Deutsche Tageszeitung - Umfrage: Mehrheit der Leichtathleten über Anti-Doping-System besorgt

Umfrage: Mehrheit der Leichtathleten über Anti-Doping-System besorgt


Umfrage: Mehrheit der Leichtathleten über Anti-Doping-System besorgt
Umfrage: Mehrheit der Leichtathleten über Anti-Doping-System besorgt / Foto: ©

Die Mehrheit der Leichtathleten sorgt sich im Zuge der Coronakrise um die Verlässlichkeit des Anti-Doping-Systems. Das geht aus einer Umfrage der Interessenvertretung Athletics Association hervor. Demnach hegen 78 Prozent der Befragten Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Testergebnisse in dieser Saison. Grund sind die derzeit eingeschränkten Möglichkeiten der Kontrolleure. An der Umfrage hatten sich 685 Leichtathleten aus 82 Ländern beteiligt.

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Sebastian Coe, Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics, hatte zuletzt negative Folgen der Pandemie für das Kontrollsystem eingeräumt. "Es wäre ja lächerlich, wenn ich sagen würde, dass dies keinen Einfluss haben wird. Ich denke, das wissen wir alle", hatte er der ARD-Dopingredaktion gesagt. Ganz hilflos seien die Jäger trotz der Ausgangssperren in vielen Ländern aber nicht: "Kein Sportler sollte jemals zu dem Schluss kommen, dass er sich in einer Test-Sperrzone befindet, das ist nicht der Fall. Wir werden sie erwischen!"

Olivier Niggli, Generaldirektor der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, äußerte sich ähnlich. Der Kampf gegen Doping bestehe nicht nur aus Tests: "Es gibt viele Mittel, etwa den biologischen Athleten-Pass, der einen Überblick über Jahre gibt und sicher von Interesse sein könnte, wenn es Lücken gibt ohne Dopingkontrollen."

(U.Kabuchyn--DTZ)