Deutsche Tageszeitung - Länder dringen auf weitergehende Regelungen zum Abschuss von Wölfen

Länder dringen auf weitergehende Regelungen zum Abschuss von Wölfen


Länder dringen auf weitergehende Regelungen zum Abschuss von Wölfen
Länder dringen auf weitergehende Regelungen zum Abschuss von Wölfen / Foto: © AFP/Archiv

Die Regierungschefinnen und -chefs der Bundesländer sind unzufrieden mit den Vorschlägen von Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zum Umgang mit dem Wolf. Diese Vorschläge gingen nicht weit genug, erklärte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Die "Realität der Wolfspopulation" habe sich in den vergangenen Jahren "massiv verändert". Die Länderchefs verabschiedeten am Freitag gemeinsame Vorschläge, die den Abschuss von Wölfen einfacher machen sollen.

Textgröße ändern:

Sie forderten zum einen "dringend" eine Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes, um Ausnahmen im europäischen Recht zum leichteren Abschuss von Wölfen auch nutzen zu können. Zudem wollen sie ein "regional differenziertes" Bestandsmanagement - es soll den Abschuss von Wölfen in solchen Regionen vereinfachen, wo Wölfe Nutztiere reißen.

Die Bundesregierung soll sich gegenüber der Europäischen Kommission zudem dafür einsetzen, dass in bestimmten Regionen mit besonders hohem Wolfsaufkommen künftig ein "günstiger Erhaltungszustand" festgestellt wird - dieser günstige Erhaltungszustand also nicht erst dann gilt, wenn es Wölfe auch in "besiedelungsfähigen" Gebieten gibt.

Lemke hatte am Donnerstag vorgeschlagen, dass künftig ein Wolf künftig 21 Tage lang nach einem Weidetierriss erschossen werden darf, der sich in tausend Metern Umkreis von der Rissstelle aufhält. Voraussetzung dafür ist weiterhin eine Abschussgenehmigung, außerdem geht es um "zuvor festgelegte Regionen mit erhöhtem Rissvorkommen" und der Wolf muss "zumutbare Herdenschutzmaßnahmen" überwunden haben. Anders als bisher muss nicht das Ergebnis einer DNA-Analyse abgewartet werden.

Die Umweltministerin sagte, der Wolf sei ein schützenswertes Säugetier, das "Leid und Schmerzen empfindet". Er gehöre in das Ökosystem und ernähre sich zu 95 Prozent ohnehin von Wild und nicht "auf der Weide".

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Energiewirtschaft fordert schnelle Umsetzung von Kraftwerksgesetz

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fordert die schnelle Umsetzung eines Gesetzes zum Bau neuer Gaskraftwerke. "Der Zubau von steuerbarer Stromerzeugungskapazität wird immer dringlicher", erklärte der Verband in Berlin am Montag. Grundlage der neuen Regeln sollte demnach das noch von der Ampel-Koalition geplante Kraftwerksicherheitsgesetzes sein.

Thüringen: Mann soll mindestens einen Schwan an Teich mit Messer getötet haben

Ein 44-Jähriger soll am Sonntag an einem Teich in Thüringen mindestens einen Schwan mit einem Messer getötet haben. Wie die Polizei in Saalfeld am Montag mitteilte, bemerkten Zeugen die Tat an dem Gewässer bei Neustadt an der Orla und alarmierten die Ordnungshüter. Diesen griffen den Verdächtigen noch in Tatortnähe auf.

EY: Dax-Konzerne senken CO2-Ausstoß 2024 insgesamt um sechs Prozent

Die Top-Unternehmen in Deutschland haben im vergangenen Jahr insgesamt weniger Treibhausgase ausgestoßen als im Vorjahr. Wie die Beratungsfirma EY in Stuttgart am Montag mitteilte, gingen die Emissionen der 40 Dax-Unternehmen um sechs Prozent oder 11,6 Millionen Tonnen CO2 zurück. Bei 16 Dax-Unternehmen stiegen die Emissionen verglichen mit dem Vorjahr an.

"Strände voller Kadaver": Giftige Algenblüte tötet vor Australien Meeres-Bewohner

Eine giftige Algenblüte tötet derzeit vor der Südküste Australiens hunderte Meeres-Bewohner. Es gebe ein regelrechtes Massensterben unter anderem von Haien, Rochen, Krabben und Tintenfischen, sagte am Donnerstag Brad Martin von der gemeinnützigen Fischschutzorganisation Ozfish der Nachrichtenagentur AFP. "Die Strände sind voller Kadaver."

Textgröße ändern: