Deutsche Tageszeitung - UNO mahnt deutlich mehr Anstrengungen gegen Klimawandel an

UNO mahnt deutlich mehr Anstrengungen gegen Klimawandel an


UNO mahnt deutlich mehr Anstrengungen gegen Klimawandel an
UNO mahnt deutlich mehr Anstrengungen gegen Klimawandel an / Foto: © AFP

Die UNO hat in einem Bericht deutlich mehr Anstrengungen gegen den Klimawandel angemahnt. Die bislang umgesetzten Maßnahmen der Länder zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen würden zu einer "katastrophalen" Erwärmung von 3,1 Grad Celsius in diesem Jahrhundert im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter führen, hieß es in einem neuen Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (Unep) vom Donnerstag.

Textgröße ändern:

Selbst bei einer Umsetzung aller bestehenden Zusagen zur Emissionssenkung würde die Temperatur demnach um 2,6 Grad über das vorindustrielle Niveau steigen. Dies würde dem Bericht nach, der weniger als einen Monat vor der UN-Klimakonferenz COP29 in Aserbaidschan veröffentlicht wurde, zu einer Reihe von unumkehrbaren "Kipppunkten" führen: zu kollabierenden Eiskappen, einem unkontrollierbaren Anstieg der Meere und zur Zunahme extremer Wetterphänomene.

"Wir spielen mit dem Feuer, aber (...) es gibt keine Zeit mehr zu verlieren", erklärte UN-Generalsekretär António Guterres. "Entweder schließen die Staats- und Regierungschefs die Emissionslücke, oder wir stürzen kopfüber in eine Klimakatastrophe, unter der die Ärmsten und Schwächsten am meisten leiden werden", fuhr er fort. "Überall auf der Welt zahlen die Menschen einen schrecklichen Preis."

Ohne eine globale Mobilisierung "in einem noch nie dagewesenen Ausmaß und Tempo" sei das 1,5-Grad-Ziel "bald tot", erklärte Unep-Exekutivdirektorin Inger Andersen. Die internationale Gemeinschaft hat im Pariser Klimaabkommen das Ziel festgeschrieben, die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Um zu verhindern, dass diese Grenze überschritten wird, müssten sich die Staaten laut Unep gemeinsam verpflichten, ihre jährlichen Treibhausgasemissionen bis 2030 um 42 Prozent und bis 2035 um 57 Prozent im Vergleich zu 2019 zu senken. Die bestehenden Klimaverpflichtungen würden die für 2030 erwarteten Emissionen nur um zehn Prozent senken, wenn sie wie angekündigt umgesetzt würden.

(P.Hansen--DTZ)

Empfohlen

Französisches Endlager kommt Umsetzung näher - Sicherheitsfragen bleiben

Das in Frankreich geplante Endlager für radioaktiven Atommüll ist seiner Umsetzung einen Schritt näher gekommen. Die französische Atomaufsicht beurteilte die Sicherheitsvorkehrungen für das unterirdische Lager im lothringischen Bure nahe der deutschen Grenze in einem am Donnerstag vorgestellten Bericht als "zufriedenstellend". Sie verwies aber zugleich auf zahlreiche Risiken, die weiter geprüft werden müssten. "Es ist eine wichtige Etappe, aber noch nicht das Ende der Geschichte", sagte der Vize-Generladirektor der Atomaufsicht (ASN), Pierre Bois, der Nachrichtenagentur AFP.

"Grüner Betrug": Trump lockert Emissionsregeln für Autos

US-Präsident Donald Trump hat gelockerte Emissionsregeln für Autohersteller angekündigt. Trump sagte am Mittwoch im Weißen Haus, er mache Auflagen seines Vorgängers Joe Biden rückgängig. Dadurch würden Autos erschwinglicher und Arbeitsplätze in der US-Autoindustrie geschützt, sagte Trump im Beisein von Managern der Konzerne Ford, General Motors und Stellantis.

EU-Kommission stellt Pläne für Beschaffung Seltener Erden vor

Die EU-Kommission stellt am Mittwoch ihre Pläne für eine zuverlässigere Beschaffung Seltener Erden für die europäische Industrie vor. EU-Industriekommissar Stéphane Séjourné will die EU damit unabhängiger von China machen, das einen Großteil der weltweiten Produkten und Verarbeitung Seltener Erden kontrolliert. Er hatte Peking in der vergangenen Woche "Erpressung" in diesem Zusammenhang vorgeworfen.

Autos gerammt und in Höfen verschanzt: Wildschweinrotte raste durch Ortschaft

Eine Wildschweinrotte hat die Bewohner einer Ortschaft in Rheinland-Pfalz in Angst und Schrecken versetzt. Die rund zehn Tiere hatten sich offenbar verlaufen und rannten am Montagnachmittag aggressiv durch die Gemeinde, wie die Polizei am Abend in Landau mitteilte. Dabei streiften die Schweine parkende Fahrzeuge, einige Tiere "verschanzten sich in Privathöfen", wie es hieß.

Textgröße ändern: