Deutsche Tageszeitung - Umweltverbände dringen vor G7-Ministertreffen auf mehr Tempo bei Energiewende

Umweltverbände dringen vor G7-Ministertreffen auf mehr Tempo bei Energiewende


Umweltverbände dringen vor G7-Ministertreffen auf mehr Tempo bei Energiewende
Umweltverbände dringen vor G7-Ministertreffen auf mehr Tempo bei Energiewende / Foto: © AFP/Archiv

Umweltverbände dringen im Vorfeld der G7-Ministerberatungen zu Umwelt- und Klimaschutz in Berlin auf mehr Tempo bei der Umsetzung der Energiewende. Die Antwort auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine dürfe nicht allein lauten: "Schneller raus aus Russlands fossilen Energien", sie müsse lauten: "Viel schneller raus aus fossilen Energien insgesamt", forderte Lutz Weischer von Germanwatch.

Textgröße ändern:

Konkret müssten sich die G7-Staaten auf drei Ziele einigen: Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2030, Ausstieg auch aus Öl und Gas im Stromsektor bis 2035 und Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor bis 2035, forderte der Germanwatch-Klimaexperte David Ryfisch. "Das Erreichen dieser Ziele ist eine zentrale Messlatte, an der wir den Erfolg der deutschen G7-Präsidentschaft messen werden", hob er hervor. Die Abkehr von russischen Energieimporten dürfe nicht dazu führen, dass dauerhaft neue fossile Infrastruktur entstehe, verlangte er mit Blick auf neue LNG-Terminals.

"Die G7-Staaten müssen ihrer historischen Verantwortung als Verursacher der Klimakrise nachkommen und ihre Klimaanstrengungen ganz deutlich auf einen 1,5-Grad-Pfad bringen", verlangte auch der Vorsitzende des Umweltverbands BUND, Olaf Bandt. Er drängte zudem auf eine Ende von klimaschädlichen Subventionen sowie auf internationale Regeln für die verbindliche Zertifizierung von umweltfreundlich erzeugtem Wasserstoff.

Bereits Mitte Mai hatten mehrere Umweltverbände in einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verlangt, die deutsche G7-Präsidentschaft für mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz zu nutzen. So solle sich die Gruppe der führenden Industrienationen dazu verpflichten, ihren Strom ab 2035 komplett aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen. An diesem Mittwoch beginnen in Berlin dreitägige Beratungen der Umwelt-, Klima- und Energieminister über weitere Schritte beim Schutz von Klima und Biodiversität.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Französisches Endlager kommt Umsetzung näher - Sicherheitsfragen bleiben

Das in Frankreich geplante Endlager für radioaktiven Atommüll ist seiner Umsetzung einen Schritt näher gekommen. Die französische Atomaufsicht beurteilte die Sicherheitsvorkehrungen für das unterirdische Lager im lothringischen Bure nahe der deutschen Grenze in einem am Donnerstag vorgestellten Bericht als "zufriedenstellend". Sie verwies aber zugleich auf zahlreiche Risiken, die weiter geprüft werden müssten. "Es ist eine wichtige Etappe, aber noch nicht das Ende der Geschichte", sagte der Vize-Generladirektor der Atomaufsicht (ASN), Pierre Bois, der Nachrichtenagentur AFP.

"Grüner Betrug": Trump lockert Emissionsregeln für Autos

US-Präsident Donald Trump hat gelockerte Emissionsregeln für Autohersteller angekündigt. Trump sagte am Mittwoch im Weißen Haus, er mache Auflagen seines Vorgängers Joe Biden rückgängig. Dadurch würden Autos erschwinglicher und Arbeitsplätze in der US-Autoindustrie geschützt, sagte Trump im Beisein von Managern der Konzerne Ford, General Motors und Stellantis.

EU-Kommission stellt Pläne für Beschaffung Seltener Erden vor

Die EU-Kommission stellt am Mittwoch ihre Pläne für eine zuverlässigere Beschaffung Seltener Erden für die europäische Industrie vor. EU-Industriekommissar Stéphane Séjourné will die EU damit unabhängiger von China machen, das einen Großteil der weltweiten Produkten und Verarbeitung Seltener Erden kontrolliert. Er hatte Peking in der vergangenen Woche "Erpressung" in diesem Zusammenhang vorgeworfen.

Autos gerammt und in Höfen verschanzt: Wildschweinrotte raste durch Ortschaft

Eine Wildschweinrotte hat die Bewohner einer Ortschaft in Rheinland-Pfalz in Angst und Schrecken versetzt. Die rund zehn Tiere hatten sich offenbar verlaufen und rannten am Montagnachmittag aggressiv durch die Gemeinde, wie die Polizei am Abend in Landau mitteilte. Dabei streiften die Schweine parkende Fahrzeuge, einige Tiere "verschanzten sich in Privathöfen", wie es hieß.

Textgröße ändern: