Deutsche Tageszeitung - US-Klimagesandter sichert nach Supreme-Court-Urteil Einhaltung von Zielen zu

US-Klimagesandter sichert nach Supreme-Court-Urteil Einhaltung von Zielen zu


US-Klimagesandter sichert nach Supreme-Court-Urteil Einhaltung von Zielen zu
US-Klimagesandter sichert nach Supreme-Court-Urteil Einhaltung von Zielen zu / Foto: © AFP

Der US-Klima-Sondergesandte John Kerry hat zugesichert, dass die USA trotz einer Beschneidung der Befugnisse der Umweltbehörde EPA durch den Supreme Court ihre Klimaziele erreichen will. "Wir sind entschlossen, unsere Ziele zu erreichen", sagte Kerry der Nachrichtenagentur AFP. "Wir können unsere Ziele erreichen."

Textgröße ändern:

"Aber es würde natürlich helfen, wenn wir eine Mehrheit am Supreme Court in den Vereinigten Staaten hätten, die tatsächlich den Ernst der Lage versteht", sagte Kerry weiter. Es wäre gut, wenn der Gerichtshof "gewillter wäre, hilfreich zu sein" anstelle eine Hürde darzustellen.

Der Oberste US-Gerichtshof hatte am Donnerstag mit einem Urteil zu den Befugnisse der Umweltschutzbehörde EPA den Handlungsspielraum der Regierung im Kampf gegen den Klimawandel drastisch eingeschränkt. Die Richter entschieden, dass die EPA mit der Festlegung von generellen Grenzwerten für den CO2-Ausstoß von Kohlekraftwerken ihre Kompetenzen überschritten hatte.

US-Präsident Joe Biden hatte nach seinem Wahlsieg gegen den Klimaskeptiker Donald Trump und seinem Amtsantritt die Klimaziele der USA deutlich verschärft. Die USA sollen jetzt ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 im Vergleich zu 2005 halbieren.

Das Supreme-Court-Urteil zur EPA erschwert es der Regierung, ihre Ziele zu erreichen. Bereits im vergangenen Jahr war Biden außerdem mit dem Versuch gescheitert, ein billionenschweres Klimaschutz- und Sozialpaket durch den Kongress zu bekommen.

Am Freitag meldete China Zweifel an, dass die USA ihre Klimaschutzziele erreichen werden. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Zhao Lijian sagte mit Blick auf Washington, es sei "nicht genug, nur Slogans zu rufen".

Kerry sagte dazu gegenüber AFP, er sei über die chinesischen Äußerungen "nicht überrascht". "Wir werden China genau zeigen, wie wir die Aufgabe erledigen werden", sagte der frühere Außenminister und Präsidentschaftskandidat.

Für Aufsehen sorgte am Freitag aber ein Fünf-Jahres-Plan des US-Innenministeriums, der mögliche neue Genehmigungen für Erdöl- und Erdgasbohrungen in Bundesgewässern im Golf von Mexiko und in Alaska vorsieht. Biden hatte versprochen, die USA von fossilen Energieträgern wegzuführen. Neue Bohrgenehmigungen in Atlantik und Pazifik sind in dem Plan des Innenministeriums nicht vorgesehen.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Umsetzungsfrist für Tierhaltungskennzeichnung wird verlängert

Der Bundesrat hat die Verlängerung der Umsetzungsfrist für die Kennzeichnungspflicht für die Tierhaltung bei bestimmten Lebensmitteln am Freitag gebilligt. Die im Gesetz vorgesehene Übergangsfrist soll damit statt Anfang August erst Anfang März 2026 auslaufen. Allerdings verlangte die Mehrheit der Länder in einer Entschließung zudem eine Überarbeitung der Vorschriften.

Trump belegt Kupfereinfuhren sowie Importe aus Brasilien mit 50 Prozent Zöllen

In seiner Zolloffensive hat es US-Präsident Donald Trump nun auf Kupferimporte in die USA abgesehen. In seinem Onlinedienst Truth Social verkündete er am Mittwochabend (Ortszeit) Aufschläge in Höhe von 50 Prozent auf Einfuhren des Metalls ab dem 1. August. "Kupfer ist das am zweithäufigsten verwendete Material des Verteidigungsministeriums", erklärte Trump. Zudem kündigte er Zölle in Höhe von 50 Prozent gegen Brasilien und Aufschläge zwischen 20 und 30 Prozent für sieben weitere Staaten an.

Dackel als Jagdhund ausgebildet: Halterin muss trotzdem volle Hundesteuer zahlen

Eine Frau, die einen Jagderlaubnisschein hat und ihren Rauhaardackel zum Jagdhund ausbildete, muss für diesen trotzdem die volle Hundesteuer der Stadt Münster zahlen. Sie pachtet selbst kein Jagdrevier und hat auch keinen eigenen Jagdbezirk, wie das Verwaltungsgericht der nordrhein-westfälischen Stadt am Mittwoch erklärte. Damit stehe ihr keine Ermäßigung zu.

Studie: Hitzewelle durch Klimawandel bis zu vier Grad heißer

Die jüngste Hitzewelle in Westeuropa ist laut einer Studie wegen des menschengemachten Klimawandels um bis zu vier Grad heißer ausgefallen. Dieser zusätzliche Temperaturanstieg habe auch die Zahl der Hitzetoten erheblich ansteigen lassen, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Imperial College London. Für die 30 Millionen Bewohner der untersuchten Städte, darunter Paris, London und Madrid, habe sich zudem das Gesundheitsrisiko vergrößert.

Textgröße ändern: