Deutsche Tageszeitung - Sarpei will in Schalker Aufsichtsrat: "Es ist wichtig, dass wir aufstehen"

Sarpei will in Schalker Aufsichtsrat: "Es ist wichtig, dass wir aufstehen"


Sarpei will in Schalker Aufsichtsrat: "Es ist wichtig, dass wir aufstehen"
Sarpei will in Schalker Aufsichtsrat: "Es ist wichtig, dass wir aufstehen" / Foto: ©

Ex-Profi Hans Sarpei will beim Fußball-Bundesligisten Schalke 04 in den Aufsichtsrat und sich dort gegen Rassismus einsetzen. "Es ist wichtig, dass wir aufstehen. Jede Stimme ist wichtig. Wir müssen Aufmerksamkeit schaffen. Ich bewerbe mich, um da mitzuhelfen", sagte der 43-Jährige dem SID bei einem ERGO-Sponsorentermin: "Es war klar für mich, dass ich nach der Karriere dem Fußball, aber auch der Gesellschaft etwas zurückgeben möchte."

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Der gebürtige Ghanaer, der seit seinem dritten Lebensjahr in Deutschland lebt, spielte von 2010 bis 2012 für die Königsblauen. "Die Entwicklung im Fußball und auch in der Gesellschaft macht mir Angst", sagte Sarpei: "Ich habe Angst um meine Kinder." Er kenne die Fans auf Schalke, "denen geht es nicht um die Hautfarbe". Mit Blick auf die rassistischen Beleidigungen gegen Hertha-Spieler Jordan Torunarigha im DFB-Pokal forderte er: "Diese Bekloppten müssen wir greifen."

Schalke sei "der Verein, dem ich im Herbst meiner sportlichen Karriere am meisten zu verdanken habe", sagte Sarpei der WAZ. Der ehemalige Abwehrspieler hat sich seit seinem Karriereende in vielen Beiträgen als Schalke-Fan gezeigt und an Aktionen gegen Rassismus und Diskriminierung beteiligt.

Auch zu den rassistischen Äußerungen des Schalker Aufsichtsratschef Clemens Tönnies hatte sich Sarpei sehr kritisch geäußert. Mit dem Fleischfabrikanten aus Ostwestfalen müsste er in dem Gremium zusammenarbeiten. "Jeder von uns macht Fehler. Schalke wird immer größer sein als jeder Einzelne von uns", sagte Sarpei, der 2011 mit Schalke den DFB-Pokal gewann, "es geht nicht um Clemens oder Hans."

Sarpei, der als Spieler selbst Rassismus erlebte ("Ich weiß, wie es ist, wenn einem im Stadion Affenlaute entgegengebracht werden"), muss zunächst vom Wahlausschuss zugelassen werden. Nur dann könnte er sich auf der Jahreshauptversammlung im Sommer zur Wahl stellen.

(Y.Leyard--DTZ)

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