Deutsche Tageszeitung - Bericht australischer Behörde bestätigt neue Korallenbleiche am Great Barrier Reef

Bericht australischer Behörde bestätigt neue Korallenbleiche am Great Barrier Reef


Bericht australischer Behörde bestätigt neue Korallenbleiche am Great Barrier Reef
Bericht australischer Behörde bestätigt neue Korallenbleiche am Great Barrier Reef

Die für das australische Great Barrier Reef zuständige Behörde hat wegen einer erneuten Korallenbleiche infolge der Erderwärmung Alarm geschlagen: In einem am Freitag veröffentlichten Bericht auf Grundlage von Luftbildern stellte die Behörde offiziell fest, dass das weltgrößte Korallenriff an Australiens Nordostküste unter der vierten Korallenbleiche seit 2016 leidet. Das durch die Erderwärmung verursachte Phänomen bedroht ein riesiges Ökosystem, in dem tausende Tierarten leben.

Textgröße ändern:

Luftbilder von dem mehr als 2300 Kilometer langen Riff hätten eine "massenhafte Bleiche bestätigt", heißt in dem Bericht der Riff-Behörde. In weiten Teilen des Great Barrier Reef sei die Schwächung der Korallen festgestellt worden. Es handele sich um eine Folge der durch den Klimawandel steigenden Wassertemperaturen im Meer, heißt es in dem Bericht. Auch der kühlende Effekt des Klimaphänomens La Niña, das Australiens Wetter derzeit bestimmt, habe die erneute Korallenbleiche nicht verhindert.

Korallen sind Lebewesen, ihre kalkhaltigen Skelette bilden aber zugleich Lebensräume für zahlreiche andere Pflanzen und Tiere. Das Great Barrier Reef beherbergt rund 1500 Fisch- und 4000 Weichtierarten. Es besteht aus rund 2500 verschiedenen Riffen und mehr als 900 Inseln. Drei verheerende Korallenbleichen haben das Great Barrier Reef seit 2016 bereits stark in Mitleidenschaft gezogen.

Bei einer Korallenbleiche stoßen die Korallen die Algen ab, die sie besiedeln und die mit ihnen symbiotisch zusammenleben. Dadurch verlieren die Korallen ihre leuchtenden Farben und sind dadurch klar als geschwächt zu erkennen.

Ausgeblichene Korallen stehen unter Stress, können sich nach Angaben der Riff-Behörde aber wieder erholen, wenn ihre Lebensbedingungen sich verbessern. "Die Wettermuster in den nächsten paar Wochen sind weiter entscheidend für das Gesamtausmaß und die Schwere der Korallenbleiche", hob die Behörde in ihrem Bericht hervor.

Vier Tage vor der Veröffentlichung des Berichts der Riff-Behörde hatte die UN-Wissenschafts- und Kulturorganisation Unesco eine Untersuchung eingeleitet um zu überprüfen, ob die australische Regierung das weltgrößte Korallenriff gut genug vor dem Klimawandel und anderen Gefahren schützt.

Die Welterbe-Kommission der Unesco hatte bei ihrer Sitzung im Juli überraschend entschieden, das Great Barrier Reef vorerst nicht als gefährdete Weltnaturerbestätte einzustufen. Eine Überprüfung dieser Entscheidung steht in diesem Jahr an.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

ArcelorMittal-Betriebsrat in Brandenburg: Verständnis für Ende von grünem Stahl

Nach heftiger Kritik an dem Stahlkonzern ArcelorMittal nach der Entscheidung zum Stopp für umweltfreundlich produzierten Stahl hat der Betriebsrat des Werks in Brandenburg Verständnis dafür geäußert. Zwar sei die Nachricht anfangs ein Schock gewesen, da die Planungen zum Umbau auf "grünen Stahl" schon fortgeschritten gewesen seien, sagte der Betriebsratschef von Eisenhüttenstadt, Dirk Vogeler, am Freitag dem Sender RBB. Die CO2-reduzierte Stahlproduktion sei aber derzeit nicht wirtschaftlich.

Greenwashing: EU-Kommission kassiert strengere Regeln bei Umweltlabeln wieder ein

Die EU-Kommission hat angekündigt, eine geplante Regelverschärfung für Umweltkennzeichnung wieder einzukassieren. "Im gegenwärtigen Kontext beabsichtigt die Kommission, den Vorschlag für die 'Green Claims' zurückzuziehen", sagte ein Kommissionssprecher am Freitag. Die Gesetzesinitiative sah vor, dass Unternehmen sogenannte Nachhaltigkeitsbehauptungen künftig wissenschaftlich belegen müssen.

Qualität deutscher und europäischer Badegewässer fast durchgehend sehr gut

Gute Nachrichten vor der anstehenden Hitzewelle und den Ferien: Die Wasserqualität deutscher und europäischer Badegewässer ist weiterhin fast ausnahmslos sehr gut. Wie in den Vorjahren sei die Qualität deutscher Gewässer auch bei den Messungen 2024 erneut "auf sehr hohem Niveau" gewesen, teilte das Umweltbundesamt am Freitag mit. Allerdings landete Deutschland in der europäischen Bestenliste nur auf dem achten Rang - klarer Sieger waren die Gewässer in Zypern.

Wasserqualität deutscher Badegewässer weiterhin fast durchgehend ausgezeichnet

Die Wasserqualität deutscher Badegewässer ist weiterhin fast ausnahmslos exzellent. Wie in den Vorjahren habe sie sich 2024 erneut "auf sehr hohem Niveau" befunden, teilte das Umweltbundesamt am Freitag in Dessau-Roßlau mit. 98 Prozent der beinahe 2300 offiziellen Badestellen an Seen, Flüssen und Küsten erfüllten die Mindestanforderungen der EU-Badegewässerrichtlinie. 97 Prozent erhielten demnach sogar Bestnoten.

Textgröße ändern: