Deutsche Tageszeitung - Bundesdatenschützer hält Sperrung von KI-Chatbot in Deutschland für möglich

Bundesdatenschützer hält Sperrung von KI-Chatbot in Deutschland für möglich


Bundesdatenschützer hält Sperrung von KI-Chatbot in Deutschland für möglich
Bundesdatenschützer hält Sperrung von KI-Chatbot in Deutschland für möglich / Foto: © AFP

Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber hält eine Sperrung des auf künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Chatbots ChatGPT in Deutschland für denkbar. "Grundsätzlich ist ein entsprechendes Vorgehen auch in Deutschland möglich", sagte eine Sprecherin von Kelber dem "Handelsblatt" am Montag. Sie bezog sich darauf, dass Italien als erstes westliches Land ChatGPT am Freitag aus Datenschutzgründen vorerst gesperrt hatte.

Textgröße ändern:

Nach Angaben von Kelbers Sprecherin fällt dies in Deutschland jedoch in den Zuständigkeitsbereich der Landesdatenschutzbehörden. Gleichzeitig habe Kelbers Behörde die italienische Datenschutzaufsichtsbehörde bereits um "weiterführende Informationen" zur Sperrung von ChatGPT gebeten, hieß es weiter. Diese würden dann an die zuständigen Landesdatenschutzaufsichtsbehörden und Landesmedienanstalten weitergegeben, erklärte die Sprecherin.

Der frühere Datenschutzbeauftragte von Baden-Württemberg, Stefan Brink, kritisierte das italienische Vorgehen gegenüber dem "Handelsblatt". Zwar nutze KI regelmäßig auch personenbezogene Daten zu Trainingszwecken, sagte er. "Soweit die Daten allerdings aus dem Internet bezogen werden, überwiegen regelmäßig die berechtigten Interessen der Entwickler gegenüber Schutzbedürfnissen von Betroffenen", gab er jedoch zu bedenken.

ChatGPT erstellt mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und der Auswertung großer Datenmengen Texte. Die italienische Datenschutzbehörde kritisiert, ChatGPT der Firma OpenAI habe sich nicht an Datenschutz- und Jugendschutzregeln gehalten. Insbesondere habe OpenAI keine Rechtsgrundlage für das massenhafte Sammeln und Speichern personenbezogener Daten. Auch hole das Unternehmen keine Einwilligung der betroffenen Menschen ein und es fehle an Maßnahmen zum Jugendschutz, etwa einer effektiven Alterskontrolle für Minderjährige.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Forscher: Nasa-Erkundungsfahrzeug nimmt Geräusche von Mini-Blitzen auf dem Mars auf

Ein Roboter der US-Raumfahrtbehörde Nasa auf dem Mars hat nach Einschätzung von Wissenschaftlern erstmals Beweise für Blitze auf dem Roten Planeten gesammelt. Der Nasa-Rover "Perseverance", der den Mars seit 2021 erkundet, habe zufällig Geräusche dieser Blitze aufgenommen, heißt es in einem Beitrag, der diese Woche im Wissenschaftsmagazin "Nature" erschien. Die Frage, ob es im staubigen und wenig erforschten Mars-Klima überhaupt zu Blitzen kommen kann, beschäftigt die Wissenschaft seit Langem.

Entscheidung der ESA: Deutscher Astronaut soll zum Mond fliegen

Bei den geplanten Mond-Missionen der US-Raumfahrtbehörde Nasa soll auch ein deutscher Astronaut dabei sein. "Ich habe entschieden, dass die ersten Europäer, die auf einer Mondmission fliegen werden, ESA-Astronauten deutscher, französischer und italienischer Nationalität sein werden", sagte ESA-Chef Josef Aschbacher am Donnerstag bei der Ministerratstagung der Europäischen Weltraumorganisation in Bremen. Bei der ersten Mission werde ein Deutscher an Bord sein.

Bericht über Chip-Deal von Meta und Google: Nvidia stürzt an Wall Street ab

Nach einem Medienbericht über eine mögliche Chip-Partnerschaftzwischen der Facebook-Mutter Meta und Google ist der US-Technologieriese Nvidia an der Börse unter Druck geraten. Die Nvidia-Aktie verlor am Dienstag an der New Yorker Wall Street zeitweise mehr als sechs Prozent an Wert. Das Technologieportal "The Information" hatte berichtet, Meta könne möglicherweise Google-Chips in seinen Rechenzentren verwenden.

Schwedischer Bezahldienst Klarna kündigt eigene Kryptowährung an

Der schwedische Zahlungsanbieter Klarna hat die Einführung einer eigenen Kryptowährung angekündigt. KlarnaUSD solle ein sogenannter Stablecoin sein, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das bedeutet, dass der Wert der Kryptowährung an konventionelle Vermögenswerte wie etablierte Währungen oder Staatsanleihen gekoppelt wird. Derzeit wird die auf der dezentralen Blockchain-Technologie basierende Währung demnach getestet - eingeführt werden soll sie 2026.

Textgröße ändern: