Deutsche Tageszeitung - UN-Klimasekretär fordert von G20-Gipfel Impulse für Verhandlungen bei der COP29

UN-Klimasekretär fordert von G20-Gipfel Impulse für Verhandlungen bei der COP29


UN-Klimasekretär fordert von G20-Gipfel Impulse für Verhandlungen bei der COP29
UN-Klimasekretär fordert von G20-Gipfel Impulse für Verhandlungen bei der COP29 / Foto: © AFP

Zur Halbzeit der UN-Klimakonferenz (COP29) in Aserbaidschan und unmittelbar vor dem Treffen der G20-Staaten in Brasilien hat UN-Klimasekretär Simon Stiell Fortschritte bei den Verhandlungen zur Klimafinanzierung angemahnt und Impulse von den weltweit größten Volkswirtschaften gefordert. "Es liegt noch ein langer Weg vor uns", erklärte er am Samstag. Die Verhandler in Baku arbeiteten "rund im die Uhr".

Textgröße ändern:

Vom G20-Gipfel in Rio de Janeiro erwarte die Welt "starke Signale, dass der Klimaschutz für die größten Volkswirtschaften der Welt ein zentrales Anliegen ist", betonte Stiell. Fortschritte bei der Klimafinanzierung außerhalb des UN-Prozesses seien wichtig, "und die Rolle der G20 ist von entscheidender Bedeutung". Der Gipfel der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer, der EU und der Afrikanischen Union (AU) findet am Montag und Dienstag in Brasilien statt. Brasilien ist auch Ausrichter der COP30 im kommenden Jahr.

"Es ist dringend notwendig, dass die Staats- und Regierungschefs der Welt, die sich zum G20-Gipfel in Rio treffen, einen echten politischen Impuls und Energie liefern", sagte Friederike Röder von der Nichtregierungsorganisation Global Citizen. Ansonsten bestehe eine "ernsthaftes Risiko" für ein Scheitern der Verhandlungen.

Die Klimafinanzierung ist das Hauptthema der diesjährigen Klimakonferenz in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku, die Verhandlungen gestalten sich allerdings schwierig. Ab kommender Woche gehen die Beratungen auf Ministerebene weiter, laut Plan sollen sie am Freitag kommender Woche enden.

Die zentrale Aufgabe der Delegationen aus fast 200 Ländern bei der COP29 ist es, einen neuen finanziellen Rahmen für die Zeit nach 2025 festzulegen. Nach Expertenschätzungen sind künftig mindestens eine Billion Dollar pro Jahr notwendig, um Länder des globalen Südens beim Klimaschutz und der Anpassung an die Folgen der Erderwärmung zu unterstützen.

Einige Entwicklungsländer forderten bereits eine jährliche Verpflichtung von 1,3 Billionen Dollar. Diese Summe ist mehr als zehn Mal so hoch wie der jährliche Betrag von 100 Milliarden Euro, zu dem sich die Staaten wie die EU-Länder, die USA und Japan bislang verpflichtet haben.

Bei den Verhandlungen geht es jedoch nicht nur um eine endgültige Summe, sondern auch die Art der Finanzierung und die Frage, welche Länder künftig Geld zur Klimafinanzierung beisteuern sollen: Die Industrieländer wollen, dass auch China und reiche Golfstaaten in die Liste der Geberländer aufgenommen werden.

Am Freitagabend kursierte auf der Klimakonferenz ein neuer 25-seitiger Entwurf für eine Vereinbarung zur Klimafinanzierung. Wie ein Beobachter der Nachrichtenagentur AFP sagte, sind allerdings noch viele Fragen offen.

(T.W.Lukyanenko--DTZ)

Empfohlen

Solarwirtschaft geht von einer Million Balkonkraftwerken in Deutschland aus

In Deutschland sind nach Schätzung der Solarwirtschaft mittlerweile eine Million Balkonkraftwerke in Betrieb. Die Schwelle von einer Million bei der Bundesnetzagentur registrierten sogenannten Steckersolargeräte dürfte im Juni überschritten werden, wie der Bundesverband Solarwirtschaft am Mittwoch mitteilte. Da zahlreiche Geräte erst mit einigen Wochen Verspätung der Bundesnetzagentur nachgemeldet würden, geht der Verband aber davon aus, dass die Millionen-Marke bereits erreicht wurde.

Handelsgespräche zwischen China und USA: Die Hoffnung wächst

Am zweiten Tag der Verhandlungen im Handels- und Zollkonflikt zwischen China und den USA hat sich die US-Regierung optimistisch gezeigt. Die Gespräche "laufen gut", sagte US-Handelsminister Howard Lutnick dem US-Sender Bloomberg Television am Dienstag. Er rechne damit, dass sich die Gespräche über den gesamten Tag zögen. Die Unterhändler aus Peking und Washington waren bereits am Montag in London zusammengekommen.

Temperaturrekord in Nordsee gemessen: Wärmstes Frühjahr seit Beginn von Datenreihe

Die Nordsee ist in diesem Frühjahr so warm wie nie zuvor seit Beginn entsprechender Auswertungen vor knapp 30 Jahren gewesen. Das teilte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) am Dienstag in Hamburg mit. In den Monaten März bis Mai lag die Wassertemperatur demnach im Schnitt bei 8,7 Grad Celsius. Das waren 0,9 Grad mehr als im Mittel der Jahre vom Beginn der Datenreihe 1997 bis 2021.

Macron stellt baldige Ratifizierung des Hochseeabkommens in Aussicht

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat zum Auftakt der UN-Ozeankonferenz die baldige Ratifizierung des Hochseeabkommens ins Aussicht gestellt. "Das Abkommen wird umgesetzt werden, das ist geschafft", sagte Macron am Montag in Nizza. Etwa 15 weitere Länder hätten sich kurz vor Beginn der Konferenz verpflichtet, das Abkommen zu ratifizieren. Damit werde die Schwelle von 60 Ländern erreicht, so dass die Vereinbarung in Kraft treten könne.

Textgröße ändern: