Deutsche Tageszeitung - Vier Spiele, vier Siege: Aber Tuchel und England enttäuschen

Vier Spiele, vier Siege: Aber Tuchel und England enttäuschen


Vier Spiele, vier Siege: Aber Tuchel und England enttäuschen
Vier Spiele, vier Siege: Aber Tuchel und England enttäuschen / Foto: © SID

Nie gefährdet und doch wieder enttäuschend - Thomas Tuchel bekommt die englische Fußball-Nationalmannschaft nicht richtig auf Touren. Das 2:0 (1:0) gegen Andorra bedeutete am Samstag zwar den vierten Sieg im vierten Qualifikationsspiel, der Weg führt eindeutig Richtung WM 2026. Aber Überzeugung oder spielerische Ideen waren im Team des deutschen Nationaltrainers während zäher 90 Minuten kaum zu erkennen.

Textgröße ändern:

Aus bis zu 85 Prozent Ballbesitz generierten Harry Kane und seine Teamkollegen gegen die leidenschaftlich mauernde Nummer 174 (von 210) der FIFA-Weltrangliste viel zu wenig Gefahr. Folgerichtig entstand die Führung aus einem Kopfball-Eigentor von Abwehrspieler Christian Garcia (25.), Tuchel bejubelte es stürmisch. Zwei Minuten zuvor hatte Bayern-Star Kane eine Hereingabe um Zentimeter verpasst. Declan Rice (67.) erzielte den zweiten Treffer.

Tuchel, der Elliot Anderson von Nottingham Forest debütieren ließ, wollte nach dem beschämenden 1:3 im Test gegen den Senegal "einen klaren, ungefährdeten Sieg sehen". Es liege schließlich kein Fluch auf dem englischen Fußball, "es ist möglich, einen Titel zu gewinnen". Weltmeisterlich war an der Vorstellung des Vize-Europameisters gegen den doppelten Fünfer-Abwehrriegel dann aber nichts, eine Parallele zur deutschen Nationalmannschaft.

Entsprechend blieb die Stimmung im Villa Park von Birmingham mau, der Applaus fiel zum Abpfiff spärlich aus. Im Zustand der Belagerung fand England den Weg ins Tor nicht, das Hinspiel hatte schon nur 1:0 geendet – durch Kane. Am Samstag schafften die Engländer in der ersten Halbzeit ganze drei Schüsse aufs Tor, dabei spielte Andorra beispielsweise im Mittelfeld wieder mit Pau Babot vom SV Rot-Weiss Walldorf aus der fünftklassigen Hessenliga. Erst Rice brach per Kopf den Bann.

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Sturz am Tag nach dem Sieg: Aicher bleibt unverletzt

Emma Aicher ist am Tag nach ihrem dritten Weltcupsieg bei einem Sturz im Super-G von St. Moritz mit dem Schrecken davongekommen. "Ich habe die Sprungbewegung nicht gescheit gemacht und bin hinten drin gesessen, einfach dumm, das pisst mich schon ein bisschen an", sagte die 22-Jährige in der ARD und betonte: "Ich wusste gleich, dass mir nichts fehlt." Nur der Airbag, der sich vorschriftsmäßig öffnete, habe ihr ein wenig die Luft zum Atmen genommen.

Slalom in Val d'Isère: Straßer verpasst Finale

Linus Straßer hat beim Weltcup-Slalom im französischen Val d'Isère das Finale der besten 30 verpasst. Nach einem schweren Fehler kurz vor der Ziel, nach dem er sich nur mit Mühe im Kurs halten konnte, kam der 33 Jahre alte Münchner lediglich auf Rang 37. Mit 3,11 Rückstand auf den in Führung liegenden Weltmeister Loic Meillard aus der Schweiz fehlten Straßer auf der gewohnt tückischen Face de Bellevarde 0,53 Sekunden zur Teilnahme am zweiten Durchgang.

Draisaitl mit drei Vorlagen - nun 999 NHL-Scorerpunkte

Auch dank des überragenden Vorlagengebers Leon Draisaitl sind die Edmonton Oilers in der NHL auf Kurs. Der Eishockeystar steuerte zum 6:3-Erfolg der Oilers bei den Toronto Maple Leafs drei Assists bei, damit steht der gebürtige Kölner in seiner NHL-Karriere bei 999 Scorerpunkten - und kann bereits am Montag (1.00 Uhr MEZ) im Spiel bei den Montréal Canadiens als erster Deutscher in den 1000er-Klub einziehen, der bislang 102 Mitglieder umfasst. Für Edmonton war es der vierte Sieg in den vergangenen fünf Spielen.

Rodeln: Loch mit Schadensbegrenzung - Langenhan Zweiter

Rodel-Rekordweltmeister Felix Loch hat eine Woche nach seinem Überraschungscoup von Winterberg einen Dämpfer kassiert - mit einem starken zweiten Lauf aber zumindest Schadensbegrenzung betrieben. Der 36-Jährige, der zum Auftakt seinen ersten Weltcupsieg nach knapp 22 Monaten gefeiert hatte, kam in Park City im US-Bundesstaat Utah nur auf den siebten Rang. Mit der zweitschnellsten Laufzeit im zweiten Durchgang verbesserte sich der dreimalige Olympiasieger aber immerhin noch um sieben Plätze.

Textgröße ändern: