Deutsche Tageszeitung - Ende für Legende: New Yorker Jubel bei Kipchoge-Abschied

Ende für Legende: New Yorker Jubel bei Kipchoge-Abschied


Ende für Legende: New Yorker Jubel bei Kipchoge-Abschied
Ende für Legende: New Yorker Jubel bei Kipchoge-Abschied / Foto: © IMAGO/SID

Der König des Marathons hat auf der größtmöglichen Bühne Abschied gefeiert: Kenias Topstar Eliud Kipchoge bestritt am Sonntag in New York sein höchstwahrscheinlich letztes wichtiges Rennen über die klassischen 42,195 km. Drei Tage vor seinem 41. Geburtstag reichte es für Kipchoge beim populärsten Marathon der Welt mit über 55.000 Startern zwar nicht mehr für eine Topplatzierung. Der zweimalige Olympiasieger genoss das Rennen durch New Yorks fünf Stadtbezirke (Boroughs) dennoch und lief umjubelt ins Ziel.

Textgröße ändern:

Als 17. in 2:14:36 Stunden hatte Kipchoge großen Rückstand auf den Olympiadritten Benson Kipruto, der als Sieger (2:08:09) mehr als drei Minuten über dem Streckenrekord von Tamirat Tola (2023) blieb. Bei den Frauen siegte die zweimalige 5000-m-Weltmeisterin Hellen Obiri (Kenia), die in 2:19:51 den 22 Jahren alten Streckenrekord von Margaret Okayo um 2:40 Minuten unterbot. Olympiasiegerin Sifan Hassan (Niederlande) wurde nur Sechste.

"Ich möchte den Sport besseren Läufern überlassen, als ich es mittlerweile bin", hatte Kipchoge vor dem Start gesagt: "Ich habe ihnen einen Weg aufgezeigt. Aber mittlerweile glaube ich wirklich, dass sie besser als ich sind." Gänzlich vom Laufsport lassen will Kipchoge nicht, er möchte sich nun besonderen Laufprojekten widmen, beispielsweise in der Antarktis, "weil ich etwas Extremes machen will".

Kipchoge hat nach einer erfolgreichen Bahnkarriere das Weltniveau des Marathons auf eine neue Eben gehoben. 2016 in Rio und 2021 in Tokio war er Olympiasieger. Fünfmal gewann er den Berlin-Marathon, viermal in London, einmal in Chicago. Die Siege in New York und Boston blieben ihm verwehrt.

Zweimal verbesserte er den Weltrekord, zuletzt 2022 in Berlin mit 2:01:09 Stunden. Nur sein Landsmann Kelvin Kiptum lief ein Jahr später in Chicago schneller (2:00:35). Schnellster Marathonläufer der Geschichte ist Kipchoge dennoch: Im Oktober 2019 knackte er in Wien unter "Laborbedingungen" mit Windschutz und wechselnden Tempomachern in 1:59:40 die Zwei-Stunden-Marke.

In New York traf Kipchoge noch einmal auf einen alten Rivalen: Kenenisa Bekele, mit 43 Jahren noch einmal älter als der Kenianer und selbst eine Ikone, stieg noch vor der 30-km-Marke aus. Der Äthiopier, 2003 beim WM-Triumph Kipchoges in Paris über 5000 m Dritter, ist hinter Kiptum und Kipchoge mit 2019 in Berlin gelaufenen 2:01:41 Stunden Dritter der "ewigen" Marathon-Bestenliste.

Bei idealen Bedingungen (acht Grad und Sonne) blieb Kipchoge bis zur Hälfte des Rennens vorne dabei, musste dann aber die Spitzengruppe ziehen lassen und lief dosiert bis ins Ziel. Bekele war schon vorher zurückgefallen.

(T.W.Lukyanenko--DTZ)

Empfohlen

Traumtor von Terrier: Leverkusen gewinnt Derby gegen Köln

Erst Chancenwucher, dann Traumtor: Bayer Leverkusen hat den 1. FC Köln in einem intensiven Rheinderby niedergerungen und in der Fußball-Bundesliga zurück in die Erfolgsspur gefunden. Nach zwei Liganiederlagen in Folge bezwang die Werkself den Rivalen auch dank eines überragenden Hackentreffers von Martin Terrier mit 2:0 (0:0) und sprang zurück auf einen Champions-League-Platz - die TSG Hoffenheim und Eintracht Frankfurt waren am Nachmittag vorbeigezogen.

Trotz "Heimspiel" in Sinsheim: HSV auswärts weiter schwach

Trotz des "Heimspiels" in Sinsheim: Der Hamburger SV kann in der Fremde einfach nichts holen. Der schwache Aufsteiger verlor am 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga 1:4 (0:2) bei der TSG Hoffenheim und wartet seit über siebeneinhalb Jahren auf einen Erstliga-Auswärtssieg.

DSV-Frauenstaffel läuft aufs Podium

Die deutsche Frauen-Staffel hat beim Weltcup in Hochfilzen auch ohne die erkrankten Franziska Preuß und Selina Grotian den erhofften Podiumsplatz erreicht. Beim Rennen über die 4x6 km wurden Anna Weidel, Julia Tannheimer, Janina Hettich-Walz und Vanessa Voigt Dritte und leisteten Wiedergutmachung für das Staffel-Debakel von Östersund. Zum Weltcup-Auftakt hatte das DSV-Quartett in der Besetzung Preuß, Voigt, Hettich-Walz und Grotian nur den indiskutablen elften Rang belegt.

Paderborn stürzt Karlsruhe tiefer in die Krise

Der SC Paderborn hat seine Niederlagenserie in der 2. Bundesliga beendet und sich im Aufstiegsrennen zurückgemeldet. Die Mannschaft von Trainer Ralf Kettemann siegte beim immer weiter abstürzenden Karlsruher SC mit 4:0 (0:0) und kletterte nach zuvor drei Pleiten zunächst auf den zweiten Tabellenplatz.

Textgröße ändern: