Deutsche Tageszeitung - EU-Umweltminister sprechen sich für strengere Regeln für Kunststoffgranulat aus

EU-Umweltminister sprechen sich für strengere Regeln für Kunststoffgranulat aus


EU-Umweltminister sprechen sich für strengere Regeln für Kunststoffgranulat aus
EU-Umweltminister sprechen sich für strengere Regeln für Kunststoffgranulat aus / Foto: © AFP/Archiv

Die Umweltministerinnen und -minister der Europäischen Union haben sich für strengere Regeln für den Umgang mit Kunststoffgranulat ausgesprochen. Sie befürworteten bei einer Sitzung am Dienstag in Brüssel mehrheitlich einen Vorschlag der Kommission, der für weniger Mikroplastik in der Umwelt sorgen soll. Unternehmen sollen demnach sicherstellen, dass Kunststoffgranulat aus ihrer Produktion nicht in die Natur gelangt.

Textgröße ändern:

Das vorgeschlagene Gesetz betrifft Plastikpartikel, die meist kleiner als fünf Millimeter, extrem langlebig und in der Natur schwer abbaubar sind. Gelangen diese doch in die Umwelt, sollen die Unternehmen für die Aufräumarbeiten zuständig sein. Große Konzerne sollen ihre Pläne dem Vorschlag zufolge von unabhängigen Zertifizierern bestätigen lassen, bei kleinen Unternehmen reicht eine Selbstauskunft.

Zusätzlich zu den Vorschlägen der Kommission sprachen sich die Umweltministerinnen und -minister dafür aus, die neuen Regeln auch auf Schiffe anzuwenden. Knapp 40 Prozent des in die EU eingeführten Kunststoffgranulats würden auf dem Seeweg transportiert, heißt es zur Begründung. Damit würden etwa besonders dichte Transportverpackungen Pflicht. Für den Seeverkehr sollen die Regeln dem Entwurf zufolge ein Jahr nach den übrigen Vorschriften eingeführt werden.

Auch die Bundesregierung sprach sich für den Gesetzentwurf aus. "Mit der Kunststoffgranulat-Verordnung wollen wir eine wichtige Quelle für Mikroplastik endlich schließen", erklärte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne). Sie forderte, das geplante EU-Gesetz "mit Augenmaß" aufzusetzen. "Neue Vorgaben müssen nicht zwingend zu mehr Papierkram bei Unternehmen und Aufwand bei Behörden führen", fügte sie hinzu.

Wegen Fehlern in der Produktion gelangen nach Einschätzung der EU-Kommission bislang jährlich bis zu 184.000 Tonnen Kunststoffgranulat in die Umwelt. Neben den nun diskutierten Regeln für Unternehmen hatte Brüssel im vergangenen Jahr bereits bewusst zugesetztes Mikroplastik wie das Granulat auf Kunstrasen und losen Glitter in Kosmetikprodukten verboten. Bis 2030 sollen in der EU insgesamt 30 Prozent weniger Mikroplastik freigesetzt werden.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Solarwirtschaft geht von einer Million Balkonkraftwerken in Deutschland aus

In Deutschland sind nach Schätzung der Solarwirtschaft mittlerweile eine Million Balkonkraftwerke in Betrieb. Die Schwelle von einer Million bei der Bundesnetzagentur registrierten sogenannten Steckersolargeräte dürfte im Juni überschritten werden, wie der Bundesverband Solarwirtschaft am Mittwoch mitteilte. Da zahlreiche Geräte erst mit einigen Wochen Verspätung der Bundesnetzagentur nachgemeldet würden, geht der Verband aber davon aus, dass die Millionen-Marke bereits erreicht wurde.

Handelsgespräche zwischen China und USA: Die Hoffnung wächst

Am zweiten Tag der Verhandlungen im Handels- und Zollkonflikt zwischen China und den USA hat sich die US-Regierung optimistisch gezeigt. Die Gespräche "laufen gut", sagte US-Handelsminister Howard Lutnick dem US-Sender Bloomberg Television am Dienstag. Er rechne damit, dass sich die Gespräche über den gesamten Tag zögen. Die Unterhändler aus Peking und Washington waren bereits am Montag in London zusammengekommen.

Temperaturrekord in Nordsee gemessen: Wärmstes Frühjahr seit Beginn von Datenreihe

Die Nordsee ist in diesem Frühjahr so warm wie nie zuvor seit Beginn entsprechender Auswertungen vor knapp 30 Jahren gewesen. Das teilte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) am Dienstag in Hamburg mit. In den Monaten März bis Mai lag die Wassertemperatur demnach im Schnitt bei 8,7 Grad Celsius. Das waren 0,9 Grad mehr als im Mittel der Jahre vom Beginn der Datenreihe 1997 bis 2021.

Macron stellt baldige Ratifizierung des Hochseeabkommens in Aussicht

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat zum Auftakt der UN-Ozeankonferenz die baldige Ratifizierung des Hochseeabkommens ins Aussicht gestellt. "Das Abkommen wird umgesetzt werden, das ist geschafft", sagte Macron am Montag in Nizza. Etwa 15 weitere Länder hätten sich kurz vor Beginn der Konferenz verpflichtet, das Abkommen zu ratifizieren. Damit werde die Schwelle von 60 Ländern erreicht, so dass die Vereinbarung in Kraft treten könne.

Textgröße ändern: