Deutsche Tageszeitung - Umweltministerin Lemke will Schnellabschuss von Wölfen ermöglichen

Umweltministerin Lemke will Schnellabschuss von Wölfen ermöglichen


Umweltministerin Lemke will Schnellabschuss von Wölfen ermöglichen
Umweltministerin Lemke will Schnellabschuss von Wölfen ermöglichen / Foto: © AFP/Archiv

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat am Donnerstag ihre Vorschläge vorgestellt, wie Wölfe nach Rissen von Weidetieren schneller geschossen werden können. Künftig soll 21 Tage lang auf einen Wolf geschossen werden dürfen, der sich im Umkreis von tausend Metern von einer Rissstelle aufhält. Anders als bisher müsse dafür nicht das Ergebnis einer DNA-Analyse abgewartet werden, erklärte Lemke in Berlin.

Textgröße ändern:

Eine Ausnahmegenehmigung für den Abschuss könne von den Behörden erteilt werden, nachdem ein Wolf zumutbare Herdenschutzmaßnahmen in zuvor festgelegten Regionen mit erhöhtem Rissvorkommen überwunden und Weidetiere gerissen habe. Dieser Vorschlag sei schnell in der Praxis umsetzbar, warb Lemke. Sie will zudem Musterbescheide einführen, die den Verwaltungsaufwand der Bundesländer bei Abschussgenehmigungen reduzieren.

Lemke will ihre Vorschläge nun mit den Bundesländern beraten und auf einer Umweltministerkonferenz Ende November beschließen. "Die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland hat zu Konflikten und Herausforderungen geführt", sagte die Umweltministerin. Für Weidetierhalterinnen und -tierhalter sei es ein schwerer Verlust, wenn Tiere nach einem Wolfsriss verendet auf der Weide liegen, "nicht nur wirtschaftlich, sondern auch emotional". Diese Sorgen und Probleme nehme sie ernst.

Landwirte in Deutschland klagen über zunehmende Schäden durch Wolfsrudel. In Deutschland wurden im vergangenen Jahr mehr als 4000 Weidetiere durch Wolfsangriffe verletzt oder getötet oder wurden anschließend vermisst.

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

Französisches Endlager kommt Umsetzung näher - Sicherheitsfragen bleiben

Das in Frankreich geplante Endlager für radioaktiven Atommüll ist seiner Umsetzung einen Schritt näher gekommen. Die französische Atomaufsicht beurteilte die Sicherheitsvorkehrungen für das unterirdische Lager im lothringischen Bure nahe der deutschen Grenze in einem am Donnerstag vorgestellten Bericht als "zufriedenstellend". Sie verwies aber zugleich auf zahlreiche Risiken, die weiter geprüft werden müssten. "Es ist eine wichtige Etappe, aber noch nicht das Ende der Geschichte", sagte der Vize-Generladirektor der Atomaufsicht (ASN), Pierre Bois, der Nachrichtenagentur AFP.

"Grüner Betrug": Trump lockert Emissionsregeln für Autos

US-Präsident Donald Trump hat gelockerte Emissionsregeln für Autohersteller angekündigt. Trump sagte am Mittwoch im Weißen Haus, er mache Auflagen seines Vorgängers Joe Biden rückgängig. Dadurch würden Autos erschwinglicher und Arbeitsplätze in der US-Autoindustrie geschützt, sagte Trump im Beisein von Managern der Konzerne Ford, General Motors und Stellantis.

EU-Kommission stellt Pläne für Beschaffung Seltener Erden vor

Die EU-Kommission stellt am Mittwoch ihre Pläne für eine zuverlässigere Beschaffung Seltener Erden für die europäische Industrie vor. EU-Industriekommissar Stéphane Séjourné will die EU damit unabhängiger von China machen, das einen Großteil der weltweiten Produkten und Verarbeitung Seltener Erden kontrolliert. Er hatte Peking in der vergangenen Woche "Erpressung" in diesem Zusammenhang vorgeworfen.

Autos gerammt und in Höfen verschanzt: Wildschweinrotte raste durch Ortschaft

Eine Wildschweinrotte hat die Bewohner einer Ortschaft in Rheinland-Pfalz in Angst und Schrecken versetzt. Die rund zehn Tiere hatten sich offenbar verlaufen und rannten am Montagnachmittag aggressiv durch die Gemeinde, wie die Polizei am Abend in Landau mitteilte. Dabei streiften die Schweine parkende Fahrzeuge, einige Tiere "verschanzten sich in Privathöfen", wie es hieß.

Textgröße ändern: