Deutsche Tageszeitung - Erst ein Drittel der Lebewesen in der Tiefsee bekannt

Erst ein Drittel der Lebewesen in der Tiefsee bekannt


Erst ein Drittel der Lebewesen in der Tiefsee bekannt
Erst ein Drittel der Lebewesen in der Tiefsee bekannt

Erst ein Drittel der in der Tiefsee lebenden Organismen sind bekannt. Fast zwei Drittel können hingegen keiner bislang bekannten Gruppe zugeordnet werden, wie das Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseen am Montag in Frankfurt am Main unter Berufung auf eine Auswertung von zwei Milliarden DNA-Sequenzen durch ein internationales Forscherteam mitteilte.

Textgröße ändern:

Die Forschenden analysierten DNA-Sequenzen aus Tiefseesedimenten aller großen Ozeanbecken und griffen dabei auf fast 1700 Proben von 15 internationalen Tiefseeexpeditionen zurück. Eine Vielzahl verschiedener Organismen sorgt in Tiefen von bis zu 9585 Metern dafür, absinkende, meist von Plankton stammende organische und anorganische Stoffe zu recyceln oder zu binden.

Das Leben auf den Tiefseeböden sei Grundlage für "das gesunde Funktionieren der Nahrungsnetze in den Ozeanen und das Binden von atmosphärischem Kohlenstoff", erklärte Senkenberg-Wissenschaftlerin Angelika Brandt. "Beides beeinflusst unser Weltklima entscheidend." Die Häufigkeit und die Zusammensetzung der für die Studie analysierten Plankton-DNA in Tiefseesedimenten bestätigt demnach, dass die Polarregionen als Hotspots der Kohlenstoffbindung fungieren.

"Es ist wichtig, das zu verstehen und dann auch entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen zu können", erklärte Brandt. "Denn das Ökosystem Tiefsee steht, verursacht durch den Menschen, unter enormem Druck - Klimawandel, Tiefsee-Bergbau, Öl- und Gasexploration, Schleppnetze sowie Verschmutzung bedrohen das Leben in den Tiefen des Meeres."

(V.Varonivska--DTZ)

Empfohlen

Forscher: Nasa-Erkundungsfahrzeug nimmt Geräusche von Mini-Blitzen auf dem Mars auf

Ein Roboter der US-Raumfahrtbehörde Nasa auf dem Mars hat nach Einschätzung von Wissenschaftlern erstmals Beweise für Blitze auf dem Roten Planeten gesammelt. Der Nasa-Rover "Perseverance", der den Mars seit 2021 erkundet, habe zufällig Geräusche dieser Blitze aufgenommen, heißt es in einem Beitrag, der diese Woche im Wissenschaftsmagazin "Nature" erschien. Die Frage, ob es im staubigen und wenig erforschten Mars-Klima überhaupt zu Blitzen kommen kann, beschäftigt die Wissenschaft seit Langem.

Entscheidung der ESA: Deutscher Astronaut soll zum Mond fliegen

Bei den geplanten Mond-Missionen der US-Raumfahrtbehörde Nasa soll auch ein deutscher Astronaut dabei sein. "Ich habe entschieden, dass die ersten Europäer, die auf einer Mondmission fliegen werden, ESA-Astronauten deutscher, französischer und italienischer Nationalität sein werden", sagte ESA-Chef Josef Aschbacher am Donnerstag bei der Ministerratstagung der Europäischen Weltraumorganisation in Bremen. Bei der ersten Mission werde ein Deutscher an Bord sein.

Bericht über Chip-Deal von Meta und Google: Nvidia stürzt an Wall Street ab

Nach einem Medienbericht über eine mögliche Chip-Partnerschaftzwischen der Facebook-Mutter Meta und Google ist der US-Technologieriese Nvidia an der Börse unter Druck geraten. Die Nvidia-Aktie verlor am Dienstag an der New Yorker Wall Street zeitweise mehr als sechs Prozent an Wert. Das Technologieportal "The Information" hatte berichtet, Meta könne möglicherweise Google-Chips in seinen Rechenzentren verwenden.

Schwedischer Bezahldienst Klarna kündigt eigene Kryptowährung an

Der schwedische Zahlungsanbieter Klarna hat die Einführung einer eigenen Kryptowährung angekündigt. KlarnaUSD solle ein sogenannter Stablecoin sein, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das bedeutet, dass der Wert der Kryptowährung an konventionelle Vermögenswerte wie etablierte Währungen oder Staatsanleihen gekoppelt wird. Derzeit wird die auf der dezentralen Blockchain-Technologie basierende Währung demnach getestet - eingeführt werden soll sie 2026.

Textgröße ändern: