Deutsche Tageszeitung - Finale für 3580 Euro: Auf DFB-Fans warten "horrende" WM-Preise

Finale für 3580 Euro: Auf DFB-Fans warten "horrende" WM-Preise


Finale für 3580 Euro: Auf DFB-Fans warten "horrende" WM-Preise
Finale für 3580 Euro: Auf DFB-Fans warten "horrende" WM-Preise / Foto: © IMAGO/SID

Mindestens 155 Euro für den WM-Auftakt gegen Curacao, 3580 Euro für das Finale - und bis zu 5975 Euro für alle möglichen DFB-Partien. Die Fanorganisation Football Supporters Europe (FSE) hat sich am Donnerstag "entsetzt" angesichts der "horrenden Ticketpreise" in der nächsten Verkaufsphase für die Fußball-WM 2026 gezeigt. Daher fordert FSE den Weltverband FIFA auf, den Verkauf über die beteiligten Nationalverbände "unverzüglich einzustellen".

Textgröße ändern:

Seit Donnerstagnachmittag läuft die nächste Bewerbungsphase für Tickets - auch für die Fans des DFB-Teams. Dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) stehen wie allen teilnehmenden Nationalverbänden pro Spiel acht Prozent der jeweiligen Netto-Stadionkapazität zur Verfügung. Die Kontingente für die WM-Teilnehmer werden mit einem Festpreis angeboten, die von der FIFA beworbene Kategorie 4 (ab 60 US-Dollar) ist darin aber nicht enthalten.

Dass die günstigste Preiskategorie den "treuesten Fans über ihre Nationalverbände nicht zugänglich" sein werde, sei ein "ungeheurer Verrat an der Tradition der Weltmeisterschaft und ignoriert den Beitrag der Fans zu diesem Spektakel", schrieb FSE in dem Statement am Donnerstag. Es brauche nun "Konsultationen mit allen betroffenen Parteien", dazu müssten Ticketpreise sowie die Kategorienverteilung überprüft werden.

Bei dem Turnier in den USA, Kanada und Mexiko müssen deutsche Fans tief in die Tasche greifen. Für das erste Spiel gegen Curacao in Houston (14. Juni, 12.00 OZ/19.00 MESZ) stehen dem DFB beispielsweise insgesamt 4307 Tickets zur Verfügung, allerdings nur 2153 Karten in der günstigsten verfügbaren Kategorie. Die teuersten Karten für den Auftakt kosten 430 Euro.

Gegen die Elfenbeinküste (Côte d'Ivoire) in Toronto (20. Juni, 16.00 OZ/22.00 MESZ) gehen insgesamt 2452 Tickets von rund 190 bis 515 Euro in den Verkauf. Zum Abschluss gegen Ecuador in New York/New Jersey (25. Juni, 16.00 OZ/22.00 MESZ) sind es wieder 4826 Tickets zwischen etwa 230 und 600 Euro. Die Preise für ein mögliches Finale am 19. Juli 2026 liegen im DFB-Kontingent zwischen 3580 und 7430 Euro pro Ticket.

Laut FIFA wurden in den ersten beiden Verkaufsphasen knapp zwei Millionen Tickets verkauft. Der Weltverband betreibt zudem eine Plattform zum Weiterverkauf, auf der die Preise extreme Höhen erreicht haben. Dazu kommen auf dem Zweitmarkt jeweils 15 Prozent Gebühr für den Käufer und Verkäufer. Die FIFA erklärt, diese Gebühren entsprächen den Trends in der nordamerikanischen Sportbranche, sie betont, dass alle Einnahmen reinvestiert würden, um das Wachstum des Sports zu fördern.

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

Traumtor von Terrier: Leverkusen gewinnt Derby gegen Köln

Erst Chancenwucher, dann Traumtor: Bayer Leverkusen hat den 1. FC Köln in einem intensiven Rheinderby niedergerungen und in der Fußball-Bundesliga zurück in die Erfolgsspur gefunden. Nach zwei Liganiederlagen in Folge bezwang die Werkself den Rivalen auch dank eines überragenden Hackentreffers von Martin Terrier mit 2:0 (0:0) und sprang zurück auf einen Champions-League-Platz - die TSG Hoffenheim und Eintracht Frankfurt waren am Nachmittag vorbeigezogen.

Trotz "Heimspiel" in Sinsheim: HSV auswärts weiter schwach

Trotz des "Heimspiels" in Sinsheim: Der Hamburger SV kann in der Fremde einfach nichts holen. Der schwache Aufsteiger verlor am 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga 1:4 (0:2) bei der TSG Hoffenheim und wartet seit über siebeneinhalb Jahren auf einen Erstliga-Auswärtssieg.

DSV-Frauenstaffel läuft aufs Podium

Die deutsche Frauen-Staffel hat beim Weltcup in Hochfilzen auch ohne die erkrankten Franziska Preuß und Selina Grotian den erhofften Podiumsplatz erreicht. Beim Rennen über die 4x6 km wurden Anna Weidel, Julia Tannheimer, Janina Hettich-Walz und Vanessa Voigt Dritte und leisteten Wiedergutmachung für das Staffel-Debakel von Östersund. Zum Weltcup-Auftakt hatte das DSV-Quartett in der Besetzung Preuß, Voigt, Hettich-Walz und Grotian nur den indiskutablen elften Rang belegt.

Paderborn stürzt Karlsruhe tiefer in die Krise

Der SC Paderborn hat seine Niederlagenserie in der 2. Bundesliga beendet und sich im Aufstiegsrennen zurückgemeldet. Die Mannschaft von Trainer Ralf Kettemann siegte beim immer weiter abstürzenden Karlsruher SC mit 4:0 (0:0) und kletterte nach zuvor drei Pleiten zunächst auf den zweiten Tabellenplatz.

Textgröße ändern: