Deutsche Tageszeitung - Studie: Amazonas-Regenwald um die Größe Deutschlands und Frankreichs geschrumpft

Studie: Amazonas-Regenwald um die Größe Deutschlands und Frankreichs geschrumpft


Studie: Amazonas-Regenwald um die Größe Deutschlands und Frankreichs geschrumpft
Studie: Amazonas-Regenwald um die Größe Deutschlands und Frankreichs geschrumpft / Foto: © AFP/Archiv

In den vergangenen vier Jahrzehnten ist der Amazonas-Regenwald einer Studie zufolge um die Größe Deutschlands und Frankreichs geschrumpft. In den Ländern Brasilien, Bolivien, Peru, Ecuador, Kolumbien, Venezuela, Guyana, Suriname und Französisch-Guyana seien 88 Millionen Hektar Regenwald verschwunden, teilte die RAISG, ein Verbund von Wissenschaftlern und Nicht-Regierungsorganisationen, am Montag mit. Dies entspricht der Größe von Deutschland und Frankreich zusammen.

Textgröße ändern:

Die Forscher berichten von einer "beschleunigten Umgestaltung" des Amazonasgebiets mit einer "alarmierenden Zunahme" der Nutzung von Land, das zuvor von Wald bedeckt war, für Bergbau, Ackerbau oder Viehzucht. "Zahlreiche Ökosysteme sind verschwunden, um riesigen Weideflächen, Sojafeldern oder anderen Monokulturen Platz zu machen, oder sie wurden in Krater für den Goldabbau verwandelt", heißt es in der Studie.

"Durch den Verlust des Waldes wird mehr Kohlenstoff in die Atmosphäre freigesetzt, wodurch ein ganzes Ökosystem gestört wird, das das Klima und den Wasserkreislauf reguliert, was sich eindeutig auf die Temperaturen auswirkt", sagte die an der Studie beteiligte peruanische Wissenschaftlerin Sandra Ríos Cáceres der Nachrichtenagentur AFP. Der Verlust der Vegetation im Amazonasgebiet stehe in direktem Zusammenhang mit der schweren Dürre und den Waldbränden, von denen mehrere südamerikanische Länder betroffen sind.

Die Wissenschaftler des World Weather Attribution Network hatten am Sonntag erklärt, dass der Klimawandel das Risiko und die Schwere von Bränden in den Feuchtgebieten des Amazonas und des Pantanal erhöhe, die "massive Mengen" an Kohlendioxid in die Atmosphäre freisetzen.

Die Dürre hat den Pegel einiger Amazonasflüsse auf den niedrigsten Stand seit Jahrzehnten fallen lassen und bedroht die Lebensweise von rund 47 Millionen Menschen, die an ihren Ufern leben. Die Trockenheit hat in Brasilien, Ecuador, Kolumbien und Peru Brände sich ausbreiten lassen, die oft zur Rodung von Ackerland gelegt wurden.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Minister Schneider fordert Klarheit über klimapolitische Vorhaben der Koalition

Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) hat von der Koalition baldige Klarheit über ihre klimapolitischen Vorhaben gefordert. "In der Regierung haben wir in den nächsten Monaten Klärungs- und Entscheidungsbedarf, vom Klimaschutzprogramm bis zur Klimaanpassung", sagte Schneider der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" laut Vorabmeldung vom Samstag. "Da fühle ich mich dem Koalitionsvertrag verpflichtet - und ich möchte, dass wir nicht in ungesteuerte Konflikte laufen, sondern Differenzen benennen und zu einer Lösung kommen."

Umsetzungsfrist für Tierhaltungskennzeichnung wird verlängert

Der Bundesrat hat die Verlängerung der Umsetzungsfrist für die Kennzeichnungspflicht für die Tierhaltung bei bestimmten Lebensmitteln am Freitag gebilligt. Die im Gesetz vorgesehene Übergangsfrist soll damit statt Anfang August erst Anfang März 2026 auslaufen. Allerdings verlangte die Mehrheit der Länder in einer Entschließung zudem eine Überarbeitung der Vorschriften.

Trump belegt Kupfereinfuhren sowie Importe aus Brasilien mit 50 Prozent Zöllen

In seiner Zolloffensive hat es US-Präsident Donald Trump nun auf Kupferimporte in die USA abgesehen. In seinem Onlinedienst Truth Social verkündete er am Mittwochabend (Ortszeit) Aufschläge in Höhe von 50 Prozent auf Einfuhren des Metalls ab dem 1. August. "Kupfer ist das am zweithäufigsten verwendete Material des Verteidigungsministeriums", erklärte Trump. Zudem kündigte er Zölle in Höhe von 50 Prozent gegen Brasilien und Aufschläge zwischen 20 und 30 Prozent für sieben weitere Staaten an.

Dackel als Jagdhund ausgebildet: Halterin muss trotzdem volle Hundesteuer zahlen

Eine Frau, die einen Jagderlaubnisschein hat und ihren Rauhaardackel zum Jagdhund ausbildete, muss für diesen trotzdem die volle Hundesteuer der Stadt Münster zahlen. Sie pachtet selbst kein Jagdrevier und hat auch keinen eigenen Jagdbezirk, wie das Verwaltungsgericht der nordrhein-westfälischen Stadt am Mittwoch erklärte. Damit stehe ihr keine Ermäßigung zu.

Textgröße ändern: