Deutsche Tageszeitung - Studie: Folgen der globalen Erderwärmung hierzulande verschärfen sich

Studie: Folgen der globalen Erderwärmung hierzulande verschärfen sich


Studie: Folgen der globalen Erderwärmung hierzulande verschärfen sich
Studie: Folgen der globalen Erderwärmung hierzulande verschärfen sich / Foto: © AFP/Archiv

Die Folgen der globalen Erderwärmung hierzulande verschärfen sich: Deutschland erlebt regelmäßig Hitzewellen, wird insgesamt wärmer und verliert Wasser. Zu diesem Ergebnis kommt der am Dienstag in Berlin vorgestellte dritte Klima-Monitoringbericht der Bundesregierung. "Die verheerenden Folgen der Klimakrise nehmen in erschreckendem Ausmaß zu", erklärte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) anlässlich der Vorstellung. Dies zeige der Bericht "überdeutlich".

Textgröße ändern:

Diesem zufolge nahm die Zahl der Sommer mit starken Hitzewellen und ungekannten Temperaturrekorden zu. So wurde beispielsweise im Juli 2022 erstmals nördlich des 53. Breitengrads in Hamburg eine Temperatur von über 40 Grad gemessen. Die vergangenen vier Jahre waren zudem von starken regionalen Dürren geprägt. Deutschland gehört laut Bericht zu den Regionen mit dem höchsten Wasserverlust weltweit: Seit 2000 verliert das Land 2,5 Kubikkilometer Wasser pro Jahr.

Der Wassermangel führt wiederum zu Ernteeinbußen in der Landwirtschaft und stärkeren Belastungen der Wälder. Wegen des Trockenstresses und des damit verbundenen Käferbefalls verschlechterte sich der Waldzustand den Angaben zufolge deutlich. 2020 starben 20-mal so viele Fichten wie im Durchschnitt der vorangegangenen zehn Jahre. Durch die extrem trockene Witterung kam es zudem zu erheblich mehr und auch großflächigeren Waldbränden.

Mit der Erwärmung der Umwelt und dem Verlust an Wasser sind laut Bericht messbare ökologische Folgen verbunden: Sowohl in den Meeren als auch an Land kommt es zu einer Veränderung der Artenzusammensetzung. Neue Arten aus wärmeren Regionen wandern ein, etwa die Tigermücke als Überträger von Krankheitserregern.

"Immer mehr Stürme, Starkregen, Dürreperioden und Hitzewellen wirken sich auf die Gesundheit der Menschen, die Ökosysteme und die Wirtschaft aus", erklärte Lemke zu dem Bericht. Die gute Nachricht sei, dass immer mehr Kommunen Vorsorgemaßnahmen mit konkreten Projekten vorantrieben.

Die Bundesregierung unterstütze sie dabei unter anderem mit dem Klimaanpassungsgesetz und mehreren Förderprogrammen. Lemke forderte zugleich noch mehr Engagement: "Um die Lebensqualität in Deutschland zu erhalten, müssen wir die Klimaanpassung stärker vorantreiben."

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

"Strände voller Kadaver": Giftige Algenblüte tötet vor Australien Meeres-Bewohner

Eine giftige Algenblüte tötet derzeit vor der Südküste Australiens hunderte Meeres-Bewohner. Es gebe ein regelrechtes Massensterben unter anderem von Haien, Rochen, Krabben und Tintenfischen, sagte am Donnerstag Brad Martin von der gemeinnützigen Fischschutzorganisation Ozfish der Nachrichtenagentur AFP. "Die Strände sind voller Kadaver."

Zahl der Binnenvertriebenen weltweit erreicht mit 83 Millionen neuen Höchstwert

Bewaffnete Konflikte, Naturkatastrophen und die Verschärfung des Klimawandels haben im vergangenen Jahr nach Angaben zweier Nichtregierungsorganisationen die Zahl der Binnenvertriebenen auf einen neuen Rekordstand ansteigen lassen. Im Jahr 2024 seien 83,4 Millionen Menschen in ihrem eigenen Land auf der Flucht gewesen, hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten gemeinsamen Bericht der Organisation Internal Displacement Monitoring Centre (IDMC) und des Norwegischen Flüchtlingsrats (NRC).

Kopenhagen belohnt umweltbewusste Touristen mit kostenlosem Radfahren und Rabatten

Kostenlose Leihfahrräder, Yogakurse oder vergünstigter Eintritt ins Nationalmuseum: Kopenhagen startet in diesem Sommer ein Belohnungssystem für besonders umweltbewusste Touristen. Die Initiative CopenPay soll "das Bewusstsein für verantwortungsvolles Reisen schärfen", wie Tourismusamtsleiter Sören Tegen Pedersen am Montag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Belohnt werden soll, wer beispielsweise mit dem Zug in die dänische Hauptstadt reist, Müll sammelt oder länger als vier Tage bleibt.

SPD-Fraktionschef betont Festhalten am Klimaschutz

Der neue SPD-Fraktionschef Matthias Miersch hat eine Abkehr vom Klimaschutz durch die aktuelle Bundesregierung ausgeschlossen. "Die Klimaziele sind ausdrücklich bestätigt", verwies Miersch in der "Rheinischen Post" vom Samstag auf den mit der Union abgeschlossenen Koalitionsvertrag. Ausdrücklich warnte er CDU und CSU auch vor einem möglichen Umsteuern in der Energiepolitik.

Textgröße ändern: