Deutsche Tageszeitung - Nach 40 Jahren Verbot: Knapp 3500 Frauen dürfen Fußballspiel in Teheran schauen

Nach 40 Jahren Verbot: Knapp 3500 Frauen dürfen Fußballspiel in Teheran schauen


Nach 40 Jahren Verbot: Knapp 3500 Frauen dürfen Fußballspiel in Teheran schauen
Nach 40 Jahren Verbot: Knapp 3500 Frauen dürfen Fußballspiel in Teheran schauen / Foto: ©

Historischer Tag für Frauenrechte im Iran: Beim WM-Qualifikationsspiel am Donnerstag (15.30 Uhr) in Teheran zwischen Gastgeber Iran und Kambodscha haben Frauen zum ersten Mal seit knapp 40 Jahren freien Zutritt zum Stadion. Rund 3500 Zuschauerinnen werden im Azadi-Stadion, das Platz für 100.000 Zuschauer bietet, erwartet.

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Das erste Kartenkontingent war in weniger als einer Stunde ausverkauft, zusätzlich freigegebene Sitze waren auch in kurzer Zeit vergriffen, berichteten staatliche Medien. Für die Begegnung wurden separate Eingänge, eine eigene Tribüne und Toiletten für Frauen eingerichtet.

Der Weltverband FIFA hatte die Aufhebung des geltenden Verbots, das Frauen nach Lesart der erzkonservativen Geistlichen vor dem Anblick halbnackter Männer und einem vulgären Umfeld bewahren soll, gefordert. Die Diskriminierung von Frauen ist laut der Statuten des Weltverbandes verboten. Die FIFA hatte als Sanktion mit dem Ausschluss der Nationalmannschaft von allen Wettbewerben gedroht - daraufhin hatte iranische Fußball-Verband FFIRI nachgegeben.

"Ich kann immer noch nicht glauben, dass das passieren wird", sagte Fußball-Journalistin Raha Poorbakhsh der französischen Nachrichtenagentur AFP: "Nach all den Jahren, in denen ich in diesem Bereich arbeite, in denen ich alles im Fernsehen gesehen habe, kann ich jetzt alles persönlich erleben", sagte Poorbakhsh.

Für Entsetzen hatte der Tod der Iranerin Sahar Khodayari gesorgt, die sich selbst in Brand gesetzt hatte. Die 30-Jährige sollte sich am 2. September wegen Störung der öffentlichen Ordnung und Beleidigung der Polizei vor Gericht verantworten. Die Anhörung wurde zwar verschoben, dennoch soll Khodayari bei dem Termin erfahren haben, dass ihr bis zu sechs Monate Haft drohen.

Sie hatte im März versucht, bei einem Spiel ihres Lieblingsvereins Esteghlal Teheran in der asiatischen Champions League als Mann verkleidet ins Azadi-Stadion zu gelangen. Als Reaktion auf die drohende Gefängnisstrafe zündete sich Khodayari vor dem Gerichtsgebäude an und erlitt dabei schwere Verbrennungen, denen sie erlag.

(M.Travkina--DTZ)

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