Deutsche Tageszeitung - Planet kann sich laut Selenskyj "keinen einzigen Schuss leisten"

Planet kann sich laut Selenskyj "keinen einzigen Schuss leisten"


Planet kann sich laut Selenskyj "keinen einzigen Schuss leisten"
Planet kann sich laut Selenskyj "keinen einzigen Schuss leisten" / Foto: © AFP

Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kann sich die gegen den Klimawandel kämpfende Welt "keinen einzigen Schuss leisten". In einer Videobotschaft zur 27. Weltklimakonferenz (COP27) im ägyptischen Scharm el-Scheich warf der Staatschef am Dienstag Russland vor, mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine die Welt von notwendigem "gemeinsamen Handeln" gegen den Klimawandel abzulenken.

Textgröße ändern:

Es gebe noch Menschen, für die die Erderwärmung fälschlicherweise nur "Rhetorik, Marketing" sei, sagte Selenskyj. "Es sind diejenigen, die die Umsetzung der Klimaziele verhindern", setzte der ukrainische Präsident hinzu. "Es sind diejenigen, die Angriffskriege starten, während sich der Planet keinen einzigen Schuss leisten kann, weil er gemeinsames Handeln braucht."

Der Präsident fügte hinzu, dass es keine wirksame Klimapolitik ohne Frieden auf der Erde geben könne, "weil die Staaten nur daran denken, sich selbst hier und jetzt vor den Bedrohungen zu schützen, die insbesondere durch die russische Aggression erzeugt werden". Er verwies insbesondere auf die mit dem Krieg verbundene Nahrungsmittel- und Energiekrise.

"Wir müssen diejenigen stoppen, die durch ihren illegalen Krieg die Fähigkeit der Welt zerstören, vereint für ein gemeinsames Ziel zu arbeiten", sagte Selenskyj weiter. Er forderte angesichts der Zerstörung ukrainischer Wälder seit dem Einmarsch Russland eine weltweite Plattform, die "Auswirkungen militärischer Aktionen auf das Klima und die Umwelt" evaluieren solle. Darum soll es auch am Mittwoch bei einer Veranstaltung der Ukraine auf der Klimakonferenz gehen.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Unesco will zur Erforschung der Meere 10.000 Handelsschiffe mit Sensoren ausrüsten

Für eine bessere Erforschung der Meere will die UN-Wissenschaftsorganisation Unesco 10.000 Handelsschiffe mit Mess-Sensoren ausrüsten. Die so gesammelten Daten sollen für das Globale Meeresbeobachtungssystem (Goos) genutzt werden, wie die Unesco am Samstag in Paris mitteilte. Bislang sind erst 2000 Schiffe mit den Sensoren ausgestattet, darunter die Boote der Segel-Regatta Vendée Globe, aber auch kommerzielle Schiffe.

Geplante Mondlandung von japanischem Raumfahrtunternehmen gescheitert

Das japanische Raumfahrtunternehmen Ispace ist erneut mit dem Versuch einer Mondlandung gescheitert. Ispace verlor kurz vor der geplanten Landung des Mondlanders "Resilience" den Kontakt zu dem Landegerät. Weil eine Wiederherstellung der Kommunikation als "unwahrscheinlich" eingestuft wurde, wurde die Mission abgebrochen, wie Ispace-Chef Takeshi Hakamada am Freitag vor Journalisten sagte.

EU will bei Schutz der Meere internationale Führungsrolle übernehmen

Die Europäische Union will international eine Führungsrolle beim Schutz der Meere übernehmen. "Wir müssen unsere Politik für nachhaltige Ozeane in andere Teile der Welt tragen", sagte der zuständige EU-Kommissar Costas Kadis am Donnerstag in Brüssel. Er stellte die Pläne der Kommission zum Schutz der Meere vor, mit denen die EU in der kommenden Woche zur UN-Ozeankonferenz in Nizza reist.

Bayern und Baden-Württemberg sowie Bremen fordern mehr Investitionen in Raumfahrt

Die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Bremen haben in einer gemeinsamen Initiative mehr Investitionen Deutschlands in die deutsche Raumfahrt und die Europäische Weltraumorganisation ESA gefordert. Für die ESA sollten im Zeitraum 2026 bis 2028 jährlich zwei Milliarden Euro fließen, für das nationale Raumfahrtprogramm solle es pro Jahr eine Milliarde Euro sein, forderten Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Baden-Württembergs Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) und Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) am Donnerstag gemeinsam in Berlin.

Textgröße ändern: