmungsprobleme" habe es noch gegeben. Moritz Wagner, als TV-Experte im Einsatz, meinte: "Das Timing ist noch ein bisschen off." Aber er mache sich "überhaupt keine Sorgen".

Aus gutem Grund. Nach dem Seitenwechsel lief es in der Tampere Deck Arena deutlich besser, Obst traf drei Dreier in Serie, der Vorsprung wuchs in dieser Phase vorentscheidend an (65:49/26.). Spätestens zum Ende des dritten Viertels war die Gegenwehr der Montenegriner gebrochen. In den letzten zehn Minuten hatte das deutsche Team alles im Griff, einziger Wermutstropfen war eine Verletzung bei Isaac Bonga, der mit Schmerzen vom Feld humpelte.

Das DBB-Team spielt 24 Stunden nach dem Schweden-Duell 24 am Samstag (12.30) gegen Litauen, am Montag (15.30) gegen Außenseiter Großbritannien und am Mittwoch (19.30/alle RTL und MagentaSport) gegen Gastgeber Finnland. Vier Teams kommen weiter. Das erklärte Ziel des Europameisters von 1993 ist eine Medaille, Weltmeisterkapitän Schröder peilt bei der Finalrunde in Riga/Lettland Gold an.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Darts-WM: Kenianer Munyua schafft Sensation

Sensation im Ally Pally: Der Kenianer David Munyua hat völlig überraschend die zweite Runde bei der Darts-WM erreicht. Der erste afrikanische WM-Teilnehmer, der nicht aus Südafrika stammt, setzte sich am Donnerstag in London mit 3:2 gegen den früheren Majorgewinner Mike De Decker aus Belgien durch. "Das ist der beste Moment meines Lebens", sagte der Überraschungssieger bei Sport1.

Deutschland auf Platz zwei: 140 Millionen für Vermittler

Die deutschen Profiklubs haben im zu Ende gehenden Jahr (1. Januar bis 1. Dezember) rund 140 Millionen Euro für die Dienste von Spielervermittlern ausgegeben. Das geht aus den offiziellen Zahlen des Fußball-Weltverbands FIFA hervor. Demnach liegt Deutschland weltweit auf Platz zwei hinter den mit weitem Abstand führenden Engländern (320 Millionen).

Sprint: Preuß verpasst Topplatzierung bei Rückkehr

Biathletin Franziska Preuß hat nach ihrer Krankheitspause eine solide Rückkehr in den Weltcup hingelegt, eine Topplatzierung aber verpasst. Die Gesamtweltcupsiegerin belegte im Sprint von Le Grand Bornand mit einem Schießfehler den 18. Rang (+1:00,1 Minuten) und schrammte damit nur knapp an der halben Olympia-Norm vorbei. Der Tagessieg im Frankreich ging an die fehlerfreie Hanna Öberg aus Schweden vor Lokalmatadorin Lou Jeanmonnot (0 Schießfehler/+3,3 Sekunden)

DFB-Frauen: Torhüterin Berger macht weiter

Ann-Katrin Berger wird auch künftig das Tor der deutschen Frauen-Nationalmannschaft hüten. Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Donnerstag mitteilte, setzt die 35-Jährige ihre Laufbahn in der Auswahl fort. Zuletzt war offen gewesen, ob Berger weiterhin Spiele für die DFB-Elf bestreiten würde - allerdings hatte die Keeperin bereits anklingen lassen, dass sie sich dies vorstellen könne.

Textgröße ändern: