Deutsche Tageszeitung - Verband kann nicht zahlen: Russlands Leichtathleten vor Startverbot

Verband kann nicht zahlen: Russlands Leichtathleten vor Startverbot


Verband kann nicht zahlen: Russlands Leichtathleten vor Startverbot
Verband kann nicht zahlen: Russlands Leichtathleten vor Startverbot / Foto: ©

Weil der russische Leichtathletik-Verband RUSAF die vom Weltverband World Athletics verhängte Geldstrafe nicht zahlen kann, droht Russlands Topstars um Hochsprung-Weltmeisterin Marija Lassizkene ein internationales Startverbot und womöglich das Olympia-Aus für Tokio. Die RUSAF hätte bis zum 1. Juli fünf Millionen Dollar (4,46 Millionen Euro) überweisen müssen, sah sich dazu aber nicht in der Lage.

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"Wir haben das Geld leider nicht auftreiben können", sagte Jewgeni Jurtschenko, Präsident der seit 2015 wegen des russischen Dopingskandals suspendierten RUSAF, der Nachrichtenagentur TASS. Jurtschenko, der an den "gesunden Menschenverstand seitens World Athletics" appellierte und die "schwierige wirtschaftliche Situation in der Welt" angesichts der Coronakrise anführte, wolle weiter mit dem Weltverband über eine Stundung verhandeln. World Athletics hatte aber bereits Mitte Juni eine Bitte um Aufschub abgelehnt.

World Athletics hatte die RUSAF im März wegen wiederholter Verstöße gegen die Anti-Doping-Richtlinien zu einer Strafzahlung von zehn Millionen Dollar verurteilt. Sollte die RUSAF bis zum Stichtag nicht die geforderte Rate von fünf Millionen Dollar zahlen (der Rest wäre auf Bewährung ausgesetzt) worden, würde das bisherige System kassiert werden, das nachweislich unbelasteten russischen Athleten wie Lassizkene Starts als neutrale Athleten gestattet.

World Athletics hatte im Juni noch einmal klargestellt, dass bei Nichtleistung den nach den jüngsten wiederholten Manipulationsvergehen ohnehin nur noch zehn erlaubten neutralen Athleten das Startrecht entzogen wird. Neben Lassizkene sind davon unter anderem Stabhochsprung-Weltmeisterin Anschelika Sidorowa und der frühere Hürdensprint-Weltmeister Sergej Schubenkow betroffen.

World Athletics hatte im März seine Sanktionen gegen die seit 2015 suspendierte RUSAF im Zuge des Dopingskandals noch einmal verschärft.

(G.Khurtin--DTZ)