Deutsche Tageszeitung - Zwei Jahre nach Fehlstart: Europäische Rakete Vega-C erfolgreich abgehoben

Zwei Jahre nach Fehlstart: Europäische Rakete Vega-C erfolgreich abgehoben


Zwei Jahre nach Fehlstart: Europäische Rakete Vega-C erfolgreich abgehoben
Zwei Jahre nach Fehlstart: Europäische Rakete Vega-C erfolgreich abgehoben / Foto: © AFP

Nach zweitägiger Verzögerung ist die europäische Trägerrakete vom Typ Vega-C ins All geflogen und hat einen Satelliten in die Erdumlaufbahn gebracht. Die Rakete hob ohne Probleme am Donnerstag von Europas Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ab, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Dabei hatte sie den Satelliten Sentinel-1C des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Kopernikus an Bord.

Textgröße ändern:

Der Satellit, der Daten zu den Auswirkungen des Klimawandels liefern soll, wurde eine Stunde und 43 Minuten nach dem Start in einer Höhe von rund 700 Kilometern in die Umlaufbahn gebracht.

Mit der Platzierung des Satelliten in der Umlaufbahn setze die Europäische Raumfahrtagentur (ESA) "die Tradition zuverlässiger Sentinel-Satelliten zum Schutz der Erde fort", erklärte ESA-Chef Josef Aschbacher. Europa brauche sichere Flüge, "weil das, was wir in den Weltraum schicken, der Erde Vorteile bringt, und alles beginnt mit einem Start", fügte er hinzu.

Der Satellit werde "hoch aufgelöste Radarbilder zur Überwachung der sich verändernden Umwelt auf der Erde" liefern. Zudem biete er "neue Möglichkeiten zur Erkennung und Überwachung des Seeverkehrs", erläuterte die ESA.

Es ist der erste Einsatz der Vega-C-Rakete seit einem Unfall bei ihrem gescheiterten kommerziellen Jungfernflug vor zwei Jahren. Die Rakete wurde danach zwei Jahre am Boden gehalten, während die Düse des Zefiro-40-Raketenmotors - die damals den Unfall verursacht hatte - neu konstruiert wurde.

Der erste kommerzielle Flug der Vega-C war im Dezember 2022 fehlgeschlagen. Die mit zwei Airbus-Satelliten zur Erdbeobachtung beladene Trägerrakete wich damals wenige Minuten nach dem Start von Kourou von ihrer geplanten Flugbahn ab, anschließend brach die Datenübertragung ab.

Das Raumfahrtunternehmen Arianespace erklärte die Mission damals für gescheitert. Die französische Raumfahrtagentur CNES gab den Befehl zur Zerstörung der Trägerrakete. Die beiden Satelliten gingen verloren.

Der erneute Flug war zunächst für Dienstag angesetzt gewesen. Um "zusätzliche Überprüfungen der elektrischen Verbindungen in der Oberstufe" zu ermöglichen, verzögerte sich der Starttermin jedoch.

Später wurde der neue Starttermin um weitere 24 Stunden verschoben. Grund war dieses Mal ein "mechanisches Problem", welches das Herausziehen aus der sogenannten Gantry verhindert hatte, erklärte die CNES am Mittwoch. Als Gantry wird die stützende Umhausung der Rakete beim Start bezeichnet.

Im kommenden Jahr sind nach Angaben der ESA vier weitere Starts von Raketen des Typs Vega-C geplant, fünf weitere sollen dann im Jahr 2026 folgen.

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Französisches Endlager kommt Umsetzung näher - Sicherheitsfragen bleiben

Das in Frankreich geplante Endlager für radioaktiven Atommüll ist seiner Umsetzung einen Schritt näher gekommen. Die französische Atomaufsicht beurteilte die Sicherheitsvorkehrungen für das unterirdische Lager im lothringischen Bure nahe der deutschen Grenze in einem am Donnerstag vorgestellten Bericht als "zufriedenstellend". Sie verwies aber zugleich auf zahlreiche Risiken, die weiter geprüft werden müssten. "Es ist eine wichtige Etappe, aber noch nicht das Ende der Geschichte", sagte der Vize-Generladirektor der Atomaufsicht (ASN), Pierre Bois, der Nachrichtenagentur AFP.

"Grüner Betrug": Trump lockert Emissionsregeln für Autos

US-Präsident Donald Trump hat gelockerte Emissionsregeln für Autohersteller angekündigt. Trump sagte am Mittwoch im Weißen Haus, er mache Auflagen seines Vorgängers Joe Biden rückgängig. Dadurch würden Autos erschwinglicher und Arbeitsplätze in der US-Autoindustrie geschützt, sagte Trump im Beisein von Managern der Konzerne Ford, General Motors und Stellantis.

EU-Kommission stellt Pläne für Beschaffung Seltener Erden vor

Die EU-Kommission stellt am Mittwoch ihre Pläne für eine zuverlässigere Beschaffung Seltener Erden für die europäische Industrie vor. EU-Industriekommissar Stéphane Séjourné will die EU damit unabhängiger von China machen, das einen Großteil der weltweiten Produkten und Verarbeitung Seltener Erden kontrolliert. Er hatte Peking in der vergangenen Woche "Erpressung" in diesem Zusammenhang vorgeworfen.

Autos gerammt und in Höfen verschanzt: Wildschweinrotte raste durch Ortschaft

Eine Wildschweinrotte hat die Bewohner einer Ortschaft in Rheinland-Pfalz in Angst und Schrecken versetzt. Die rund zehn Tiere hatten sich offenbar verlaufen und rannten am Montagnachmittag aggressiv durch die Gemeinde, wie die Polizei am Abend in Landau mitteilte. Dabei streiften die Schweine parkende Fahrzeuge, einige Tiere "verschanzten sich in Privathöfen", wie es hieß.

Textgröße ändern: