Deutsche Tageszeitung - Wegen Budgetobergrenze: Ferrari-Teamchef Binotto droht mit Formel-1-Rückzug

Wegen Budgetobergrenze: Ferrari-Teamchef Binotto droht mit Formel-1-Rückzug


Wegen Budgetobergrenze: Ferrari-Teamchef Binotto droht mit Formel-1-Rückzug
Wegen Budgetobergrenze: Ferrari-Teamchef Binotto droht mit Formel-1-Rückzug / Foto: ©

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto droht in der Debatte über eine Reduzierung der Budgetobergrenze in der Formel 1 mit einem Rückzug der Scuderia. Der im Raum stehende Plan, im nächsten Jahr eine Obergrenze von 145 Millionen Dollar (134 Millionen Euro) festzulegen und sie bis 2022 auf 130 Millionen Dollar (120 Millionen Euro) zu senken, sei ein neuer und herausfordernder Wunsch.

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"Das kann nicht ohne weitere und spürbare Opfer erreicht werden. Das würde auch unser Personal betreffen. Wenn die Obergrenze noch weiter abgesenkt wird, wollen wir nicht an einen Punkt gelangen, an dem wir uns andere Optionen überlegen müssen, unsere Racing-DNA zu entfalten", sagte Binotto dem Guardian.

Vor allem die kleinen Teams wollen die bisher festgelegten 175 Millionen Dollar (161 Millionen Euro) pro Saison deutlich reduzieren, um die Herausforderungen der Coronakrise zu meistern.

Man sei sich bei Ferrari bewusst, dass sich die Formel 1 und die gesamte Welt wegen der Pandemie in schwierigen Zeiten befinden. "Trotzdem ist es nicht an der Zeit, überhastete Entscheidungen zu treffen", sagte Binotto. Die Formel 1 sei die Spitze des Motorsports und müsse für Hersteller uns Sponsoren attraktiv bleiben: "Wenn wir die Ausgaben übermäßig begrenzen, laufen wir Gefahr, das Niveau spürbar zu reduzieren."

Binotto wehrte sich gegen einen "linearen" Kostendeckel und befürwortet ein Zwei-Stufen-Modell, das höhere Ausgaben für Teams wie Ferrari, die Kundenteams beliefern, gestattet. Die Scuderia hatte in den vergangenen Jahren in unregelmäßigen Abständen immer wieder mit dem Rückzug aus der Königsklasse gedroht.

(M.Travkina--DTZ)